Martin Bender "Magnificent Faces" @ 30works II
Einzelausstellung des Hagener Muralisten und Portraitisten Martin Bender.
(IINews) - Martin Bender „Magnificent Faces“ (at) 30works II
Vernissage: 2. September 2017, um 14:00 Uhr
Martin Bender zeichnet für Kunst-Großprojekte im öffentlichen Raum verantwortlich. Im Salzmagazin zum Beispiel, einer eher unscheinbaren Straße im Schatten des Kölner Hauptbahnhofs. Dort prangt das großformatige Porträt eines Mannes auf einer Hauswand, der mit gleichsam erhabenem wie melancholischem Blick den Betrachter fixiert. Musikfreaks erkennen ihn sofort: Es ist Chilly Gonzales, international gefeierter Jazzpianist, Kultentertainer und obgleich Kanadier seit einigen Jahren überzeugter Wahlkölner. Wobei man sich bei diesem eindringlichen Mural, das sich aus markanten Linien und Schraffierungen zu einer hypnotischen Gesamtkompostion aufbaut, sofort fragt: Wer hat dieses Werk geschaffen...?
Martin Bender, der neben Chilly Gonzales’ Konterfei viele weitere Murals in Köln kreiert hat, als großen Unbekannten der deutschen Street Art zu bezeichnen, wäre schlichtweg falsch. Aber seine einnehmenden, ausdrucksstarken Wandporträts, die als virtuose Charakterzeichnungen fungieren, machen ihn zu einem definitiv leisen Vertreter eines Genres, das sich oftmals über motivische Bombastik respektive eine gewisse malerische Lautstärke definiert. Bender ist der Lyriker unter den Urban Artists: Sein Stil ist stark zeichnerisch geprägt, vornehmlich in Schwarz-Weiß-Ocker Schattierungen gehalten, dynamisch und kraftvoll, dabei aber reflektiert, subtil und auf einzigartige Weise entrückt.
Diesen Duktus führt der Hagener mit seiner Ausstellung „Magnificent Faces“ bei 30works fort. Gesichter bilden die Motivgrundlage für seine neuen Atelierarbeiten, in denen er sich der Öltechnik bedient.
Der Rückgriff auf klassische Materialien wie Ölfarbe und Holz als Trägerfläche ist nur konsequent: Widmet sich Bender mit der Porträtmalerei doch einem Genre, das seine Anfänge in der Renaissance hat – und somit zutiefst „klassisch“ geprägt ist. Doch Martin Bender verweigert sich einer tradierten Porträtscholastik, genauso wie er den typischen Stencil-Characters der Urban Art oder der wahlweise fotorealistischen oder bewusst verfremdenden, abstrahierenden Porträtkunst anderer zeitgenössischer Künstler entsagt. Vielmehr schafft der Hagener stilistisch autarke Antlitze, die Kraft seiner Imagination entstehen und ihre individuellen Charakterzeichnungen erst im Laufe ihrer Bildwerdung entwickeln. „Die dargestellten Menschen sind keine real existierenden Personen; mitunter sind sie von Fotos oder anderen Vorlagen inspiriert, zum größten Teil entspringen sie jedoch meinen Vorstellungen von Gesichtern und Charakteren.“, sagt Martin Bender. Der Maler als Schöpfer: Ein Ansatz, der sowohl Eingebung als auch einen eigenständigen Duktus erfordert. „Ich habe schon als Kind exzessiv gezeichnet; später war es mein Ziel, diesen Zeichenmoment, seine Dynamik, Unmittelbarkeit und sprichwörtliche Freihändigkeit nahtlos auf große Formate übertragen zu können.“, so Bender. Diesen transitorischen Moment, wo aus Linien, Strichen, Schraffierungen, Auslassungen und punktuellen Verbindungen ein Gesamtkonzept entsteht, dem im Idealfall etwas beneidenswert Leichtes und Ätherisches anhaftet, transponiert Martin Bender scheinbar mühelos auf vergleichsweise sperrige Untergründe wie Beton oder Holz. Und schafft damit nicht nur hochenergetische Porträts, sondern entfaltet en passant die magische Aura eines Schöpfungsprozesses.
