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Spediteure bereiten Milliarden-Schadensersatzklage gegen Lkw-Hersteller vor

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(ots) - 18. April 2017 - Die Hersteller Daimler und MAN
müssen sich wegen des Lkw-Kartells auf Schadensersatzklagen aus ganz
Europa in Milliardenhöhe einstellen. Denn die Transport- und
Logistikbranche mobilisiert derzeit EU-weit über ihre Verbände
Tausende geschädigte Unternehmen, die gemeinsam klagen wollen. Wie
das Wirtschaftsmagazin ''Capital'' (Ausgabe 5/2017; EVT 20. April)
weiter berichtet, ist die US-Kanzlei Hausfeld nach Angaben ihres
deutschen Juristen Christopher Rother bereits von den maßgeblichen
Lkw-Branchenverbänden aus den sechs EU-Staaten Deutschland,
Niederlande, Schweden, Dänemark, Tschechien und einzelne Regionen
Frankreichs mandatiert. Weitere Länder planten, sich anzuschließen.
"Damit steigen die Chancen, dass die Lkw-Hersteller nach dem höchsten
Bußgeld in der Geschichte der EU auch den höchsten Schadensersatz
zahlen müssen", so Rother gegenüber ''Capital''.

Das Kartell, bei dem sechs Hersteller ihre Lkw-Verkaufspreise
abgesprochen haben, lief von 1997 bis 2011. Die EU deckte die
Absprachen 2011 auf und verhängte eine Rekordstrafe von knapp drei
Milliarden Euro gegen Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault. Die
VW-Tochter MAN kam als Hinweisgeber ohne Bußgeld davon, was sie aber
nicht vor Schadensersatzforderungen schützt.

Während der Zeit des Kartells waren in der EU rund zehn Millionen
Lkw verkauft worden. Allein in Deutschland dürften 1,1 Millionen
Schwerlaster betroffen sein. Die Höhe des Schadens ist strittig. Die
Kanzlei Hausfeld geht von mindestens 50 Milliarden Euro aus. Dabei
kalkuliert sie mit einem durchschnittlichen Schaden pro Lkw von rund
5.000 Euro. Andere Kanzleien und deren Gutachter gehen bereits von
höheren Summen aus. Die EU macht keine Angaben zur Schadenshöhe bei
den Lkw-Abnehmern.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL),




der 7.000 Unternehmen vertritt, organisiert derzeit Roadshows in 20
Städten. Zielgröße für die Klage: mindestens 100.000 betroffene Lkw.
Der BGL hatte eine außergerichtliche Einigung versucht, war aber bei
den Herstellern abgeblitzt.

Den Kunden sei kein Schaden entstanden, heißt es bei MAN und
Daimler auf Anfrage. Beide setzten darauf, dass die Idee der
Schadensersatzklagen im Sand verläuft, so Rother. Außerdem
spekulierten sie auf die Verjährungsfrist, die für einen Teil des
Schadens Ende des Jahres abläuft.



Pressekontakt:
Monika Dunkel, Redaktion ''Capital'',
Tel. 030/220 74-5124, E-Mail: dunkel.monika(at)capital.de
www.capital.de

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Datum: 18.04.2017 - 11:30 Uhr
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