HANNI& NANNI erobern das Kino mit Prädikat "besonders wertvoll"/Weitere Kinostarts mit Prädikat: Die Dokumentarfilme DEPORTATION CLASS und DIE FARBE DER SEHNSUCHT
(ots) - Die Filmemacherin Isabell Suba bringt mit HANNI
& NANNI - MEHR ALS BESTE FREUNDE (Start: 25. Mai) ein Reboot der
erfolgreichen Filmreihe rund um die berühmten Zwillinge Hanni und
Nanni auf die Leinwand. "Isabell Suba gelingt es nach Auffassung der
Jury überzeugend, ein modernes "Feelgood-Movie" zu schaffen, das bei
der Zielgruppe ankommen dürfte, ohne sich platt anzubiedern. Der
komödiantische Blick auf die Erwachsenen unterstreicht die
jugendliche Erzählperspektive und findet schöne Momente. Regisseurin
Isabell Suba konnte in ihrem zweiten Kinofilm eine komplett neue
Seite zeigen, die von der Jury ausgezeichnet wird." So die
fünfköpfige Expertenrunde, die dem Film das höchste Prädikat
"besonders wertvoll" verleiht. Und auch die FBW-Jugend Filmjury
empfiehlt den Film, der die Jury aufgrund "seiner humorvollen Story
und seinen schauspielerischen Leistungen" überzeugt hat, für Jungs
und Mädchen ab 4 Jahren.
Carsten Rau und Hauke Wendler beleuchten in ihrem neuesten
Dokumentarfilm DEPORTATION CLASS (Start: 1. Juni) ein hochaktuelles
und vieldiskutiertes Thema: die sogenannten "Rückführmaßnahmen" oder
auch "Sammelabschiebungen", im Rahmen derer abgelehnte Asylbewerber
in einer von Polizei und Ausländerbehörden durchgeführten Aktion bis
hin zu ihrer Ausweisung begleitet werden. Oft geschieht dies mitten
in der Nacht, die Familien werden aus dem Schlaf geklingelt, zum
Packen ihrer Habseligkeiten aufgefordert und zum Flughafen
eskortiert. Für die Jury der FBW, die dem Film das Prädikat
"besonders wertvoll" verleiht, öffnet der Film den Blick "gnadenlos
auf jedes einzelne, individuelle Schicksal hinter den Abschiebungen
und zwingt den Zuschauer, sich auseinanderzusetzen mit den
Konsequenzen". In ihrem Gutachten schreibt die Jury weiter: "Carsten
Rau und Hauke Wendler konfrontieren mit unbequemen Fragen und wandeln
das Anonyme hinter dem abstrakten Begriff des ''Abschiebens'' um in
konkrete Geschichten einzelner Menschen. Es gehört zu ihrem
Verdienst, dass sie die aufgeworfenen Fragen nicht etwa durch
besondere Gewichtungen suggestiv selbst beantworten, sondern dass sie
alle Seiten sehr fair behandeln und in ihren Haltungen ausgewogen
darstellen."
Was macht den Menschen aus, was macht ihn glücklich oder
unglücklich, welche Farbe haben Freude und Trauer? Diesen und anderen
ewigen Menschheitsfragen spürt der Filmemacher Thomas Riedelsheimer
in seinem neuen Dokumentarfilm DIE FARBE DER SEHNSUCHT (Start: 1.
Juni) nach. "Riedelsheimer nimmt den Zuschauer mit auf eine
Entdeckungsreise über drei Kontinente. Er sucht seine
Gesprächspartner an Orten auf, an denen Menschen im Schatten von
touristischen Attraktionen leben, die sinnbildlich für die Atmosphäre
und das Selbstverständnis des Platzes stehen. Der Film zeigt den
Umgang mit dem Scheitern der großen Träume und Illusionen, die dann
aber in eine andere Form des Glücks münden. Riedelsheimer kommt
seinen Protagonisten sehr nahe, ungeschminkt blicken sie auf ihre
Gefühle und die Motive ihres Handelns. So fängt Riedelsheimer die
Poesie des Alltags ein." So die unabhängige Jury der FBW, die den
Film mit dem Prädikat "wertvoll" auszeichnet.
