"The Great Eight Phantoms" / Malcolm Campbells Phantom II ist das dritte Fahrzeug der großen Phantom-Ausstellung in London (FOTO)
(ots) -
#GreatPhantoms
Die Räumlichkeiten des Auktionshauses Bonhams an der New Bond
Street im Herzen Londons werden Ort der Rolls-Royce Ausstellung "The
Great Eight Phantoms" sein. Außerdem wird heute auch das dritte
Fahrzeug der Kollektion vorgestellt: der Phantom II Continental von
Sir Malcom Campbell.
Need for speed: der Phantom II von Sir Malcom Campbell
Auf dem Höhepunkt seiner Jagd nach neuen Geschwindigkeitsrekorden
entstand in den 1930er-Jahren eine Verbindung zwischen Sir Malcolm
Campbell und Rolls-Royce. Bis Ende 1932 hatte Campbell mehrere
prestigeträchtige Grand-Prix-Läufe gewonnen, den
Geschwindigkeitsweltrekord zu Land sechsmal verbessert und war zudem
von King Georg V. geadelt worden. Doch als schnellster Mensch zu Land
hatte er noch ein Ziel: Er wollte als Erster die Marke von 300 Meilen
pro Stunde durchbrechen. Der einzige Motor, der ihm dazu in der Lage
schien, war ein 36,5 Liter großer Rolls-Royce R-Flugzeugmotor mit
2.300 PS.
Gleich im ersten Anlauf gelang ihm am 22. Februar 1933 in Daytona
Beach, Florida, mit seinem Rolls-Royce getriebenen "Blue Bird" ein
neuer Rekord mit 272 Meilen pro Stunde (438 km/h). Einen Monat später
feierte Campbell den Erfolg mit der Übernahme seines neuen Phantom II
Continental mit dem Kennzeichen AGO 1.
Der Continental besaß einen kurzen Radstand und wurde 1930 als
sportlichere Version des Phantom II eingeführt. Das Fahrzeug hatte
eine verbesserte Balance und war in der Lage, 95 Meilen pro Stunden
zu fahren - bescheiden für Campbells Standards, aber herausragend für
ein Straßenfahrzeug mit einem Gewicht von beinahe zweieinhalb Tonnen.
Das Motor Magazine kommentierte damals, dass der Phantom II
Continental kraftvoll, fügsam, herrlich leicht zu kontrollieren und
ein Vollblut sei, das ohne ständig zu loben nur schwer
charakterisierbar wäre.
Obwohl der Coachbuilder Barker das Fahrzeug als "standardisierte
Tourenlimousine" bezeichnete, gab es einige maßgeschneiderte
Modifikationen, die Campbell in Auftrag gegeben hatte. Dazu gehörten
ein Funkgerät, Feuerlöscher, spezielle Scheinwerfer, ein um neun
Zentimeter längeres Auspuffrohr (vermutlich, um einen Klang näher am
Brüllen des "Blue Bird" zu erzielen), Hupen von Klaxon und Bosch
sowie eine Sirene. Der König der Geschwindigkeit wollte, dass die
Leute wussten, wenn er unterwegs war. Denn auch auf öffentlichen
Straßen war Campbell für seine schnelle Gangart bekannt.
Der Phantom II Continental war blassblau mit dunkelblauer
Lederausstattung und schwarzem Dach. Das Perlmutt-Glänzen der
Karosserie wurde vermutlich durch das Beimischen von Heringsschuppen
in die Farbe erreicht. Campbell muss es gefreut haben, denn er schuf
eine Werbebroschüre mit dem Titel "Der beste Rolls-Royce, der je
produziert wurde".
Bonhams
Bonhams und Rolls-Royce sind seit Langem eng verbunden. Einige der
historisch wichtigsten Modelle der Marke wurden bei dem international
renommierten Auktionshaus verkauft. So hält Bonhams auch den Rekord
für den höchsten Auktionserlös eines Rolls-Royce: Im Jahr 2012
erbrachte die Versteigerung von "The Corgi" Silver Ghost, Baujahr
1912, 4.705.000 Britische Pfund. Im Dezember 2016 verkaufte Bonhams
auch einen der berühmtesten Rolls-Royce Phantom aller Zeiten: Der
Rolls-Royce Phantom I von 1927 - "The Phantom of Love" genannt -
wechselte für 561.500 Britische Pfund anlässlich von "The Bond Street
Sale" den Besitzer. Das Fahrzeug war von Clarence Warren Gasque für
seine Frau und Woolworth-Erbin Maude in Auftrag gegeben worden. Geld
spielte keine Rolle, und so forderte Gasque einen französischen Stil
und dass der Luxus eines bereits bestehenden Rolls-Royce noch
übertroffen werde.
