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stern und Correctiv: Rheinmetall unterhält indirekte Partnerschaft mit katarischem Militär

ID: 1504709


(ots) - Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist über ein Joint
Venture in der Türkei auch mit dem Verteidigungsministerium des
Emirats Katar verbunden. Wie das Magazin stern in seiner am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, ergibt sich dies aus
gemeinsamen Recherchen mit Correctiv und der türkischen Exilredaktion
Özgürüz. Die katarischen Streitkräfte kontrollieren indirekt fast 25
Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen RBSS, das
Rheinmetall Ende 2016 zusammen mit dem türkischen Unternehmen BMC und
der malaysischen Firma Etika gegründet hatte. Das Joint Venture soll
sich der Entwicklung und der Produktion von Panzern widmen. Sie
könnten dann unter Umständen auch exportiert werden, etwa nach Katar.

Die Beteiligung Katars kam zustande, weil BMC seinerseits zu 49
Prozent vom katarischen Verteidigungsministerium kontrolliert wird,
genauer vom "Industriekomitee" der katarischen Streitkräfte. Ein
Katarer namens Nasser Hassan N. A. Al Naimi, der im türkischen
Handelsregister als Mitglied der Unternehmensführung von BMC genannt
wird, hat nach Recherchen von stern, Correctiv und Özgürüz auch einen
Sitz im Aufsichtsrat von RBSS.

Rheinmetall bestätigte, dass dieser "katarische Vertreter" im
Aufsichtsrat der RBSS "von Seiten der BMC nominiert" worden sei. Man
selbst habe "keine weiteren Erkenntnisse" über ihn, erklärte ein
Unternehmenssprecher. Andere Fragen zur Kooperation mit den
katarischen Militärs ließ das Unternehmen unbeantwortet. Rheinmetall
verfolge das Geschehen in der Region und "wartet die weitere
politische Entwicklung ab", sagte der Sprecher.

Bereits im März hatte Rheinmetall bestätigt, dass ihr
Partnerunternehmen BMC vom katarischen Militär einen Auftrag für die
"Lieferung geschützter Fahrzeuge" erhalten habe, also für gepanzerte
Militärtransporte. Zwischen Katar und seinen von Saudi-Arabien




angeführten Nachbarstaaten auf der arabischen Halbinsel war Anfang
Juni ein schwerer Konflikt ausgebrochen. Die Nachbarstaaten haben ein
Embargo über Katar verhängt, die Grenze wurde geschlossen. Direkte
deutsche Rüstungsexporte in Spannungsgebiete sind nach den geltenden
Regeln normalerweise unzulässig.

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.



Pressekontakt:
Pressekontakt: Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr
Unternehmenskommunikation, Telefon 040 - 3703 2468,
gruengreiff.sabine(at)guj.de

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Datum: 28.06.2017 - 09:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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