Allgemeine Zeitung Mainz: Einschreiten / Allgemeine Zeitung Mainz zur Gewalt gegen Kinder
(ots) - Wo hört Erziehung auf, wo fängt Misshandlung an? Das
kommt auch darauf an, wen man wann fragt. Noch vor wenigen
Jahrzehnten gehörten eine Tracht Prügel oder das Schlagen mit einem
Stock zum gemeinhin akzeptierten Bestrafungsrepertoire eines zwar
strengen, aber nicht weiter auffälligen Elternhauses. Heute ist für
die allermeisten Väter und Mütter schon eine Ohrfeige zu Recht
verpönt - nach einer Studie des Experten für Kindeswohlgefährdung
Jörg M. Fegert bewerten nur 17 Prozent der Befragten eine leichte
Ohrfeige als in Ordnung. Aber: Im Jahr 2005 waren es noch 53 Prozent.
Dies lässt auch erahnen, wie viele der heutigen Erwachsenen einst in
ihrer Kindheit Schläge und Schlimmeres erlebt haben - und die Gefahr
laufen, bei ihren eigenen Kindern in die gleichen Verhaltensmuster zu
verfallen. Auf rund eine Million wird die Zahl der Kinder geschätzt,
die in Deutschland misshandelt oder sexuell missbraucht werden. Eine
erschreckende Zahl. Weil sich die Opfer nicht wehren können, hilft
oft nur der Eingriff von außen: Nachbarn, Bekannte, Lehrer, Ärzte,
die Auffälligkeiten melden und die Behörden zum Einschreiten
veranlassen. Wobei auch Vernachlässigung eine Form der Misshandlung
ist. Nötig ist also eine Kultur des Hinsehens, ohne dabei allerdings
in Hysterie zu verfallen. Nicht jeder Streit zwischen Eltern und Kind
oder zwischen Eltern um das Kind - im Fall einer Trennung nämlich -
ist gleich ein Fall fürs Jugendamt. Aber wenn daraus dann ein Fall zu
werden droht, dann darf die Hilfe - und gegebenenfalls auch die
Strafverfolgung - nicht daran scheitern, dass Behörden finanziell
oder personell miserabel aufgestellt sind.
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Datum: 13.07.2017 - 20:38 Uhr
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