James Knight, Group Motoring Chairman von Bonhams, kommentierte:
"Es passt, dass Rolls-Royce gerade Bonhams für die Ausstellung
gewählt hat. Wir freuen uns, dass wir an den Feierlichkeiten
beteiligt sind. Unser Auktionshaus im Herzen von Mayfair sowie unsere
Auktionen in der ganzen Welt erlebten den Verkauf von einigen der
bedeutsamsten Rolls-Royce Automobilen, die je geschaffen wurden -
einschließlich ,The Phantom of Love'' in London, der
Ex-Marlene-Dietrich Phantom I auf Amelia Island, Florida, und der
Ex-Jack-Warner (von Warner Brothers Studio) Phantom I Transformal
Phaeton in der Quail Lodge, Kalifornien."
Bonhams wurde 1793 gegründet und ist einer der größten und
etabliertesten Auktionshäuser der Welt für Kunst, Antiquitäten,
Automobile, Schmuck, Wein und Uhren. Die Automobilabteilung von
Bonhams hält derzeit den Weltrekord für das wertvollste Automobil,
das je bei einer Auktion verkauft wurde: 2014 erzielte ein Ferrari
250 GTO von 1962 bei der Quail-Lodge-Auktion die Rekordsumme von
38.115.000 US-Dollar. Die Spezialisten von Bonhams bieten
professionelle Bewertung und Beratung in 60 Niederlassungen in 22
Ländern.
Die Ausstellung "The Great Eight Phantoms" findet vom 29. Juli bis
2. August bei Bonhams in der New Bond Street in London statt.
- Ende -
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NEED FOR SPEED
SIR MALCOLM CAMPBELL, VIELFACHER GESCHWINDIGKEITSWELTREKORDHALTER,
WAR BEKANNT FÜR SEINE SPEKTAKULÄREN "BLUE BIRDS" UND FÜR SEINEN
SPEZIELLEN ROLLS-ROYCE PHANTOM II CONTINENTAL
Ende des Jahres 1932 musste es vielen Fans von Sir Malcolm
Campbell erscheinen, als ob er alle Ziele erreicht habe. Er hatte
prestigeträchtige Grand-Prix-Rennen gewonnen, den
Geschwindigkeitsweltrekord zu Lande nicht einmal, sondern sechsmal
gebrochen und war von King George V. geadelt worden. Die
Öffentlichkeit liebte ihn dafür - und er hatte nichts mehr zu
beweisen: Zu Lande war er der schnellste Mann der Welt. Doch ruhelos
wie immer plante er bereits den nächsten Schritt. Bei diesem sollte
Rolls-Royce eine entscheidende Rolle spielen: Campbell wollte die
Barriere der 300 Meilen pro Stunde zum Einsturz bringen. Campbell
wurde 1885 geboren und begann seine sportliche Laufbahn auf zwei
Rädern, als er sowohl an Fahrrad- als auch Motorradrennen teilnahm.
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg entdeckte er auf der berühmten
Rennstrecke von Brooklands seine Leidenschaft für Rennautos. Während
des Krieges diente er unter anderem als Pilot im Royal Flying Corps,
aus dem später die Royal Air Force wurde.
Im vierrädrigen Motorsport hatte Campbell nicht auf Anhieb Erfolg.
Doch die Legende besagt, dass er sich im Jahr 1912, nachdem er eine
Aufführung namens "Blue Bird" des Belgiers Maurice Maeterlinck
gesehen hatte (der Titel verweist auf den schwer fassbaren "blauen
Vogel des Glücks"), dafür entschied, seinem Glück durch die Benennung
aller seiner Rennwagen in "Blue Bird" nachzuhelfen. Mitten in der
Nacht und ausgestattet mit Farbe, Terpentin und Pinsel, verlieh er
seinem Darracq-Rennwagen eine blassblaue Lackierung. So entstand der
erste "Blue Bird". Mit ihm setzte in den 1920er-Jahren auch der
sportliche Erfolg ein.
