Frauen vernachlässigen Rentenplanung / Aon Hewitt-Studie zeigt große Unsicherheiten (FOTO)
(ots) -
Frauen sind bezüglich ihrer Altersversorgung wesentlich unsicherer
als Männer. Außerdem beschäftigen sich deutlich weniger
Arbeitnehmerinnen mit der Planung ihrer Rente als ihre männlichen
Kollegen. Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie,
die jetzt vom Beratungsunternehmen Aon Hewitt gemeinsam mit dem
Statistikportal Statista durchgeführt wurde. Nur 57 Prozent der
Frauen beschäftigen sich mit der Planung ihrer Rente oder haben diese
schon abgeschlossen. Bei den Männern sind es immerhin 70 Prozent.
"Viele Frauen scheinen das Thema zu verdrängen", erklärt dazu Fred
Marchlewski, Geschäftsführer von Aon Hewitt. "Das ist aber auch dann
grundfalsch, wenn durch Teilzeitarbeit der Verdienst relativ gering
ist." Auch dann lohne es sich, über zusätzliche Absicherung zum
Beispiel über betriebliche Altersversorgung nachzudenken. Arbeitgeber
ruft er dazu auf, in diesem Bereich maßgeschneiderte Angebote zu
machen. "Unsere Studie zeigt, dass die betriebliche Altersversorgung
relativ gesehen immer noch großes Vertrauen genießt. Dies sollten
Arbeitgeber nutzen, um qualifizierte Arbeitnehmerinnen an sich zu
binden."
Insgesamt stehen Frauen den verschiedenen Formen der
Alterssicherung noch kritischer gegenüber als Männer. So halten nur
rund 20 Prozent von ihnen die gesetzliche Rente für sicher, bei den
Männern sind es über 30 Prozent. Die betriebliche Rente sehen 32
Prozent der Frauen als sicher an, bei den Männern sind es 42 Prozent.
Nur die Sicherheit der privaten Vorsorge wird mit jeweils weit über
40 Prozent von beiden Geschlechtern ungefähr gleich eingeschätzt.
Unterschiede zeigen sich wieder bei der Bereitschaft, Risiken
zugunsten höherer Renten einzugehen. Nur jede fünfte Arbeitnehmerin
(20,3 Prozent) ist bereit, deswegen auf Garantien zu verzichten. Bei
den Männern sind es 29,8 Prozent. Hier wird also bei beiden
Geschlechtern noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein.
Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz können zukünftig
Tarifvertragsparteien eine sogenannte reine Beitragszusage einführen,
bei der Garantien ausdrücklich verboten sind. Durch geeignete Modelle
können dabei extreme Schwankungen des Kapitalmarktes ausgeglichen
werden. So wird es nach den Berechnungen von Aon Hewitt sehr
unwahrscheinlich, dass es zu Kürzungen bei Betriebsrenten kommt.
"Hier sind beide Tarifvertragsparteien gefordert, das für alle
vorteilhaftere Modell der Zielrente populär zu machen," stellt
Marchlewski fest.
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Datum: 24.08.2017 - 10:57 Uhr
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