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Elektrifizierung in der Automobilindustrie: Das Rennen hat begonnen / AlixPartners veröffentlicht neu entwickelten Automotive-Electrification Index

ID: 1527197


(ots) - Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs hat in
der weltweiten Automobilindustrie Fahrt aufgenommen. Doch gibt es
deutliche regionen- und länderspezifische Unterschiede. Auch die
Automobilhersteller scheinen die Elektrifizierung ihrer Flotten mit
sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten voranzutreiben. Vor allem
der chinesische Absatzmarkt und Hersteller aus China haben in den
letzten Jahren deutlich aufgeholt, auch wenn mit Tesla ein
US-amerikanischer Player weiter in einer eigenen Liga spielt. Im
Blick auf Einzelstaaten fällt die starke Position kleinerer
europäischer Länder auf, die mit zum Teil gewichtigen staatlichen
Anreiz- und Infrastrukturprogrammen die Elektrifizierung befördern.
Dies sind einige Ergebnisse eines neu entwickelten
Elektrifizierungsindex des global tätigen Beratungsunternehmens
AlixPartners. Der AlixPartners Automotive-Electrification Index
ermittelt künftig quartalsweise die elektrische Reichweite der
verkauften Fahrzeuge nach Weltwirtschaftsregionen, Ländern und
Autoherstellern. Zusätzlich ausgewertet wird der
Elektrifizierungsgrad der verkauften Gesamtfahrzeugflotte.

Die Elektrifizierung in der globalen Automobilindustrie beginnt
sich massiv durchzusetzen. Marktanteil und Anzahl der weltweit
verkauften batteriebetriebenen Fahrzeuge, Brennstoffzellenfahrzeuge
und Plugin-Hybride haben sich seit dem ersten Quartal 2013 bis zum
zweiten Quartal 2017 ungefähr versechsfacht. Betrug deren Marktanteil
damals noch 0,21 Prozent (Q1/2013), stieg er bis zum zweiten Quartal
2017 auf 1,19 Prozent an. Die Anzahl der verkauften Elektrofahrzeuge
wuchs von 41.023 (Q1/2013) auf 260.411 (Q2/2017). Mehr als
versechsfacht hat sich laut AlixPartners Automotive-Electrification
Index analog dazu auch die insgesamt verkaufte elektrische Reichweite
aller Fahrzeuge und erreichte rund 47,5 Millionen Kilometer (Q2/2017)




nach 7,3 Millionen Kilometern (Q1/2013). Der zusätzlich in der
AlixPartners-Analyse erhobene Elektrifizierungsgrad der verkauften
Fahrzeugflotte hält damit nicht ganz Schritt. Er hat sich von 0,08
Prozent auf 0,43 Prozent etwas mehr als verfünffacht. Auch wenn der
Trend in beiden Fällen deutlich nach oben weist, ist die Volatilität
hoch. Rückgänge in Einzelquartalen sind durchaus möglich. Singuläre
Ereignisse können die Fortschritte der Elektrifizierung in der
Automobilindustrie merklich hemmen. So führt AlixPartners den
deutlichen Rückgang in beiden Analysen im ersten Quartal 2017 auf das
vorübergehende Aussetzen staatlicher Anreizprogramme in China zurück.

"Die Elektrifizierung in der Automobilindustrie wird häufig über
die Anzahl verkaufter Elektrofahrzeuge gemessen. Mit dem AlixPartners
Automotive-Electrification Index haben wir einen Ansatz entwickelt,
der die Fortschritte der Elektrifizierung gerade für einzelne Länder
und Autohersteller deutlich transparenter, nachvollziehbarer und
exakter misst. Der Schlüsselwert in der Berechnung des Index ist
dabei die in den jeweiligen Absatzmärkten oder von Autoherstellern
verkaufte elektrische Reichweite, also die Strecke, die ein
elektrifiziertes Auto ohne Unterstützung durch einen
Verbrennungsmotor und ohne Wiederaufladen zurücklegt. Unsere
Berechnungen haben ein außerordentlich differenziertes Bild einer
Branche im Umbruch ergeben", kommentiert Elmar Kades, Managing
Director bei AlixPartners und einer der Erfinder des Index.

