Digital mobil in deutschen Städten: Hamburg, Stuttgart und Berlin liegen vorn
(ots) - PwC hat den Stand bei digitaler Mobilität und
Elektromobilität in den 25 größten deutschen Städten,
wissenschaftlich begleitet vom DLR, untersucht / Hamburg dank seines
"Verkehr 4.0" -Projekts im Gesamtranking auf Platz eins / Stuttgart
überzeugt mit seinem dichten Ladesäulennetz und Berlin erreicht
gleich in mehreren Kategorien Spitzenwerte / Einzelrankings in den
Kategorien Infrastruktur, Sharing, Elektromobilität und ÖPNV /
PwC-Experte Hasse: "Deutschland hängt im internationalen Vergleich
hinterher"
Hamburg ist in Sachen Digitalisierung der Mobilität die modernste
deutsche Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der
Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC,
wissenschaftlich begleitet vom Institut für Verkehrsforschung im
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Für das Ranking
wurde der Stand hinsichtlich der Digitalisierung und Elektrifizierung
der Mobilität in den 25 einwohnerstärksten Städten untersucht. Dabei
landet Hamburg mit 76,7 von 100 möglichen Punkten auf Platz eins vor
Stuttgart mit 71,9 Punkten und Berlin mit 67,1 Punkten. Insgesamt
zeigt sich eine starke Spreizung zwischen den Top-Platzierten und den
hinteren Rängen. So erreichen die zehn Städte am Ende des Rankings
lediglich Punktzahlen zwischen 30,4 und 41,9 Punkten.
Der ÖPNV muss digitaler und innovativer werden
"Was Carsharing, Elektromobilität, digitale Infrastruktur oder
Mobilitäts-Apps betrifft, hat sich in Deutschland in den vergangenen
Jahren sehr viel getan. Dieses Fazit darf aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass wir im internationalen Vergleich noch deutlich
zurückliegen - gemessen etwa an einer Stadt wie Amsterdam, wo mehr
als 5.000 Elektrowagen unterwegs sind und es über 3.000 Ladesäulen
gibt", sagt Felix Hasse, PwC-Partner und Experte für Digitalisierung.
Besonders in Städten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern sei die
erforderliche Infrastruktur meist noch nicht auf der Höhe der Zeit,
so Hasse. "Die wichtigsten Innovationen kommen bislang nicht von den
ÖPNV-Unternehmen und Verbünden, sondern von Startups und Konzernen.
Die konzentrieren sich in der Regel erst einmal auf die großen
Metropolen."
Hamburg in punkto Digitalisierung der Infrastruktur deutlich vorn
Insgesamt wurden 29 Einzelindikatoren bewertet, die wiederum in
vier größere Kategorien zusammengefasst wurden. In jedem dieser vier
Teilbereiche vergaben die Experten bis zu 25 Punkte, so dass die
Städte auf maximal 100 Punkte kommen konnten. Hamburg überzeugt vor
allem in der Kategorie "Digitalisierung der Infrastruktur". Dabei
hoben die Experten explizit die Strategie für intelligente
Transportsysteme "Verkehr 4.0" der Hansestadt hervor. So wird der
gesamte Verkehr im Großbereich des Hamburger Hafens bereits heute von
speziellen Sensoren erfasst und durch neuartige Auswertungsverfahren
analysiert. Via Tablet oder Smartphone lassen sich die Informationen
aktuell und vorausschauend abrufen, das Staurisiko sinkt.
Stuttgart bei der Elektromobilität vorn, München beim Sharing
Stuttgart verdankt seinen zweiten Platz im Gesamtranking dem
positiven Abschneiden in der Kategorie "Elektromobilität". Dabei
honorierten die Experten nicht nur das im deutschen Vergleich dichte
Ladesäulennetz - sondern auch, dass die Nutzer von Elektroautos sich
mittels einer interaktiven Karte online jederzeit über die
nächstgelegene Ladestation informieren können. Berlin wiederum ist
zwar in keinem Teilbereich ganz vorn, landet aber bei "
Digitalisierung der Infrastruktur", "Elektromobilität" und "Sharing"
durchweg auf den vorderen Plätzen. Den Sieg in der Kategorie
"Sharing" sichert sich unterdessen München. Die bayerische Hauptstadt
punktet mit ihrem überdurchschnittlichen Ridesharing und
Rideselling-Angebot - den Bewohnern stehen sowohl Clevershuttle als
auch Uber zur Verfügung. Dabei wurden im Rahmen der Untersuchung auch
kleinere, quartiersbezogene Initiativen positiv bewertet. So befinden
sich allein im Quartier Münchner Freiheit inzwischen fünf exklusive
Carsharing-Stellplätze.
Die "Leipzig mobil"-App überzeugt die Experten
Dass digital mobil nicht nur den Millionenstädten vorbehalten ist,
beweist neben Stuttgart auch Leipzig. Die sächsische Metropole holt
Platz eins in der Kategorie "ÖPNV". Dabei bestach die
560.000-Einwohner-Stadt vor allem mit ihrer nutzerfreundlichen
"Leipzig mobil"-App. Diese bietet nicht nur Echtzeitinformationen zur
Verkehrslage und Mobile Payment, sondern ermöglicht dem Nutzer durch
die Integration von Bike und Carsharing eine lückenlose Mobilität von
Tür zu Tür. Ergänzend dazu können Abonnenten des "Leipzig
mobil"-Pakets das umfangreiche Bikesharing-Angebot der Stadt jeden
Monat zehn Stunden lang kostenlos nutzen.
Befragung: Digitalisierung beeinflusst den deutschen ÖPNV
maßgeblich
Zusätzlich zum Ranking wurden mehr als 100 Unternehmen und
Verbünde des öffentlichen Nahverkehrs hinsichtlich ihres
Digitalisierungsstandes und zu ihrer subjektiven Einschätzung
befragt. Der ÖPNV hat die Digitalisierung zwar als maßgeblichen
Einflussfaktor erkannt, allerdings ziehen nur die wenigsten
Unternehmen und Verbünde die richtigen Schlüsse - lediglich eines von
drei Unternehmen hat bislang eine Digitalisierungsstrategie.
Immerhin: 45 Prozent planen eine solche.
Autonomes Fahren: erste Testfelder, aber noch fehlende
strategische Verankerung
Eine abschließende Analyse zum Stand des autonomen Fahrens ergab:
Obgleich die Städte die Bedeutung des autonomen Fahrens für die Ziele
der Stadtentwicklung erkannt haben, sind sie bislang noch nicht
gestaltend aktiv. "Treibende Akteure des autonomen Fahrens in
Städten sind aktuell die Automobilkonzerne, IT-Unternehmen und neue
Mobilitätsdienstleister. Dabei kann das autonome Fahren einen
wichtigen Beitrag für den ÖPNV, städtische Wirtschaftsverkehre oder
die Entsorgungswirtschaft leisten. Städte sollten diese Chancen
unbedingt nutzen und das autonome Fahren als Bestandteil ihrer
kommunalen Strategien entwickeln", so Professor Dr. Dirk Heinrichs,
der am DLR Institut für Verkehrsforschung die Abteilung ''Mobilität
und urbane Entwicklung'' leitet.
Weitere Informationen:
Die Studie kann auf der Webseite von PwC Deutschland
heruntergeladen werden. https://www.pwc.de/mobilitaetsstudie2017
Pressekontakt:
Daniel Klinge
PwC Presseabteilung
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Datum: 29.05.2017 - 08:00 Uhr
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