Tagung: Religion als Zeitbombe? Die destruktiven Potentiale religiöser Überzeugungen.
Fanatische Gotteskämpfer, ethnischer Nationalismus, rechtspopulistisches Ideengut bis hin zum offenen Fremdenhass bedrohen die humanistischen Errungenschaften der Moderne. Welchen Beitrag kann die aufgeklärte Vernunft zu einer Entschärfung von religiösen Zeitbomben leisten? Diese und weitere Fragen stehen am 2. und 3. September 2017 im Zentrum des 1. Philosophicum Murnau
(IINews) - Vor allem die Gewährleistung von Meinungs- und Glaubensfreiheit sowie der Gleichwertigkeit aller Menschen und ihrer sexuellen Selbstbestimmung wird vielerorts an den Pranger gestellt.
Es scheint als bildeten die derzeitigen Machtbestrebungen fundamentaler Islamisten nur den Auftakt für weitaus gefährlichere Szenarien. Wie die aktuellen Ereignisse zeigen, tragen so gut wie alle großen Religionen – Hinduismus, Islam, Buddhismus, Judentum, Christentum – immer auch eine Art “Zeitbombe” in sich. Gemeint ist die über religiöse Glaubenssätze jederzeit zu aktivierende, höchste und intensivste Bereitschaft zu kriegerischen und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Namen göttlicher Mächte oder persönlicher Schutz- und Kriegsgötter werden die Gläubigen zu Gewalt und Terror gegen Ungläubige aufgefordert; mancherorts sogar die Selbstopfer der Glaubenden verlangt. Die Aussicht auf ein Weiterleben der Seele in paradiesischen Gefilden nach dem Tod stellt dabei wohl die stärkste Motivation für einen Kampf gegen „Feinde“ der eigenen Glaubensvorstellungen dar.
Welchen Beitrag kann die aufgeklärte Vernunft zu einer Entschärfung von religiösen Zeitbomben leisten? Auf welche Weise lassen sich die ethischen Fortschritte moderner demokratischer Gesellschaften in religiösen Lehren verankern? Könnte ein Euro-Islam humanitäre Auswirkungen auf den Weltislam bewirken? Welche Lösungswege bieten sich für ein friedliches Zusammenleben?
Mit diesen und weiteren brennenden Fragen setzen sich bekannte Vertreter aus Philosophie und Religionswissenschaft, darunter der Erkenntnistheoretiker Prof. Gerhard Vollmer, der Kulturphilosoph Prof. Anton Grabner-Haider und der Evolutionsbiologe Prof. Franz Wuketits im Rahmen des 1. Philosophicums Murnau kritisch auseinander.
PROGRAMM
Samstag 2. September
9 Uhr: Eröffnung; Wie dringlich ist Religionskritik? (Prof. Gerhard Vollmer, Freiburg); 11 Uhr: Religion als Zeitbombe? (Prof. Anton Grabner-Haider, Graz); 14 Uhr: Die biologischen Wurzeln von Religion und Gewalt (Prof. Franz Wuketits, Wien);
16 Uhr: Konfliktfelder im Koran und im Islam
(Prof. Karl Heinz Ohlig);
17.30 Uhr: Sind Entschärfungen der Konflikte möglich?
(Prof. Karl Prenner, Graz);
20 Uhr: Lesung des Theaterstücks „Giordano Bruno - Held der Freiheit“ (mit verteilten Rollen).
Sonntag 3. September
9 Uhr: Ist Religion ein Evolutionsprodukt? (Prof. Gerhard Vollmer);
11 Uhr: Gewalt, Krieg und Terror (Prof. Franz Wuketits);
14 Uhr: Entschärfung von religiösen Zeitbomben
(Prof. Bernhard Lang, Berlin);
15.30 Uhr: Welche Auswege sind konkret möglich?
(Dr. Susanna Berndt, Rosenheim); 16.30 Uhr: Schlussdiskussion.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Veranstalter: Verein für Kulturgeschichte in Graz (www.vereinkulturgeschichte.at)
Organisation: Dr. Susanna Berndt, Rosenheim (www.susanna-berndt.de)
Planung: Prof. Anton Grabner-Haider, Graz.
Veranstaltungsort: Hotel Alpenblick, Heimgartenstraße 8, D-82441 Ohlstadt bei Murnau
Anmeldung: info(at)alpenblick-ohlstadt.de; kontakt(at)susanna-berndt.de; a.grabner-haider(at)aon.at
Datum: 23.06.2017 - 13:43 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1503262
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Susanna Berndt
Stadt:
Rosenheim
Telefon: 08031304010
Kategorie:
Kunst & Kultur
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