Zerstörung kulturellen Welterbes: Kooperationen wichtiger denn je
(ots) - Am 28. Juni trafen sich in Berlin anlässlich des
einjährigen Bestehens des Foschungsinstituts Dialog der
Zivilisationen (DOC) international anerkannte Kulturexperten, um auf
die Dringlichkeit des Schutzes des kulturellen Welterbes aufmerksam
zu machen.
Mahmood Al-Mullakhalaf, Botschafter, Ständiger Vertreter bei der
UNESCO (Irak) berichtete, dass seit 2003 rund 70% aller irakischen
Kulturschätze infolge von Krieg und Terror zerstört worden seien. Das
betreffe sowohl antike Stätten als auch Museen. Mikhail Piotrowski,
Direktor der Eremitage in St. Petersburg wies per Videobotschaft
darauf hin: "Die Idee eines Museums ist, Kulturschätze in ihm zu
wahren, zu pflegen und Besuchern zu zeigen, die diese wertschätzen.
Wenn diese Kulturschätze durch einen Terroranschlag zerstört werden,
ist das sehr wirksame PR für die Terrorgruppe. Aus diesem Grunde
müssen wir im Interesse der Kunst und Kultur sehr vorsichtig sein, um
Terroristen nicht noch mehr zu provozieren." Gegebenenfalls müsse man
Kulturgüter auch mit militärischen Mitteln schützen.
"Terror ist nicht der einzige Grund für die Zerstörung von
Kulturgütern, vor allem sind es soziale Ungleichheit und Armut",
sagte Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums Berlin.
So gebe es diesbezüglich große Schwierigkeiten in Lateinamerika.
Die Sprecher waren sich einig, dass der Handlungsbedarf beim Schutzes
des kulturellen Erbes groß sei. Die Weltgemeinschaft brauche mehr
Wissenschaft, Bewusstsein und professionelle Koordination, und das
auch außerhalb der UNESCO, um auf die Herausforderungen reagieren zu
können.
Die Diskussionsveranstaltung fand aus Anlass des einjährigen
Bestehens des DOC in der Berliner Humboldt-Box statt.
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Agnieszka Rzepka
Pressesprecherin
Tel: +49 30 209 677 900
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10117 Berlin
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Datum: 30.06.2017 - 11:15 Uhr
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