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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" (MDR)
am Sonntag, 30. Juli 2017, 23:30 Uhr

ID: 1515183


(ots) - Geplante Themen:

Dalida - ein Film über das tragische Schicksal eines Weltstars
Mit italienischem Akzent und orientalischem Charme versetzte sie das
Nachkriegsfrankreich der 1950er Jahre ins Träumen - Dalida. Über 140
Millionen verkaufte Tonträger und eine weltumspannende Karriere
machten aus der in Ägypten geborenen Sängerin mit italienischen
Wurzeln eine der erfolgreichsten Interpretinnen der Musikgeschichte.
"Je suis malade", "Er war gerade 18 Jahr", "Paroles, Paroles"
gehörten zu Dalidas größten Hits, die gleichzeitig auch zu so etwas
wie dem Soundtrack ihres eigenen Lebens wurden. Fast genau 30 Jahre
nach Dalidas Selbstmord in ihrem Haus auf dem Pariser Montmatre,
kommt nun ein französischer Film über das Leben und vor allem das
Liebesleben der legendären Sängerin in die deutschen Kinos. Genau wie
Dalida nahmen sich auch drei ihrer Liebhaber das Leben. Das Drehbuch
zum Film "Dalida" entstand nach Vorlage der Memoiren ihres Bruders
Orlando, der lange Zeit auch ihr Produzent und Manager war. Gespielt
wird Dalida von der 33-jährigen Italienerin Sveva Alviti, die mit dem
Film ihr Kinodebüt gibt. "ttt" hat Orlando in Paris zum Interview
getroffen und stellt den Film über die legendäre Sängerin vor.
Autor: Jan Seemann

"Exit West" - der pakistanische Schriftsteller Mohsin Hamid über
Flucht und Migration
Der 46-jährige Pakistaner Mohsin Hamid gilt als einer der
bedeutendsten Autoren seines Landes. Seine Bücher sind Bestseller. In
Deutschland wurde Hamid mit seinem Roman "Der Fundamentalist, der
keiner sein wollte" (2008) bekannt.
Hamid, der nach seinem Studium in Harvard und nach Jahren in London
wieder mit seiner Familie in seiner pakistanischen Heimatstadt Lahore
lebt, hat gerade einen neuen Roman veröffentlicht: "Exit West".
Er erzählt die Geschichte eines Paares, dessen Lebensumfeld zunehmend




von religiösen Extremisten okkupiert wird und die Heimat verlassen
muss. Hamid entwickelt daraus eine dramatisch zugespitzte
Fluchtgeschichte, die um die halbe Welt führt und projiziert damit
die Völkerwanderung unserer Tage. "ttt" hat Mohsin Hamid in Lahore
getroffen.
Autor: Peter Gerhardt

Moderne Protestkultur - Die Rückkehr der Gewalt?
Zwei Wochen liegt der G20-Gipfel von Hamburg jetzt zurück, die
Debatten über die Eskalation der Gewalt reißen nicht ab. Was sind die
Ursachen der immer wiederkehrenden Exzesse von Gewalt mitten in den
westlichen Demokratien? Gibt es noch eine politische Agenda hinter
den Protesten? Oder feiert hier ein krawall-touristischer Mob einen
Karneval der reinen Destruktion? Feststeht, dass die überwältigende
Mehrheit unserer Gesellschaft Gewalt als Mittel der politischen
Auseinandersetzung ablehnt. Jakob Augstein, Herausgeber des
"Freitag", sieht in den bürgerkriegsähnlichen Szenen von Hamburg
genau die Gewalt zum Vorschein kommen, die im neoliberalen
Wirtschaftssystem verdrängt wird. Für Carolin Emcke, Trägerin des
Friedenspreises des deutschen Buchhandels, sabotieren die Krawalle
jede öffentliche Diskussion und Kritik an den Beschlüssen der G20.
Der Philosoph Dieter Thomä fragt, warum die modernen Protestformen
des Widerstands, im Gegensatz zu früheren Zeiten, ohne Worte und
Visionen auskommen. Die Auseinandersetzungen, sagt Thomä, verlagern
sich zunehmend von den Feldern des Politischen ins Militärische. Das
sei eine große Gefahr für unsere Demokratie.
Autor: Rayk Wieland

"Final Portrait" - Der Schweizer Künstler Alberto Giacometti als
Filmheld
Während einer Parisreise im Jahr 1964 wird der junge Schriftsteller
und Kunstliebhaber James Lord von seinem Freund gefragt, ob er ihm
für ein Portrait Modell sitzen würde. Dieser Freund war kein
Geringerer als der berühmte Alberto Giacometti. Aus einem Nachmittag
wurden achtzehn Tage, an denen der junge Amerikaner tiefe Einblicke
in den intensiven und auch völlig chaotischen Schaffensprozess des
Künstlers erhielt.
Regisseur Stanley Tucci fing schon vor fünfundzwanzig Jahren an,
Bücher über Giacometti zu lesen, darunter auch "A Giacometti
Portrait" von James Lord, der diese achtzehn ganz besonderen Tage in
einem Buch festgehalten hat. Tucci ist es gelungen, einen
faszinierenden Spielfilm über einen der wichtigsten Künstler der
Moderne zu machen - mit einem großartigen Geoffrey Rush in der Rolle
des Alberto Giacometti.
Autorin: Barbara Block

Fotograf Richard Mosse - wie Bilder in Falschfarben inhumane Realität
zeigen
Der Ire Richard Mosse hat einige Kriegszonen bereist, z. B. den Kongo
und Pakistan. Für sein Projekt "Incoming" besuchte er griechische
Inseln, auf denen Flüchtlinge aus allen Kriegsgebieten ankommen. Er
filmte sie auf hoher See, bei ihrer Ankunft, im Flüchtlingslager, mit
einer Wärmebild-Kamera, wie sie auch die Grenzschützer verwenden.
Seine Bilder verstören, sie zeigen die Flüchtlinge als zombiehafte
Graustufen-Wesen und entindivualisiert.
Für sein vorheriges Thema, den Bürgerkrieg im Kongo, begab sich der
Fotokünstler Richard Mosse immer wieder in das zentralafrikanische
Land und sammelte in fünf Jahren die Ansichten eines zerrissenen
Landes. Das Besondere: Er fotografierte und filmte mit dem
Aerochrome-Film von Kodak, der speziell für Infrarot-Aufnahmen
entwickelt wurde. Die Ansichten, die er liefert, sind ungewohnt, mit
den Falschfarben reißt er den Betrachter aus dem üblichen Bildschema.
"ttt" begleitet den Fotokünstler Richard Mosse bei seiner Arbeit in
einem Flüchtlingslager in Bulgarien.
Autor: Alexander Bühler

Im Internet unter www.DasErste.de/ttt

Moderation: Max Moor

Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky / Rayk Wieland / Matthias
Morgenthaler (MDR)



Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de

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Datum: 27.07.2017 - 16:35 Uhr
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