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Die Jugend Filmjurys der FBW sind mit 10-14-jährigen Schülerinnen
und Schülern besetzt. Sie sind an insgesamt acht Standorten in
Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das Filmprogramm für
5-14-jährige.
Prädikatsfilme vom 25. Mai bis 1. Juni 2017
Hanni & Nanni - Mehr als beste Freunde
Spielfilm, Kinderfilm. Deutschland 2017.
Hanni und Nanni sind richtig sauer, als ihre Eltern beschließen,
sie im Internat Lindenhof anzumelden. Mag ja sein, dass die
Zwillingsschwestern nicht immer die bravsten 12-Jährigen sind. Aber
ein Internat!? Das lassen sich die Schwestern nicht gefallen. Und so
stecken sie gleich nach der Ankunft die Köpfe zusammen, um der
Schulleiterin mit möglichst vielen Streichen zu beweisen, dass diese
wohl am besten auf Hanni und Nanni verzichten kann. Doch dann wird
Nanni in den Reiterclub aufgenommen und findet neue Freunde, was
Hanni gar nicht gefällt. Schließlich sollte Nanni als ihre Schwester
doch immer auf ihrer Seite sein. Dann muss Hanni eben alleine sehen,
wie man von Lindenhof wieder wegkommt. Oder ist es auf der Schule
vielleicht doch gar nicht so schlimm? Wer kennt sie nicht, die
frechen und unternehmungslustigen Zwillinge Hanni und Nanni. Als Buch
begleiteten ihre Abenteuer ganze Generationen und haben sich auch als
Filmreihe großer Beliebtheit erfreut. Mit HANNI & NANNI - MEHR ALS
BESTE FREUNDE startet nun unter der Regie von Isabell Suba ein Reboot
der Reihe, das die Geschichten in und um Lindenhof auf gekonnte Weise
modernisiert hat. Natürlich lässt Suba alle modernen Medien
vorkommen, doch inszeniert sie die Geschichte ansonsten charmant
zeitlos in einer farbenfrohen Kulisse voller kleiner liebevoll ins
Bild gesetzter Details. Laila und Rosa Meinecke sind als Hanni und
Nanni genau die richtige Besetzung: frech und nie um einen Spruch
verlegen. So gewinnen sie schnell die Herzen der Zuschauer, genau wie
all die anderen Schülerinnen des Internats, die als Charaktere genau
so bunt sind wie das Schulleben selbst, das von witzigen Streichen
immer wieder aufgelockert wird. Bei den erwachsenen Darstellern, wie
etwa Maria Schrader, Julia Koschitz, Jessica Schwarz, Henry Hübchen
und Katharina Thalbach als drollige Französischlehrerin, spürt man,
mit wieviel Spielfreude sie die Geschichte mittragen. Doch trotz der
rasanten und funkensprühenden Inszenierung, bei der auch die Musik
mit eingängigen und stimmungsvollen Songs nicht zu kurz kommt,
verliert Suba nie den Kern der Geschichte aus den Augen. Es geht um
Freundschaft, nicht nur unter Mitschülern, sondern auch unter
Schwestern. Es geht darum, gemeinsam Abenteuer zu bestehen und
zusammenzuhalten, egal, was passiert. Und darum, dass auch
Zwillingsschwestern, die so viel gemeinsam haben, immer noch
eigenständige Wesen mit eigenem Kopf sind. HANNI & NANNI - MEHR ALS
BESTE FREUNDE ist eine bezaubernd erfrischende Neuauflage der
erfolgreichen Reihe, die schon jetzt Lust auf mehr Abenteuer in
Lindenhof macht.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/hanni_nanni_mehr_als_beste_f
reunde http://www.jugend-filmjury.com/film/hanni_und_nanni_mehr_als_b
este_freunde
Deportation Class
Dokumentarfilm. Deutschland 2016.