China vom Schlusslicht zur Spitzenposition

Blickt man auf die großen Weltwirtschaftsräume China (in diesem
Fall "Greater China" inklusive Taiwan und Hongkong), Europa,
Nordamerika und Japan/Korea, die zusammen 86,3 Prozent (Q2/2017) des
weltweiten Kfz-Absatzmarktes ausmachen, fällt die aktuelle Stärke
Chinas ins Auge. Im zweiten Quartal 2017 wurden dort laut Index
Fahrzeuge mit insgesamt rund 22,5 Millionen Kilometern an
elektrischer Reichweite abgesetzt, in Europa mit circa 12,6 Millionen
Kilometern kaum mehr als die Hälfte. Nordamerika folgt mit rund 10
Millionen, der Wirtschaftsraum Japan/ Korea mit 2 Millionen
Kilometern. Dieselbe Reihenfolge zeigt der Elektrifizierungsgrad der
verkauften Fahrzeugflotte, auch wenn die Abstände zwischen den
Weltwirtschaftsräumen weniger groß sind. In China beträgt der
Elektrifizierungsgrad aller verkauften Autos 0,70 Prozent, in Europa
0,46, in Nordamerika 0,37 und in Japan/ Korea 0,25 Prozent. China
vollzieht dabei eine rasante Entwicklung. Sowohl im AlixPartners
Automotive-Electrification Index als auch im Hinblick auf den
Elektrifizierungsgrad der dort verkauften Fahrzeuge startete China
vom letzten Platz und eroberte innerhalb von viereinhalb Jahren die
Spitzenposition. In Nordamerika bleibt Tesla ein Solitär und scheint
noch keinen Brancheneffekt ausgelöst zu haben. "Sowohl der
europäische als auch der nordamerikanische und der
japanisch-koreanische Absatzmarkt drohen bei der Elektrifizierung
hinter China zurückzufallen. Das ist eine große Herausforderung nicht
nur für die Automobilindustrie, sondern auch für die Regierungen
vieler Staaten, die voraussichtlich noch stärker über Anreiz- und
Infrastrukturprogramme nachdenken werden", sagt Marcus Kleinfeld,
Director bei AlixPartners.

Top-Position von kleinen europäischen Ländern mit hoher Kaufkraft

Dass regulatorische Maßnahmen und staatliche Anreizprogramme dazu
beitragen können, die Fortschritte der Elektrifizierung zu
beschleunigen, zeigt die Entwicklung in den einzelnen Staaten. Sie
liefert ein differenzierteres Bild als der Blick auf die
weltwirtschaftlichen Großräume. Zwar kann sich die Volksrepublik
China mit knapp 22,5 Millionen verkauften Elektrokilometern (Q2/2017)
auch im Länder-Ranking des Index den Spitzenplatz sichern. Beim
Elektrifizierungsgrad der Gesamtflotte liegen aber weltweit ganz
andere Staaten vorne. So belegen mit Norwegen, Island, den
Niederlanden, Österreich, Schweden und der Schweiz eher kleine,
europäische Länder, die eine vergleichsweise hohe Kaufkraft aufweisen
und zum Teil umfangreiche staatliche Anreiz- und
Infrastrukturprogramme aufgelegt haben, die ersten sechs Plätze im
globalen Ranking.

Der Elektrifizierungsgrad der in Norwegen im zweiten Quartal 2017
verkauften Autos war mit 11,86 Prozent absolute Spitze. China belegt
in diesem Ranking lediglich den neunten Platz, liegt damit aber noch
vor den USA (Rang 14) und Deutschland (Rang 15). "Einzelne
europäische Länder zeigen, dass man die Elektrifizierung des
Automobilmarktes erfolgreich befeuern kann. Auf Basis einer gesunden
volkswirtschaftlichen Gesamtsituation können gezielte und stimmige
staatliche Programme den Absatz elektrischer Fahrzeuge ankurbeln", so
AlixPartners-Vice President Hannes Weckmann.

