Donaueschinger Musiktage 2017: Kartenvorverkauf ab 1. Juli / Komponisten untersuchen die neue digitale Wirklichkeit / 20 Uraufführungen an einem Wochenende / Diskussionen über Musik, Medien und Gender (FOTO)
(ots) -
Das Diktat der Maschine hat unseren Alltag erfasst - und das
älteste deutsche Festival für Neue Musik reagiert darauf. Im Rahmen
der Donaueschinger Musiktage vom 19. bis 22. Oktober 2017 erörtern
Komponisten die vielen technischen Erweiterungen, die unsere Umwelt
und uns selbst verändern. Große Musik wird verkleinert, neue Musik
maskiert.
Eine zentrale Frage des diesjährigen Festivals Die erste
Uraufführung der Donaueschinger Musiktage gilt einem Klassiker: Kurz
vor seinem Tod 2012 gab Emmanuel Nunes sein Stück "Un calendrier
révolu" aus dem Jahr 1968 frei. Das Remix-Ensemble wird diese raue
Musik spielen. Am gleichen Abend sind bereits vier weitere
Uraufführungen in der Baar-Sporthalle zu hören. Das
Experimentalstudio und das SWR Symphonieorchester reißen in Werken
von Bernhard Lang, Øyvind Torvund, Thomas Meadowcroft und Andreas
Dohmen eine zentrale Frage des diesjährigen Festivals an: Wie sehr
ist Musik heute durch technische Erweiterungen vom vermeintlich
autonomen Schöpfer abgekoppelt? Vor Klanghorizonten wie Hip-Hop und
Radiojingles wird dies wiederholt zum Thema.
Musiker in Containern und im Nebel
Die musikalische Konfrontation mit überbordender Technologie wird
auch an anderer Stelle gewagt. Martin Schüttler lässt Musiker in
Containern arbeiten, in Alexander Schuberts "Codec Error"
verschwinden sie im Stroboskopnebel. Serge Baghdassarian und Boris
Baltschun wagen sich an die musikalische Manipulation des Innersten
von Natur, indem sie Vogeleier präparieren. Zu den Höhepunkten des
Wochenendes gehört der Auftritt des Solistenensembles Kaleidoskop.
Der Choreograph Laurent Chétouane hat die Musiker maskiert und
kostümiert und bindet die Musik von Chiyoko Szlavnics, Dmitri
Kourliandski und Ole Henrik Moe in ein ungewöhnliches szenisches
Erlebnis ein. Ungewöhnlich ist auch MichaÅ'' Liberas ironischer
Zuschnitt anerkannter musikalischer Meisterwerke auf einfachste
Instrumente. Folklegende Eugene Chadbourne etwa trägt diese Musik auf
dem Banjo vor.
Grenzerkundungen
Neben experimentellen Gruppen sind auch in diesem Jahr renommierte
Ensembles wie die Musikfabrik aus Köln und das Pariser Studio IRCAM
zu Gast. Bei der NOWJazz-Session treten Protagonisten der vitalen
französischen Improvisationsszene auf und erkunden Grenzen von Jazz,
Neuer Musik und freier Improvisation.
Klanginstallationen im öffentlichen Raum Mit Klangskulpturen und
Installationen von Marianthi Papalexandri-Alexandri und Pe Lang, von
Werner Cee und Bill Dietz sind die Musiktage auch in Donaueschinger
Museen, in Parks und in der Stadtbibliothek präsent. In der
Donaueschingen Lecture denkt der Kunstkurator Adam Szymczyk über die
zunehmende Durchdringung von Bildender Kunst, Medien und Musik nach.
Bei der Podiumsdiskussion "(K)eine Männersache" wird ein kontroverses
Thema der gegenwärtigen Neue-Musik-Szene erörtert.
Programm und Karten
Das detaillierte Programm der Donaueschinger Musiktage gibt es
online unter SWR.de/donaueschingen, Karten unter reservix.de oder
über die Tickethotline 01806 700 733. Das Festivalprogramm verschickt
das Kulturamt der Stadt Donaueschingen auf telefonische Anfrage unter
0771 857 266. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die
Donaueschinger Musiktage 2017 im Rahmen ihrer Spitzenförderung.
Weitere Förderer sind das Land Baden-Württemberg, die Ernst von
Siemens Musikstiftung, die Stadt Donaueschingen und der
Südwestrundfunk.
SWR Classic - unter dieser Marke vereint der Sender einen
wesentlichen Teil seines traditionell umfangreichen Engagements für
die klassische Musik im weiteren Sinne. Dazu gehören das SWR
Symphonieorchester, das SWR Vokalensemble, das SWR
Experimentalstudio, die SWR Big Band, die Schwetzinger Festspiele,
die Donaueschinger Musiktage, das Festival Rhein Vokal und die
Deutsche Radiophilharmonie (in Kooperation mit dem Saarländischen
Rundfunk). Unter dem Motto "Klangvielfalt erleben" reicht so das
Spektrum von Barockmusik bis zur zeitgenössischen Avantgarde, von
Chormusik und Sinfonik über Jazz und Swing bis zur Live-Elektronik.
Das Online-Portal SWRClassic.de bietet Musikfreunden dazu aktuelle
Informationen und Beiträge, Videoclips, die Angebote der SWR
Musikvermittlung, Konzertkarten, Programmhefte zum Download und
vieles mehr. Konzerte der Orchester, Ensembles und Festivals des SWR
sind nicht nur auf SWR2 und im SWR Fernsehen zu erleben, sondern
kostenfrei auch als SWR Web Concerts zu hören und zu sehen - live
oder als Videostream on demand.
Programmflyer der Donaueschinger Musiktage als PDF zum
Herunterladen unter SWR.de/donaueschingen Fotos über ARD-Foto.de
Pressekontakt:
Ursula Foelsch, T. 0711 929 11034, E-Mail: ursula.foelsch(at)swr.de
Interviewanfragen, Pressematerial: Stefan Stahnke, T. 030 3478 1984,
st(at)worteuebermusik.de
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Datum: 30.06.2017 - 11:08 Uhr
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