SKODA FAVORIT: Start einer Erfolgsära vor 30 Jahren (FOTO)
(ots) -
- SKODA FAVORIT legte Fundament für den Aufstieg von SKODA zur
internationalen Volumenmarke
- Erstes SKODA Fahrzeug in modernem Design mit Frontmotor und
Frontantrieb
- Entwicklung in Mladá Boleslav, Design vom italienischen Studio
,Stile Bertone'', Expertise von Porsche
Vor 30 Jahren startete SKODA mit der Präsentation des modernen
Kurzheckmodells FAVORIT in eine neue Ära. Die Premiere am 16.
September 1987 auf der internationalen Maschinenbaumesse in Brünn
markierte für das tschechische Traditionsunternehmen eine
Zeitenwende. Mit seinem topaktuellen Design sowie der Kombination von
Frontmotor und Frontantrieb war der SKODA FAVORIT auf Augenhöhe mit
den westlichen Mitbewerbern in seiner Klasse. Auch im Rallye-Sport
brillierte das wendige Kompaktmodell.
"Der FAVORIT war der Ausgangspunkt für die dynamische Entwicklung
von SKODA, die bis heute ungebrochen ist", sagt SKODA
Vorstandsvorsitzender Bernhard Maier. "Obwohl die Umstände alles
andere als einfach waren, kreierte ein Team aus leidenschaftlichen
und begeisterten Ingenieuren ein Fahrzeug, das sich auf Anhieb mit
der damaligen westlichen Konkurrenz messen konnte. Das progressive
Konzept des FAVORIT sowie die Expertise und Erfahrung der Entwickler
waren entscheidende Faktoren dafür, dass sich Volkswagen nach der
Samtenen Revolution 1989 in der Tschechoslowakei für die Marke SKODA
interessierte und sie mit großem Engagement in den Konzernverbund
holte", so Maier weiter.
Das Projekt eines modernen Personenwagens mit Frontmotor und
Frontantrieb ging auf einen Beschluss der tschechoslowakischen
Regierung vom Dezember 1982 zurück. Die gleichzeitig verabschiedeten
Umsetzungstermine waren extrem knapp kalkuliert: Innerhalb von nur
zweieinhalb Jahren (bis 30. Juni 1985) sollte die Entwicklung
abgeschlossen sein und der Produktionsstart innerhalb von fünf Jahren
erfolgen. Als Teamleiter stellte der erfahrene Ingenieur Petr
Hrdlicka eine Gruppe hochqualifizierter und motivierter Mitarbeiter
zusammen, welche die Aufgabe mit großem persönlichem Einsatz
anpackten. Immerhin fingen sie nicht bei Null an, denn die Ingenieure
hatten sich bereits zuvor mit diesem Konzept befasst und den
frontgetriebenen Prototyp SKODA 780 entwickelt.
Attraktives Kleid für moderne Technik: Design by Bertone
Eine wichtige Rolle für die Akzeptanz des neuen Fahrzeugs spielte
das Design. Dem Trend der frühen 1980er-Jahre folgend entschied sich
SKODA, die Formgebung des neuen Kompaktwagens einem italienischen
Designer anzuvertrauen. Die Wahl fiel auf das Turiner Studio ,Stile
Bertone'', das die Karosserieversionen Kurzheck, Kombi, Stufenheck und
Coupé sowie mehrere Interieurversionen entwickelte. Außerdem
verpflichtete sich das Designstudio zum Bau von insgesamt 19
Prototypenkarosserien in unterschiedlichen Ausführungen. Für die
Umsetzung des Designs in die Serienfahrzeugfertigung zeichnete ein
Team aus dem SKODA Stammwerk in Mladá Boleslav verantwortlich. Auch
hier zeigten die tschechischen Techniker viel Kreativität und
Know-how: Im Vergleich zum Heckmotormodell SKODA 120 verringerten sie
die Anzahl der Pressteile von 405 auf lediglich 227. Zudem verfügte
der um 40 Millimeter kürzere FAVORIT über einen um 85 Millimeter
längeren Innenraum und ein größeres Kofferraumvolumen als der
Vorgänger. Damit avancierte der SKODA FAVORIT zum vollwertigen
Familienwagen - und bildete eine hervorragende Basis für die später
folgende Kombiversion SKODA FORMAN.
