Internet auf dem Land - Schnelle Verbindungen sind gut fürs Wachstum (AUDIO)
(ots) -
Anmoderationsvorschlag: "Brieftauben wären schneller" oder
"Schleichen statt Surfen" heißt es oft auf dem Land: Je abgelegener
eine Gegend, desto langsamer das Internet. Vor allem auf dem Land
leiden Haushalte und Unternehmen an langsamen Internetleitungen. Ob
diese Behauptung stimmt und ob schnelles Internet die Wirtschaft
ankurbelt, darüber spreche ich mit Herrn Felix Esser vom
Bundesverband der Deutschen Industrie.
1. Herr Esser, sind die Internetverbindungen auf dem Land wirklich
langsamer als in der Stadt?
O-Ton 1 (Felix Esser, 0 Sek.): "Ja, das Tempo in weiten Teilen des
ländlichen Raums hinkt dem in den Städten deutlich hinterher. Nicht
einmal jedes dritte Unternehmen auf dem Land verfügt über schnelles
Internet - wir sprechen da von 50 Megabit pro Sekunde. Das ist mit
Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft
besorgniserregend. Betroffen sind vor allem Betriebe in gering
besiedelten Regionen, in denen der Netzausbau mit hohen Investitionen
verbunden ist. Dabei befinden sich rund 70 Prozent aller
Industriearbeitsplätze auf dem Land. Hier arbeiten auch viele unserer
mittelständischen Weltmarktführer."
2. Warum ist schnelles Internet für die Unternehmen so wichtig?
O-Ton 2 (Felix Esser, 0 Sek.): "Schnelles Internet ist die
Voraussetzung für zunehmende digitalisierte Produktion und moderne
Dienstleistung. In der Industrie, aber auch im Handwerk ist ein
ständiger Kontakt und Datenaustausch zwischen Kunde, Auftragnehmer
und Zulieferer immer mehr die Praxis. Eine flexible und vernetzte
Arbeitswelt erfordert höhere Online-Geschwindigkeiten. Deswegen ist
es ein Muss für die Digitalisierung unseres Landes, den Ausbau von
Breitband auch außerhalb der Städte stärker voranzutreiben."
3. Mehr Jobs durch schnelles Internet, kann man das so sagen?
O-Ton 3 (Felix Esser, 0 Sek.): "Ja, schnelles Internet schafft
Wachstum. Wir im Bundesverband der Deutschen Industrie haben genauer
gerechnet: Was passiert, wenn man die durchschnittliche
Verbindungsgeschwindigkeit um gerade einmal ein Prozent erhöht?
Dadurch wächst das Bruttoinlandsprodukt zusätzlich um knapp zwei
Milliarden Euro pro Jahr. Das ist ein fühlbarer Effekt, gut für
Wohlstand und für Arbeitsplätze."
Das war Felix Esser vom Bundesverband der Deutschen Industrie.
Herr Esser, wir danken für das Gespräch!
Verabschiedung: "Gern geschehen!"
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Datum: 14.08.2017 - 10:30 Uhr
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