Ein essenzielles Bildelement der „Magnificent Faces“-Serie bilden die Haare von Benders ProtagonistInnen. Die sind hier vornehmlich in Rasta- und Dreadlocksform inszeniert, kunstvoll drapiert und mit bunten Bändern geschmückt. „Rastas stehen in der Historie für Widerstand, für Unabhängigheit und Gleichberechtigung. Das sind Themen, die uns alle umtreiben. Und die gerade jetzt äußert relevant sind“, erklärt Martin Bender. So kleidet er Schwarze und Weiße, Männer und Frauen, Alte und Junge in effektvolle Rastagebilde. Womit seine Geschöpfe zu real scheinenden Hoffnungsträgern einer Utopie reifen, in der alle Rassen, Glaubensrichtungen, Stände und Geschlechter schrankenlos und gleichberechtigt koexistieren dürfen. Und so das in der Kunsthistorie reich beschworene Bild des Idealmenschen zitieren...
Martin Bender lebt in Hagen und arbeitet deutschlandweit. Seine Murals von Musikgrößen wie Chilly Gonzales und Grace Jones, die im Rahmen der Electronic Beats Festivals entstanden, sind u.a. im Kölner Kulturbunker sowie in Ehrenfeld zu finden. „Magnificent Faces“ bei 30worksII ist seine erste Soloausstellung in Köln.
Martin Bender „Magnificent Faces“ (at) 30works II
Vernissage: 2. September 2017, 14:00 Uhr
Ausstellung: 02.09.-23.09.2017
Öffnungszeiten: Mi-Sa 12-19 Uhr
30works Galerie II – Pfeilstraße 47 - 50672 Köln - 0221/5700250
30works Galerie II
Pfeilstraße 47
50672 Köln
0221/5700250
www.30works.de
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Über 30works:
Die Kölner Galerie 30works ist spezialisiert auf Pop-Art, Streetart und zeitgenössische Kunst. Speziell, wenn es um das Thema Streetart geht, übernimmt 30works eine Vorreiterrolle in Deutschland: Als einer der ersten Galeristen hat Geschäftsführer Gérard Margaritis die Streetart nach Deutschland gebracht und sich mit 30works auf diese junge, frische „Pop-Art des 21. Jahrhunderts“ als zusätzlicher Fokus konzentriert.
Die Galerie
Mitten im trendigen „Belgischen Viertel“ und im „Apostelviertel“ in der Kölner Innenstadt bietet 30works in zwei Galerien auf rund 400 Quadratmetern viel Raum für innovative, junge Positionen der Kunst. Spezialisiert auf Pop Art, Neopop, Urban Art und Streetart, ist sie kein elitärer Tempel für Eingeweihte, sondern ein inspirierender Ort der Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten, von Sammlern und solchen, die es noch werden wollen. Und mit genau dieser entspannten, unangestrengten Atmosphäre hat sich 30works längst auch über die Grenzen der Domstadt hinaus einen Namen gemacht. Ihre sechs bis acht Einzel- und Gruppenausstellungen pro Jahr sind Magnet für ein bunt gemischtes, experimentierfreudiges Publikum.
Hochkarätiges Portfolio
Neben Arbeiten von Pop-Artists wie AVone, Jörg Döring, Peintre X und Salva Ginard sowie der Maler Benjamin Burkard und David Uessem umfasst das Portfolio von 30works unter anderem Werke der Streetart-Ikonen Banksy, D*Face und des Bananensprayers Thomas Baumgärtel sowie der Urban Art-Künstler mittenimwald, Van Ray, L.E.T. und XooooX.
30works Galerie
Gérard Margaritis
Antwerpener Str. 42
50672 Köln
Tel.: 0221/5700250
E-Mail: hello(at)30works.de
www.30works.de
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Datum: 18.08.2017 - 17:28 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Saskia Rode
Stadt:
Köln
Telefon: 0221 5700 250
Kategorie:
Kunst & Kultur
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