Vielfältige internationale Kooperationen
Das SKODA Team arbeitete eng mit dem Institut für Kraftfahrzeuge
in Prag (UVMV) zusammen, wo beispielsweise simulierte Testfahrten
durchgeführt wurden. Innerhalb einer Woche wurden dabei Belastungen
erzeugt, die einer Laufleistung von 100.000 Kilometern entsprachen.
Anschließend bewährten sich die Prototypen im realen Verkehr auf
Touren über insgesamt eine Viertelmillion Kilometer. Zu den
Fahrversuchen zählten auch Tests in den Alpen und in der Hitze an der
italienischen Riviera. Die Bremsen wurden auf der
Großglockner-Hochalpenstraße und an der Turracher Höhe in Österreich
auf Wirkung und Standfestigkeit getestet. Während der
Entwicklungsphase kooperierten die SKODA Ingenieure mit vielen
externen Spezialisten. So wirkten Experten von Porsche beispielsweise
bei der Motoraufhängung, der Geometrie der Vorderachse und der
Reduzierung des Lärmpegels im Innenraum mit. In der finalen
Entwicklungsphase des SKODA FAVORIT fanden darüber hinaus dynamische
Prüfungen auf der Teststrecke von Porsche in Weissach statt.
Große Aufmerksamkeit erfuhr das ,Herz'' des neuen Modells. Es
handelte sich um den bewährten OHV-Vierzylinder mit einem Hubraum von
1.289 Kubikzentimetern und einer Leistung von 43 kW (58 PS) oder 46
kW (63 PS) - zunächst mit Vergaser, ab 1993 mit
Kraftstoffeinspritzung. Den neuen Abgasvorschriften und den hohen
Ansprüchen der europäischen Kundschaft in puncto Zuverlässigkeit
begegnete SKODA durch die Verwendung besonders haltbarer Werkstoffe
für die Ventilsitze, Kolben mit Stahlkern, hochwertigeren
Zylinderlaufbuchsen, steiferem Zylinder-und Kurbelgehäuse, einer
gehärteten Kurbelwelle und vielen weiteren Optimierungen.
Viel beachtete Premiere auf der Internationalen Maschinenbaumesse
Brünn 1987
Seine offizielle Weltpremiere feierte der SKODA FAVORIT am 16.
September 1987 auf der 29. Internationalen Maschinenbaumesse in
Brünn, wo Hunderttausende neugieriger Autofahrer und Fachjournalisten
aus ganz Europa das neue Modell in Augenschein nahmen. Im Werk
Vrchlabí entstand damals zunächst eine beschränkte Anzahl Fahrzeuge
für die Homologation, in vollem Umfang startete die Serienproduktion
Anfang Dezember 1987. Ab August 1988 lief die Modellreihe FAVORIT
dann auch am Stammsitz in Mladá Boleslav vom Band. Die ersten
Fahrzeuge vom Typ FAVORIT 136 L (de Luxe) rollten im vierten Quartal
1988 zu den Händlern und waren ab 84.600 Tschechoslowakischen Kronen
erhältlich. Der auslaufende SKODA 120 L kostete 65.630 Kronen bei
einem durchschnittlichen monatlichen Bruttolohn von 3.030 Kronen.
Der modernisierte FAVORIT: auf immer höherem Niveau
Nach der Samtenen Revolution im November 1989 und dem Übergang zur
Marktwirtschaft wurde schnell klar, dass nur der Einstieg eines
starken ausländischen Partners die langfristige Konkurrenzfähigkeit
von SKODA würde sichern können. Nach intensiven Verhandlungen mit
mehreren Interessenten wurde SKODA im Frühjahr 1991 zu einem Mitglied
des Volkswagen Konzerns. Der SKODA FAVORIT, eines der wenigen modern
konstruierten Personenfahrzeuge im ehemaligen Ostblock erwies sich
auch nach dem Einstieg bei Volkswagen als sehr solide Basis. Nun
wurde er technisch, optisch und qualitativ weiter aufgewertet. Das
erste Facelift erfolgte 1991, als das asymmetrisch angebrachte Logo
auf dem Kühlergrill in die Mitte verschoben wurde. Die umfassende
Überarbeitung im Januar 1993 blieb vielen Autofahrern wegen der
eindrucksvollen Werbekampagne im Gedächtnis: SKODA brachte 548
Flaggen am FAVORIT an - eine für jede Verbesserung an dem
Kompaktmodell.