Tesla spielt in eigener Liga, chinesische Hersteller holen auf

Tesla führt die Rangfolge der Autohersteller mit großem Abstand an
- mit über 10 Millionen verkauften elektrischen Kilometern im zweiten
Quartal 2017 hält der Hersteller einen globalen Marktanteil von mehr
als 22 Prozent. Auch beim Elektrifizierungsgrad ist Tesla führend und
erreicht mit seiner voll elektrifizierten Modellpalette in den
untersuchten Quartalen immer wieder die Einhundert-Prozentmarke.
Unter diesen Ausnahmewert fällt Tesla nur, wenn die durchschnittliche
elektrische Reichweite im verkauften Modellmix bei weniger als 500
Kilometern liegt, dem in der Berechnung des Elektrifizierungsgrads
angesetzten Reichweitenstandard der Automobilbranche. Unter die "Top
Ten" der Autohersteller im AlixPartners Automotive-Electrification
Index haben sich dabei mit BYD, BAIC, Geely, Zhidou und Jianghuai
gleich fünf chinesische Produzenten geschoben. Punkten können auch
die Großen unter den Europäern, US-Amerikanern, Japanern und
Koreanern. Renault-Nissan, der weltweit drittgrößte Autohersteller,
kommt mit 6 Millionen verkauften Kilometern auf Platz 2, General
Motors auf Platz 5 (2,64 Millionen Kilometer), Hyundai auf Platz 10
(1,84 Millionen Kilometer); Volkswagen als weltweit größter
Automobilhersteller folgt auf Platz 11. Beim Elektrifizierungsgrad
der verkauften Autos fallen die Fortschritte chinesischer Hersteller
noch stärker auf. Unter den "Top Ten" sind mit Zhidou, BYD, Zotye,
BAIC, Chery, Jianghuai, Jiangling und Geely gleich acht chinesische
Hersteller vertreten. Ihre Position haben diese in den letzten Jahren
kontinuierlich ausgebaut.

Wenig Bewegung bei Europas Herstellern - mit einer starken
Ausnahme

Der detailliertere Blick auf die Elektrifizierungsfortschritte der
europäischen Hersteller zeigt ein geteiltes Bild. Viele europäische
Hersteller konnten die verkaufte elektrische Reichweite in den
vergangenen Jahren nicht oder nur vergleichsweise langsam ausbauen.
Eine Seitwärtsentwicklung mit einem leichten Wachstum zeigt etwa PSA,
Daimler wächst leicht, bei Volkswagen ist eine stärkere Zunahme der
verkauften elektrischen Reichweite zu beobachten. Angeführt wird das
Feld der Europäer von Renault-Nissan. Insgesamt ist ein eher ruhiges
Fortschreiten der europäischen Autohersteller zu beobachten - wovon
nur die Entwicklung bei BMW abzuweichen scheint. Die von BMW
verkaufte elektrische Reichweite hat sich in den letzten Quartalen
vervielfacht und erreichte im zweiten Quartal 2017 mit 2,03 Millionen
Kilometern Rang 2 unter den Europäern. Dass BMW eine Sonderrolle
einnimmt, wird im Blick auf den Elektrifizierungsgrad der verkauften
Flotte nochmals deutlicher: Hier verdrängte BMW sogar den
europäischen Spitzenreiter Renault-Nissan im dritten Quartal 2016 und
liegt seitdem auf den ersten Platz. Bei Daimler, VW und PSA ist
hingegen noch wenig Dynamik in der Elektrifizierung der verkauften
Gesamtflotte sichtbar und weist nur eine schwache Tendenz nach oben
auf.