Seine bekanntesten "Blue Birds" waren die, die er für seine
Geschwindigkeitsrekordversuche benutzte. Zunächst ein Sunbeam mit 350
PS, der bei Pendine Sands in Wales zweimal den Rekord mit
Geschwindigkeiten von 146,16 mph (1924) und 150,76 mph (1925)
erzielte. Im Jahr 1927 folgte der Napier-Campbell "Blue Bird", der
den Rekord auf 174,88 mph schraubte. Mit verbesserten, aufgeladenen
Napier-Flugzeugtriebwerken und dem glatteren Sand von Daytona Beach,
Florida, verbesserte Campbell 1932 den Rekord auf 253,98 mph.
Aber Campbell war nicht zufrieden. Er wusste, dass "Blue Bird"
noch mehr geben konnte. Ingenieur und Designer Reid Railton
optimierte die Aerodynamik weiter. Doch der wichtigste Schritt war
der 36,5 Liter große Rolls-Royce R-Flugzeugmotor mit 2.300 PS.
Campbell brach seinen eigenen Rekord im Jahr 1933 mit einer
gemessenen Geschwindigkeit von 272,11 mph. Und doch war er sich
sicher, dass der neue "Blue Bird" 300 mph erzielen konnte.
Campbell hatte aber noch mehr Vereinbarungen mit Rolls-Royce: Sein
existierender Phantom sollte durch einen brandneuen Phantom II
Continental ersetzt werden, den er im März 1933 erhielt. Der
Continental besaß einen kurzen Radstand und wurde 1930 als
sportlichere Version des Phantom II eingeführt. Das Fahrzeug besaß
eine verbesserte Balance und war in der Lage, 95 Meilen pro Stunden
zu fahren - bescheiden für Campbells Standards, aber herausragend für
ein Straßenfahrzeug mit einem Gewicht von beinahe zweieinhalb Tonnen.
Das Motor Magazine kommentierte damals, dass der Phantom II
Continental kraftvoll, fügsam, herrlich leicht zu kontrollieren und
ein Vollblut sei, das ohne ständig zu loben nur schwer
charakterisierbar wäre.
Obwohl der Coachbuilder Barker das Fahrzeug als "standardisierte
Tourenlimousine" bezeichnete, gab es einige maßgeschneiderte
Modifikationen, die Campbell in Auftrag gegeben hatte. Dazu gehörten
ein Funkgerät, Feuerlöscher, spezielle Scheinwerfer, ein um neuen
Zentimeter längeres Auspuffrohr (vermutlich, um einen Klang näher am
Brüllen des "Blue Bird" zu erzielen), Hupen von Klaxon und Bosch
sowie eine Sirene. Der König der Geschwindigkeit wollte, dass die
Leute wussten, dass er unterwegs war. Denn auch auf öffentlichen
Straßen war Campbell für seine schnelle Gangart bekannt. Der Phantom
II Continental war blassblau mit dunkelblauer Lederausstattung und
schwarzem Dach. Das Perlmutt-Glänzen der Karosserie wurde vermutlich
durch das Beimischen von Heringsschuppen in die Farbe erreicht.
Campbell muss es gefreut haben, denn er schuf eine Werbebroschüre mit
dem Titel "Der beste Rolls-Royce, der je produziert wurde".
Im März 1935 kehrte Campbell zurück nach Daytona Beach und
schraubte den Rekord auf 276,19 mph - die 300-mph-Marke rückte näher.
Doch für mehr war der bisweilen sehr weiche Sand von Daytona nicht
geeignet. Railton gab "Blue Bird" eine radikale Form, die von Gurney
Nutting realisiert wurde. Im September 1935 wagte Campbell auf dem
Bonneville-Salzsee in Utah einen neuen Anlauf. Das Ziel schien
zunächst verfehlt, aber ein Cross-Check ergab wenige Zeit später,
dass "Blue Bird" 301,29 mph erreicht hatte âEUR'' Campbell hatte es
geschafft.
Danach konzentrierte sich der Brite auf Rekordversuche im Wasser.
Dazu entstand eine Reihe von Booten mit dem gleichen Flugzeugmotor
von Rolls-Royce. Seinen maritimen "Blue Birds" gelang es 1937
(zweimal), 1938 und 1939, den Geschwindigkeitsrekord im Wasser zu
brechen.
Campbell starb 1948 an natürlichen Ursachen. Sein Sohn Donald
führte die Rekordjagd mit neuen "Blue Birds" (als "Bluebirds"
bezeichnet) weiter. Bei einem Unfall auf dem See Coniston kam er 1967
ums Leben.
Pressekontakt:
Ruth Hucklenbroich
Rolls-Royce Motor Cars
Head of Corporate Communications Central Europe
ruth.hucklenbroich(at)rolls-roycemotorcars.com
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Datum: 05.07.2017 - 14:00 Uhr
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