Auch schönes Wetter kann gefährlich sein (FOTO)
(ots) -
Sommer, Sonne, Ferien - das ist der Dreiklang, auf den sich jetzt
viele Familien freuen. Das gute Wetter kann aber auch unangenehme
Folgen haben, zum Beispiel bei der Anreise zum Urlaubsziel mit dem
Pkw. Dies gilt natürlich auch für andere Fahrten, die bei großer
Hitze unternommen werden. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR)
weist darauf hin, dass hochsommerliche Temperaturen mit einem
erhöhten Unfallrisiko verbunden sind. Die Leistungsfähigkeit der
meisten Menschen nimmt mit steigenden Temperaturen ab, die
Konzentration lässt nach, Reaktionszeiten verlängern sich. Manch
einer wird ungeduldig oder sogar aggressiv. Und das hat Folgen:
Studien haben ergeben, dass die Zahl der Verkehrsunfälle um elf
Prozent steigt, wenn die Temperaturen über 25 Grad Celsius liegen.
Belastende Wetterlagen
Insbesondere bestimmte Wetterlagen, wie das sogenannte "Aufgleiten
subtropischer Luft", machen vielen Menschen zu schaffen. Dabei
schieben sich warme Luftmassen über kältere Luftschichten, und es
herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Auch schnelle Wetterumschwünge
können zu Leistungseinbußen führen. In den Alpenregionen leiden
zahlreiche Menschen unter den dort häufig anzutreffenden
Föhn-Wetterlagen.
Was kann man tun, um auch bei großer Hitze sicher unterwegs zu
sein? Sven Rademacher vom DVR hat einige Tipps: "Wenn das Fahrzeug in
der Sonne abgestellt war, sollten vor dem Losfahren alle Türen
geöffnet werden, um die aufgestaute Luft entweichen zu lassen. Die
Klimaanlage sollte nicht zu kühl eingestellt werden, da die
Aufmerksamkeit auch durch zu niedrige Temperaturen beeinträchtigt
wird." Der Verkehrsexperte empfiehlt 21 bis 23 Grad Celsius. Bei
extrem hohen Außentemperaturen kann jedoch auch eine etwas höhere
Einstellung sinnvoll sein, damit der Temperaturunterschied zwischen
draußen und drinnen nicht zu groß wird.
Die Lüftungsdüsen sollen nicht direkt auf den Körper gerichtet
werden, um Zugluft und trockene Augen zu vermeiden. Wegen der
Beeinträchtigung der Konzentration und der Lüftungsgeräusche ist es
besonders wichtig, die Verkehrsumgebung aufmerksam zu beobachten und
zurückhaltend zu fahren. Bei dieser Wetterlage ist damit zu rechnen,
dass auch andere wegen der Hitze ungeduldig sind oder Fehler machen.
Und wenn man spürt, dass Ungeduld aufkommt und man zusehends genervt
reagiert, helfen bewusstes Atmen und der Vorsatz, sich nicht zu
unüberlegtem Handeln hinreißen zu lassen. Bei längeren Fahrten
sollten öfters Pausen im Schatten eingelegt werden.
Gefahr durch Starkregen
Im Sommer drohen aber noch weitere Gefahren durch das Wetter: Bei
starkem Regen, der in dieser Jahreszeit manchmal auftritt, ist die
Sicht aus dem Fahrzeug eingeschränkt und die Griffigkeit der Fahrbahn
nimmt ab. Dann muss die Geschwindigkeit unbedingt angepasst werden.
Insbesondere nach langen Schönwetterperioden und darauf folgenden
starken Regenfällen kann die Fahrbahn sehr rutschig werden.
Reifenabrieb, Ölrückstände und Blütenpollen bilden einen schmierigen
Belag, der erst von der Fahrbahn abgewaschen werden muss, bis die
Fahrbahn wieder einigermaßen griffig ist.
Wenn ein durchgängiger Wasserfilm auf der Fahrbahn steht, kann
Aquaplaning auftreten: Dabei schiebt sich ein Wasserkeil zwischen
Reifen und Fahrbahn, was zu einem schlagartigen Verlust der
Kraftübertragung führt. Bremsen oder Lenken ist dann nicht mehr
möglich. Dann sollte man auskuppeln und das Lenkrad in Fahrtrichtung
halten, bis der Fahrbahnkontakt wieder hergestellt ist. Je höher die
Geschwindigkeit, desto größer ist die Aquaplaning-Gefahr. Bei großen
Wassermengen auf der Fahrbahn sollte daher das Tempo unbedingt
reduziert werden. 80 km/h können schon zu viel sein. Wichtig sind bei
Regen Reifen mit gutem Profil: mindestens drei Millimeter sollten es
sein, besser mehr. Bei vorhandenen Spurrillen kann es helfen,
versetzt zu den Rillen zu fahren.
Schließlich muss man sich noch vor Seitenwind hüten. Der tritt vor
allem in Waldschneisen und auf Brücken auf, ebenso beim Überholen von
Lkw und am Ende von Lärmschutzwänden. Auch hier ist angepasste
Geschwindigkeit das Mittel der Wahl. Außerdem sollte das Lenkrad
stets mit beiden Händen gehalten werden, damit im Bedarfsfall schnell
reagieren werden kann.
Diese Beispiele zeigen, dass ungünstige Wettereinflüsse nicht
automatisch zu einem Unfall führen müssen, wenn man die Gefahren
kennt und sich darauf einstellt.
Pressekontakt:
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Sven Rademacher
Pressesprecher/Chefredakteur DVR-report
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
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Auguststraße 29
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Telefon: +49 (0)228 4 00 01-72
Telefax: +49 (0)228 4 00 01-67
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Datum: 03.07.2017 - 09:30 Uhr
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