Schaeffler-CEO Rosenfeld verteidigt Verbrennungsmotoren gegen Kritik
(ots) - Für angepeilte CO2-Reduktion in Europa braucht man
Diesel- und Benzinmotoren / E-Autos derzeit keineswegs sauberer
Berlin, 23. August 2017 - Der Vorstandschef des
Automobilzulieferers Schaeffler, Klaus Rosenfeld, hält die
europaweiten Ziele zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes ohne
Verbrennungsmotoren kurzfristig für unrealistisch. "Eines ist klar:
Ohne optimierte Verbrenner und ohne elektrische oder hybride Antriebe
sind die 95-Gramm CO2-Flottenausstoß bis 2020 nur sehr schwer zu
erreichen", sagte Rosenfeld im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin
''Capital'' (Ausgabe 9/2017; EVT 24. August). Ein rascher Umstieg auf
Elektroautos entlaste auch in Deutschland derzeit keineswegs das
Klima. "Die Art der Stromerzeugung ist mit entscheidend", sagte
Rosenfeld: "Und siehe da: Wenn Sie den gesamten Lebenszyklus eines
Fahrzeugs von der Produktion über den Betrieb bis zur Entsorgung
nehmen, kann der neueste Euro-6-Diesel beim heutigen Strommix in
Deutschland durchaus mit dem Elektroauto mithalten."
Vor allem wegen des politischen Drucks in China rechnet Rosenfeld
gleichwohl mit einer schnellen Markteroberung von Elektro- und
Hybridfahrzeugen. "Wir glauben, dass im Jahr 2030 weltweit noch rund
30 Prozent aller Fahrzeuge allein mit Benzin oder Diesel betrieben
werden. Daneben erwarten wir einen Marktanteil von 30 Prozent für
Elektroautos und von 40 Prozent für Hybridfahrzeuge", sagte Rosenfeld
gegenüber ''Capital''. China sei "ein immenser Treiber".
Auch wenn er mittelfristig eine stabile Gewinnmarge von 12 bis 13
Prozent für sein Unternehmen erwartet, schließt Rosenfeld
langfristige Folgen für die Rentabilität von Schaeffler durch den
Umstieg auf Elektroantriebe nicht aus. "Natürlich könnte auf lange
Sicht eine massive Verschiebung in unserem Produktprogramm und eine
deutlich geringere Fertigungstiefe unser Margenprofil verändern." Es
sei aber noch zu früh, dazu eine Prognose abzugeben. Heute macht
Schaeffler mehr als 50 Prozent seines Umsatzes mit Teilen für
Verbrennungsmotoren. Der Familienkonzern hat aber ein
Investitionsprogramm für E-Mobilität angekündigt.
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Datum: 23.08.2017 - 10:45 Uhr
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