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Kreuzungsunfälle: Seit zehn Jahren keine Besserung / ADAC-Unfallforschung zeigt Lösungsansätze auf

ID: 1499441


(ots) - Bei den sehr häufigen Unfällen an
Straßeneinmündungen und Kreuzungen ist bezüglich der Unfallzahlen in
den vergangenen zehn Jahren keine Besserung zu verzeichnen. Das
ergeben Analysen der ADAC-Unfallforschung. Die Spezialisten des Clubs
untersuchten schwere Überlandunfälle, welche durch die
ADAC-Luftrettung registriert sind. Werden Unfälle beim Abbiegen und
Kreuzen aufgrund ihrer Ähnlichkeit zusammengezählt, stellen diese
sogar knapp ein Viertel aller untersuchten Unfallarten dar. Der ADAC
hat in den Jahren 2005 bis einschließlich 2015 rund 2.400 solcher
Unfälle gezählt. Häufig handelt es sich dabei um Unfälle, bei denen
der Verursacher nach links abbiegt (mehr als 23 Prozent). Eine
weitere Erkenntnis: Motorradfahrer sind dabei besonders gefährdet.
Unfallgegner der motorisierten Zweiräder sind nämlich in vier Fünftel
der Fälle Pkw. Dadurch steigt die Unfallschwere für Biker deutlich
an.

Anhand der Analysen lassen sich allerdings auch Lösungsansätze
aufzeigen: Wichtig ist, zunächst die Rundumsicht der Fahrzeuge zu
verbessern. Diese ist - laut ADAC-Autotest - in den vergangenen
Jahren bei vielen Modellen immer schlechter geworden.

Fahrzeughersteller sollten bei der Entwicklung von Autos neben den
gesetzlichen Anforderungen an die Sichtfelder auch darauf achten,
Winkelwerte und Flächenverdeckungen stärker zu berücksichtigen.
Untersuchungen der Unfallforscher des Clubs haben gezeigt, dass die
eigene Bewegung des Fahrers das Sichtfeld, das so entscheidend beim
Abbiegen und Kreuzen der Fahrbahn ist, deutlich erweitern kann. Eine
leichte Kopf- oder Oberkörperdrehung reicht in der Regel schon aus,
den in der normalen Sitzposition entstandenen Nachteil eines
verdeckten Sichtfeldes auszugleichen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Forscher ist die
Unfallstellenbegehung und die genaue Untersuchung der Unglücksorte.




Bis zu 100 einzelne Ortsparameter werden untersucht und in eine
Datenbank des ADAC aufgenommen. Auch hieraus lassen sich Wege zur
Verbesserung der Situation ablesen. Wichtig: Unfälle passieren oft an
gut einsehbaren Verkehrsknotenpunkten. Es ist entscheidend, diese
Knotenpunkte, zum Beispiel Kreuzungen, so zu gestalten, dass die
Verkehrsteilnehmer nicht allzu komplexe Situationen erfassen und
verarbeiten müssen. Hindernisse und Bewuchs an Straßen sollten so
gestaltet werden, dass eine sichere Einschätzung der anderen
Verkehrsteilnehmer möglich ist.

Ein weiterer wichtiger Faktor in der Unfallvermeidung ist die
technische Weiterentwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Dem
Kreuzungsassistenten, über den noch nicht viele Fahrzeuge verfügen,
kommt künftig eine besondere Bedeutung zu. Um diese Technologie aber
vollends zur Geltung zu bringen und wirklich viele Todesfälle und
Verletzungen zu verhindern, ist es zwingend notwendig, dass die
Systeme in jeder Verkehrssituation und in jeder sich anbahnenden
Unfallkonstellation fehlerfrei funktionieren.

Die ausführlichen Ergebnisse finden sich unter
www.adac.de/Unfallforschung

Diese Presseinformation finden Sie online unter
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Pressekontakt:
Dr. Christian Buric
Tel.: (089) 7676-3866
christian.buric(at)adac.de

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Datum: 13.06.2017 - 15:00 Uhr
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