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Deutsche Winzer erwarten 2017 einen Spitzenjahrgang

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(ots) - Spätfrost im April verursacht kaum Schäden / Lese
beginnt etwa zwei Wochen früher

Berlin, 24. August 2017 - Die deutschen Winzer erwarten dieses
Jahr einen Spitzenjahrgang. Wenn die Weinberge in den kommenden
Wochen von extremen Wettersituationen verschont bleiben, beginnt die
Lese bereits deutlich vor dem jährlichen Mittel. "Am Mittelrhein ist
die Blüte Anfang Juni rund drei Wochen früher als gewöhnlich
eingetreten", sagte Cecilia Jost vom Prädikatsweingut Toni Jost in
Bacharach dem Wirtschaftsmagazin ''Capital'' (Ausgabe 09/2017). 100
Tage später, so die Faustformel, beginnt die Lese. "Wenn alles so
bleibt, wird 2017 ein geiler Jahrgang", sagte die 32-jährige
Winzerin. Das Deutsche Weininstitut spricht von einem qualitativ sehr
guten Jahrgang. Auch die Ernte dürfte ähnlich ertragreich ausfallen
wie in den vergangenen Jahren mit rund neun Millionen Hektolitern
Weinmost und damit etwas weniger als 2016.

Damit hatte im Frühjahr niemand gerechnet. Spätfrost mit
Temperaturen von bis zu minus sieben Grad hatte Ende April in allen
13 Weinbauregionen Deutschlands gewütet. Einige Winzer befürchteten
Ausfälle von bis zu 95 Prozent. Der gesamte Jahrgang schien in
Gefahr. In den Frostnächten hatten einige Winzer verzweifelt
versucht, die Triebe zu retten, in dem sie hunderte Paraffinfackeln
in ihren Weinbergen aufstellten oder Hubschrauber einsetzten, um
warme Luft an den Boden zu verwirbeln. Die Schäden fielen so
drastisch aus, weil eine Wärmeperiode zuvor den Wein hatte austreiben
lassen und viele der jungen Triebe erfroren.

"Ab Mai hatten wir dann einen hervorragenden Vegetationsverlauf",
sagte Kellermeister Odin Bauer vom Weingut Johannes von Gleichenstein
am Kaiserstuhl. Die Natur hätte die meisten Schäden reguliert. Das
Juliusspital in Würzburg hatte im Frühjahr bereits die halbe Ernte




abgeschrieben. "Mittlerweile sind wir aber zuversichtlich, 80 Prozent
der Menge des extrem guten Vorjahres ernten zu können", sagte
Weingutsleiter Horst Kolesch. Also knapp unter dem Durchschnitt.
"Qualitativ wird das aber ein sehr, sehr guter Jahrgang." Gleiches
erwartet auch Stephan Attmann vom Weingut von Winning in der Pfalz.
Die Entwicklung der Trauben liege derzeit deutlich über dem
langjährigen Mittel. "Wenn nichts mehr passiert, gehen wir von einer
guten, aber nicht sehr großen Erntemenge aus", sagte der Winzer aus
Deidesheim.



Pressekontakt:
Jens Brambusch, Redaktion ''Capital''
Telefon: 030/220 74-5127
E-Mail: brambusch.jens(at)capital.de
www.capital.de

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Datum: 24.08.2017 - 11:45 Uhr
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