TNS Infratest Umfrage zeigt: Nur wenige schützen ihr Gehör (FOTO)
(ots) -
Freizeitlärm kann zu dauerhaften Hörschäden führen
Nur jeder dritte Bundesbürger schützt sich in seiner Freizeit
regelmäßig oder gelegentlich vor Lärmbelastungen. Das hat eine
repräsentative TNS Infratest-Umfrage im Auftrag von 3M ergeben. Die
Mehrheit scheint die alltäglichen Risiken für das Gehör zu
unterschätzen. Bei den befragten Frauen ist der Anteil derjenigen,
die nie einen Gehörschutz nutzen, mit 75,5 Prozent nochmals deutlich
höher als unter den Männern (63,3 Prozent). Dabei kann Lärm
krankmachen und irreparable Hörschäden nach sich ziehen - nicht nur
am Arbeitsplatz, sondern ebenso beim Heimwerken oder auch durch zu
laute Musik.
Arbeitgeber und Berufsgenossenschaften sensibilisieren an
lärmintensiven Arbeitsstätten dafür, konsequent einen Gehörschutz zu
tragen. Dass aber auch in der Freizeit Lärmrisiken lauern, scheint
den meisten nicht bewusst zu sein: 69,4 Prozent der Befragten gaben
an, in der Freizeit nie einen Gehörschutz zu tragen. Lediglich 6,6
Prozent schützen ihre Ohren regelmäßig, 10,8 Prozent gelegentlich und
13,2 Prozent eher selten.
Leichtsinn oder Unwissenheit?
Im Alltag lauern zahlreiche Gefahren, die das Gehör schädigen
können. Das Heimwerken mit lauten Werkzeugen wie Bohrmaschine oder
Laubbläser zählt genauso dazu wie der Besuch von Rockkonzerten oder
auch Belastungen durch den Straßenverkehr. Diese Lärmquellen spiegeln
sich auch in der Umfrage wider: Gefragt nach Aktivitäten, bei denen
sie einen Gehörschutz tragen, gaben 50 Prozent das Heimwerken an,
gefolgt vom Schlafen mit 33,8 Prozent, Konzerten und Musikevents
(25,1 Prozent), dem Reisen (19,8 Prozent) sowie konzentriertem
Arbeiten (17,9 Prozent). Interessant: Bei Frauen ist der ruhige
Schlaf mit 46,3 Prozent der Favorit, gegenüber nur 25,5 Prozent bei
den Männern.
Lärm und die Folgen
Laut Zahlen der Berufsgenossenschaften stellt lärmbedingte
Schwerhörigkeit mit rund 6.000 Fällen die am häufigsten anerkannte
Berufskrankheit in Deutschland dar. Das Fatale: Lärm kann gleich in
zweifacher Hinsicht zu gesundheitlichen Problemen führen, neben den
nicht heilbaren Schädigungen des Gehörs führt er häufig auch zu
psychischen Folgen. Zu Gehörschäden kann es sowohl durch anhaltende
Belastungen als auch durch kurze, besonders hohe Schallpegel kommen.
"Unempfindliche" Ohren gibt es nicht
Umso wichtiger ist es, Risiken im Alltag zu erkennen und das Gehör
durch geeignete Hilfsmittel zu schützen. Selbst das Schnarchen kann
eine Lautstärke von bis zu 90 Dezibel erreichen - ähnlich viel wie
eine Autohupe oder ein vorbeifahrender Lkw. Gartengeräte wie ein
Saugbläser oder Rasenmäher mit Benzinmotor erreichen häufig noch
höhere Werte. Zum Vergleich: Im gewerblichen Bereich ist bereits ab
85 Dezibel das Tragen eines Gehörschutzes vorgeschrieben. Die
Erklärung "ich bin nicht geräuschempfindlich", die immerhin fast
jeder dritte Befragte (31 Prozent) angab, gilt also nicht:
Schädigungen des Gehörs können jeden betreffen.
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Datum: 06.09.2017 - 14:37 Uhr
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