Dank der sukzessive umgesetzten Modifizierungen hielt die
Modellreihe FAVORIT lange Schritt mit den steigenden Anforderungen
der Kunden bezüglich Sicherheit, Komfort und Design. So blieb die
Modellfamilie auch auf anspruchsvollen Märkten erfolgreich. In
Deutschland etwa konnte der Absatz zwischen 1990 und 1991 annähernd
verdoppelt werden. Der Verkauf des SKODA FAVORIT und der
Kombivariante FORMAN wurde durch Sonderversionen mit erweiterter
Ausstattung - zum Beispiel Sport Line, Black Line, Marathon oder
Excellent - zusätzlich angekurbelt. Zwischen August 1987 und
September 1994 wurden rund 783.200 SKODA FAVORIT gebaut. Zusammen mit
dem Kombi FORMAN und den Nutzfahrzeugderivaten einschließlich des
Modells PICK-UP baute SKODA insgesamt 1.077.100 Fahrzeuge dieser
Modellreihe, bevor SKODA FELICIA und FELICIA COMBI den Staffelstab
übernahmen.
Motorsport: SKODA FAVORIT bei Rallyes erfolgreich bis zum
Weltcup-Sieg
Mit dem neuen FAVORIT stieg SKODA Ende 1989 in die
Rallye-Weltmeisterschaft ein und knüpfte schnell an die Erfolge der
Hecktriebler aus Mladá Boleslav an. 1990 startete der SKODA FAVORIT
noch bei ausgewählten Rallyes in der Weltmeisterschaft, der
Europameisterschaft und der tschechoslowakischen
Rallye-Meisterschaft. Schritt für Schritt bautet SKODA Motorsport
sein Engagement aus, 1994 absolvierte der FAVORIT dann erstmals
sämtliche WM-Läufe. Die größten Erfolge erreichte er bei der
berühmtesten Rallye der Welt, der Rallye Monte Carlo. Das gut
eingespielte Tandem Pavel Sibera/Petr Gross gewann dort mit dem
FAVORIT 136 L zwischen 1991 und 1994 viermal in Folge seine Klasse.
1994 gelang der Traditionsmarke dann der ganz große Coup: Der SKODA
FAVORIT holte den Titel im FIA-Weltcup Formel 2 für Fahrzeuge bis 2,0
Liter Hubraum und einer angetriebenen Achse.
SKODA AUTO feiert das Jubiläum dieser Modellreihe, welche für die
Unternehmensgeschichte so bedeutsam ist, unter anderem mit einer
Sonderausstellung im SKODA Museum in Mladá Boleslav. Ab dem 18.
September sind dort einzigartige Prototypen und Dokumente zu sehen.
Bei einer Podiumsdiskussion am 26. September ab 17.30 Uhr sprechen
dann führende Persönlichkeiten, die das Modell mit aus der Taufe
hoben, über die aufregende Umbruchzeit vor 30 Jahren. Mit ihren
persönlichen Erinnerungen gewähren sie Einblicke in diese Zeit, die
für SKODA die erste Etappe einer bis heute andauernden
Erfolgsgeschichte bedeutete.
Die Produktion der Modellfamilie im Überblick
SKODA FAVORIT (08/1987 - 09/1994): 783.168 Fahrzeuge, davon
699.959 aus Mladá Boleslav, 15.889 aus Kvasiny und 67.320 aus
Vrchlabí SKODA FORMAN (01/1990 - 05/1995) 211.261 Fahrzeuge davon
448.837 aus Mladá Boleslav, 3.045 aus Kvasiny und 59.379 aus Vrchlabí
SKODA PICK-UP (01/1991 - 06/1995) 70.900 Fahrzeuge, alle aus Kvasiny
Pressekontakt:
Andreas Leue
Teamleiter Motorsport und Tradition
Telefon: +49 6150-133 126
E-Mail: andreas.leue(at)skoda-auto.de
Original-Content von: Skoda Auto Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell
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Datum: 15.09.2017 - 15:03 Uhr
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