Im Jahr 2016 wurden mehr als 25.000 abgelehnte Asylbewerber
abgeschoben. Um zu verhindern, dass sich die Menschen dieser Maßnahme
entziehen, gibt es die sogenannten "Zuführkommandos", die, von
Polizei und Ausländerbehörden geregelt, oft mitten in der Nacht bei
den Familien auftauchen, sie zum Packen ihrer Habseligkeiten
auffordern und sie dann bis zur Abreise am Flughafen begleiten. Die
Filmemacher Carsten Rau und Hauke Wendler haben im Rahmen ihrer
Recherchen eine solche "Sammelabschiebung", bei der auch der
Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier, selbst
anwesend war, mit ihrem Filmteam begleitet. Doch Rau und Wendler
belassen es in DEPORTATION CLASS nicht bei der Dokumentation dieser
Maßnahme, die in ihrer unmittelbaren Deutlichkeit und der
ungeschönten Bilder beim Zusehen erschreckt. Die beiden
Dokumentarfilmer begleiten die abgeschobenen Familien auch in ihre
Herkunftsländer, die für sie keine sichere Heimat mehr darstellen,
obwohl sie als solche deklariert sind. Rau und Wendler lassen die
Familien erzählen, ihre Sicht der Dinge darstellen. Dabei wird die
Not deutlich, die Menschen dazu gebracht hat, ihr Land zu verlassen.
Der Film geht auch an Orte, an denen die Abschiebung der Familien
eine Lücke hinterlässt. In eine Schulklasse, wo die Mitschüler, die
auf dem besten Wege zur Integration waren, nun nicht mehr da sind.
Oder zu einer Betreuungsstelle, wo die Verantwortlichen registrieren
müssen, dass sie für die von ihnen betreuten Familien nichts mehr tun
können. DEPORTATION CLASS zeigt die Hilflosigkeit dieser Helfer,
zeigt den Frust und die Überforderung des Verwaltungsapparates, die
Sachlichkeit der Durchführenden. Rau und Wendler kommentieren und
werten all dies nicht, lassen die Bilder für sich sprechen und weisen
gerade dadurch nur noch stärker darauf hin, dass es hier um Menschen
mit individuellen Schicksalen geht und nicht um unerwünschte
"Objekte". In seiner Direktheit, seiner Nähe zu den Protagonisten und
seines hochaktuellen Themas ist DEPORTATION CLASS ein kluger,
reflexiver und immens wichtiger Film für unsere Zeit.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/deportation_class
Die Farbe der Sehnsucht
Dokumentarfilm. Deutschland 2016.
In seinem neuen Film geht der Filmemacher Thomas Riedelsheimer dem
Gefühl der Sehnsucht an fünf verschiedenen Orten der Welt nach und
trifft dabei auf Menschen, die ihrer eigenen Sehnsucht folgen oder
anderen helfen, deren Sehnsüchte zu stillen. Vom Einwandererviertel
Lissabons nach Doha, vom Münchner Abiturienten zum Obdachlosen in
Osaka, von der traumhaften Unterwasserwelt Mexikos wieder zurück nach
Japan zu den scharfen Klippen Toujinbous, die ein Anziehungspunkt für
viele Suizidgefährdete sind. Assoziativ verbindet Riedelsheimer
Bilder voller Poesie, die sich auf der ganzen Welt finden lassen. Die
einzelnen Sequenzen zeigen teils ungewohnte Lebensrealitäten, die die
Sehnsucht vereint - sei es nach Heimat, Identität, menschlicher Nähe
oder Liebe. Eine akustische Entsprechung dieses Gefühls findet
Riedelsheimer in der musikalischen Komposition eines seiner
Protagonisten, wodurch der Film zu einem lebendigen
Kollektivkunstwerk wird. Er erschafft dabei Momente, in denen die
Gefühle von der Leinwand direkt auf den Zuschauer übergehen. Ein
sinnliches Kino-Erlebnis voller Empathie, das zur Kontemplation
einlädt.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_farbe_der_sehnsucht
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Datum: 23.05.2017 - 09:35 Uhr
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