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Schwäbische Zeitung: Scheichs lachen über die UEFA - Leitartikel zu Neymar

ID: 1517484


(ots) - Auch dem Papst platzte angesichts der Dekadenz
dieses Transfers der Kragen. Als Italiens Stürmer Christian Vieri
1999 für die damalige Rekordablöse von 91 Millionen Mark von Lazio
Rom zu Inter Mailand wechselte, war der überzeugte Fußballfan
Johannes Paul II. außer sich. Der Betrag sei "ein Angriff auf alle
armen Menschen dieser Welt" und schade "den Idealen des Sports". Was
wohl Papst Franziskus denkt, wenn er den Namen Neymar hört, der am
Donnerstag für ein Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro bei Paris St.
Germain angeheuert hat? Geld, mit dem man 2,5 Milliarden Mahlzeiten
für Kinder in Entwicklungsländern finanzieren könnte. Vermutlich
würde der Argentinier, ebenfalls ein Sportbegeisterter, am liebsten
allen Kickern für immer die Audienz verweigern, wobei: Der Herrgott
vergibt ja auch den größten Sündern.

Werden die Fans die Summe verzeihen? Werden sie weiter sündteure
Trikots und Tickets kaufen, wohlwissend, dass jede Münze ihres
Hartersparten das Multimillionen-Konto der Stars noch vergrößert? Gut
möglich. Fußball ist für viele Fans eine Sucht, er hat mit reinem
Verstand sehr wenig zu tun. Mit dem Neymar-Deal aber erreicht der von
Scheichs und russisch-chinesischen Oligarchen getriebene
Fußball-Kapitalismus und Narzissmus eine gefährliche Grenze, die
Europas Verband zum Handeln zwingt. Der Brasilianer, seine Berater,
vor allem aber die Scheichs aus Katar, die Besitzer von Paris, zeigen
der UEFA und deren Financial-Fairplay-Regeln mit ihren Steuer- und
Umgehungstricks ihre Verachtung. Sie verhöhnen sie, sie machen sie
lächerlich.

Zumindest nach außen, denn in Wahrheit nimmt die UEFA die
finanzielle Eskalation billigend in Kauf. Sie hat (wie die FIFA) Geld
aus Schmuddelstaaten wie Katar und Russland noch nie abgelehnt, im
Gegenteil: Sie formulierte ihre Regeln derart großzügig, dass sie zum




Tricksen geradezu einladen. Clubs etwa, die einen neuen Besitzer
haben, dürfen ein Jahr lang so viel investieren, wie sie wollen.
Prompt haben die Chinesen des AC Mailand gerade eine
200-Millionen-Euro-Ablöse gezahlt. Allerdings für zehn Spieler, nicht
für einen.



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Datum: 03.08.2017 - 22:46 Uhr
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