"Die Ergebnisse des AlixPartners Automotive-Electrification Index
machen deutlich, dass die Elektrifizierung der Automobilindustrie in
den Absatzmärkten angekommen ist und viele Automobilhersteller mit
der beschleunigten Elektrifizierung ihrer Flotte in das Rennen um
Marktanteile gestartet sind. Auch wenn dem chinesischen Absatzmarkt
schon aufgrund seiner schieren Größe eine Schlüsselrolle zukommt,
zeigt die Entwicklung einzelner europäischer Länder, dass auch in
westlichen Märkten für die Autohersteller viel zu holen sein kann.
Tesla hat sich als Pionier unter den Herstellern einen Spitzenplatz
erarbeitet und scheint diesen zu halten, chinesische Player holen
auf, BMW hat große Dynamik in der Elektrifizierung entfaltet. Die
Karten können aber schnell neu gemischt werden, wenn die vielen
Elektromodelle, die unterschiedliche Hersteller weltweit in der
Pipeline haben, auf den Markt kommen. Wir gehen davon aus, dass der
AlixPartners Automotive-Electrification Index in den nächsten
Quartalen hier einige Überraschungen parat haben kann", resümiert
Elmar Kades.

Über den AlixPartners Automotive-Electrification Index

Der AlixPartners Automotive-Electrification Index misst
quartalsweise den Elektrifizierungsfortschritt in der globalen
Automobilindustrie und ermittelt dazu die elektrische Reichweite der
verkauften Fahrzeuge nach der Formel "Zahl der verkauften
Elektrofahrzeuge" * "Elektrische Reichweite ohne Unterstützung durch
Verbrennungsmotor".

Eine zusätzliche Analyse ermittelt den Elektrifizierungsgrad der
verkauften Fahrzeugflotte nach der Formel: "Zahl der verkauften
Elektrofahrzeuge" * ("Elektrische Reichweite (ohne Unterstützung
durch Verbrennungsmotor) / 500 km") / "Gesamtzahl der verkauften
Autos". Die Gewichtung um 500 Kilometer entspricht hier dem
Industriestandard der Reichweite von Verbrennungsmotoren.

In die Berechnungen des AlixPartners Automotive-Electrification
Index einbezogen werden folgende Fahrzeugtypen: Batteriebetriebene
Elektrofahrzeuge (BEV), Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV) und
Plugin-Hybride (PHEV); ausgeschlossen sind Fahrzeuge mit
Hybridantrieb (HEV) ohne Plugin-Option. Die Analyse basiert
ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Daten, vor allem von IHS
Markit und EV-volumes (globale Verkaufszahlen von "Light Vehicles"
und Elektrofahrzeugen). Die in den Berechnungen angesetzten
elektrischen Reichweiten der Fahrzeuge beruhen auf Daten von
EV-volumes sowie veröffentlichten Informationen der
Automobilhersteller.

Über AlixPartners

AlixPartners steht als global tätiges Beratungsunternehmen für die
ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Unternehmen in komplexen
Restrukturierungs- und Turnaroundsituationen und für die Umsetzung
anspruchsvoller Ertragssteigerungsprogramme. Branchenexpertise und
weitreichende Erfahrung in Geschäftsprozessen in Verbindung mit
tiefgreifendem Know-how der finanziellen und operativen
Restrukturierung ermöglichen es AlixPartners, auf Herausforderungen
in Konzernen, Großunternehmen sowie bei mittelständischen Unternehmen
einzugehen. In zahlreichen Fällen haben erfahrene Manager von
AlixPartners bei herausfordernden Unternehmenssanierungen
interimistisch Führungsfunktionen übernommen.

AlixPartners hat mehr als 1500 Mitarbeiter in weltweit mehr als 25
Büros und ist seit dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland
vertreten. AlixPartners ist im Web zu finden unter
www.alixpartners.de



Pressekontakt:
Weitere Informationen
IRA WÜLFING KOMMUNIKATION
Dr. Reinhard Saller
T +49.(0)89. 2000 30-30
F +49.(0)89. 2000 30-40
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www.wuelfing-kommunikation.de

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Datum: 06.09.2017 - 16:26 Uhr
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