Steuerliche Forschungsförderung: Österreich hebt Forschungsprämie auf 14% an
(ots) -
- Parlament beschließt Anhebung der Forschungsprämie von 12% auf
14% ab 2018
- Österreich hat zweithöchste Forschungsquote der EU
- Deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf Forschungsplatz
Österreich
Entsprechend der Vereinbarung im Regierungsprogramm 2017/18 hat
das österreichische Parlament heute mit Wirkung zum 1. Januar 2018
eine Anhebung der steuerlichen Forschungsprämie um weitere zwei
Prozent beschlossen. Unabhängig ihrer Größe können forschungstätige
Unternehmen bereits jetzt zwölf Prozent ihrer Ausgaben für Forschung
und Entwicklung (F&E) steuerlich geltend machen. Ab 2018 werden 14
Prozent der F&E-Kosten als Barauszahlung bzw. Steuergutschrift
erstattet.
Zuletzt war die Forschungsprämie bereits zum Jahresanfang 2016 von
zuvor zehn auf zwölf Prozent angehoben worden. Ergänzt werden die
steuerlichen Anreize durch eine große Bandbreite an Direktförderungen
sowie bürokratischen Erleichterungen für Startups und
innovationstreibende Unternehmen. Der Maßnahmenmix zeigt Erfolg: Im
Jahr 2017 werden F&E-Investitionen in Österreich erstmalig auf 11,3
Mrd. Euro ansteigen. Mit dieser Forschungsquote von 3,14 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes rückt die Alpenrepublik auf den zweiten Platz
innerhalb der Europäischen Union vor. Knapp die Hälfte davon stammt
aus dem Unternehmenssektor, über 15 Prozent stammen aus dem Ausland.
Modell der steuerlichen Forschungsförderung lockt deutsche
Unternehmen
"Gerade deutsche Unternehmen schätzen das österreichische Modell
der steuerlichen Forschungsförderung," weiß Dr. René Siegl,
Geschäftsführer der Betriebsansiedlungsgesellschaft ABA - Invest in
Austria. Deutsche Wirtschaftsverbände wie u.a. der Bundesverband der
Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesverband mittelständische
Wirtschaft (BVMW) sprechen sich auch in Deutschland für eine
steuerliche Forschungsförderung aus, um Innovationsanreize für
Unternehmen zu schaffen. Zuletzt wurde jedoch ein entsprechender
gemeinsamer Fraktionsantrag von Union und SPD im März 2017 wieder
gestrichen.
"Beispiele wie Boehringer Ingelheim, BMW oder Infineon zeigen, wie
sehr Österreich von vielen internationalen, gerade auch deutschen
Unternehmen, als Forschungsstandort gefragt ist," so Siegl.
Boehringer Ingelheim setzte im April den Spatenstich für eine neue
biopharmazeutische Produktionsanlage in Wien - mit rund 700 Millionen
Euro Investitionsvolumen die bisher größte Einzelinvestition des
Pharmaunternehmens.
Auch weitere internationale F&E-treibende Firmen setzen verstärkt
auf die Alpenrepublik. Im Jahr 2016 konnte die ABA
Ansiedlungsprojekte ausländischer F&E-Unternehmen im
Vorjahresvergleich mehr als verdoppeln. Die damit verbundene
Investitionssumme betrug 124 Millionen Euro.
Europäische Kommission: Österreich an der Spitze der "Strong
Innovators"
Auch der Erfolg im innereuropäischen Standortwettbewerb ist eine
Bestätigung für den Forschungsstandort Österreich. Im jüngst
veröffentlichten "European Innovation Scoreboard" klettert die
Alpenrepublik auf Rang 7 und setzt sich damit an die Spitze der
Gruppe der "Strong Innovators". Hinsichtlich der F&E-Investitionen
aus der Privatwirtschaft ist Österreich hinter Schweden bereits auf
Rang 2 der EU-28. "Die hohe Investitionsbereitschaft von
Unternehmensseite ist ein Ausdruck der gezielten Maßnahmen unserer
Bundesregierung, um Innovationen voranzutreiben, die enge
Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken und
Österreich binnen weniger Jahre fest in der Spitzengruppe der
europäischen Innovationsstandorte zu etablieren," kommentiert Siegl.
Bis 2020 plant Österreich zu den europäischen "Innovation Leaders" zu
gehören.
Hinweis für die Redaktion:
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Datum: 29.06.2017 - 15:03 Uhr
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