Bis heute für die Tonne / Tag der Lebensmittelverschwendung: Alle Lebensmittel, die bis 2.Mai produziert werden, landen auf dem Müll. 18 Mio. Tonnen: Ein Drittel unserer Nahrung wird nicht genutzt.
(ots) - Es ist nur ein theoretisches Gedankenkonstrukt. Und
doch macht es deutlich, wie viele Lebensmittel in Deutschland
alltäglich verschwendet werden: Der 02. Mai markiert den Tag im Jahr,
ab dem die für Deutschland produzierten Nahrungsmittel nicht mehr auf
den Müll landen, sondern endlich verwertet und tatsächlich genutzt
werden. Mit dem "Tag der Lebensmittelverschwendung" will die
Naturschutzorganisation WWF symbolisch verdeutlichen, dass wir in der
Bundesrepublik fast ein Drittel des aktuellen Verbrauchs von
Lebensmitteln ungenutzt verschwenden. Den WWF-Berechnungen zufolge
entspricht das jährlich rund 18 Mio. Tonnen.
"Umgerechnet sind alle Nahrungsmittel, die wir in den ersten vier
Monaten von 2017 produziert haben, auf dem Müll gelandet", sagt Tanja
Dräger de Teran, WWF-Referentin für Landwirtschaft. Da sich die
Bundesregierung aber lautstark zu dem Ziel bekenne, die
Lebensmittelverluste bis 2030 zu halbieren, müsste der symbolische
"Tag der Lebensmittelverschwendung" damit eigentlich jedes Jahr um
mehrere Kalendertage nach vorne rutschen. Doch das ist nicht der
Fall, so die Kritik. Laut WWF werden jährlich 2,6 Millionen Hektar
landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet, nur um die darauf
angebauten Produkte wieder zu wegzuwerfen. Hinzukommen unnötig
freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von 48 Mio. Tonnen.
"Seitens der Bundespolitik hat es in der Vergangenheit viele
Ankündigungen gegeben. Aber bis heute fehlt es an einer fundierten
Erfassung der Lebensmittelverluste. Damit ist es auch nicht möglich
nachzuweisen, ob überhaupt und was konkret erreicht worden ist. Wir
brauchen endlich eine abgestimmte nationale Strategie zur
Verminderung von Lebensmittelverlusten, die klare und verbindliche
Zielvorgaben vom Produzenten über die Lebensmittelindustrie bis hin
zum Handel und der Gastronomie erarbeitet. Damit alle Aktivitäten
zielgerichtet gebündelt werden, ist zudem eine schlagkräftige
Koordinierungsstelle notwendig", so die WWF-Expertin.
"Bereits heute können wir auch ohne den Einsatz neuer
Technologien, 10 der 18 Millionen Tonnen Lebensmittelverluste
vermeiden - etwa durch ein verbessertes Management entlang der
Wertschöpfungskette, nachhaltigere Marketingstrategien und veränderte
Konsumgewohnheiten", so Dräger de Teran. "Mindern Landwirtschaft,
Handel und Verbraucher Lebensmittelverluste, leisten sie aktiv
Ressourcen- und Klimaschutz."
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Tanja Dräger de Teran
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Datum: 01.05.2017 - 10:00 Uhr
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