3sat zeigt "Kulturzeit extra" zum Referendum in der Türkei
(ots) -
Donnerstag, 13. April 2017, 19.20 Uhr
Erstausstrahlung
Das Referendum über die Verfassungsreform spaltet nicht nur die
Menschen in der Türkei, sondern auch die türkische Gemeinschaft im
Ausland. Drei Tage vor der Abstimmung in der Türkei fragt die
"extra"-Ausgabe "Die Türkei am Scheideweg" des 3sat-Magazins
"Kulturzeit" nach dem Befinden und der Lebenswirklichkeit der in
Deutschland, Österreich und der Schweiz lebenden Türken. Warum fühlen
sich so viele von ihnen auch nach Jahrzehnten in diesen Ländern noch
so sehr mit der Türkei verbunden?
Türkische Blockbuster und Genrefilme in türkischer Sprache laufen
seit Jahren in großen deutschen Kinosälen. In Zeiten angespannter
deutsch-türkischer Beziehungen interessiert "Kulturzeit extra":
Welche gesellschaftlichen Werte prägen die Filme? Welches Frauen- und
Männerbild wird darin gezeigt, und welches Verhältnis zum türkischen
Staat und zu Europa? Welche Rolle spielt die Religiosität in den
Filmen?
Auch außerhalb der Türkei wird das öffentliche Bild in den
türkischen Medien vom staatsnahen Mainstream bestimmt. Was sehen und
lesen Türken in Deutschland über die Vorgänge in der Türkei? Welche
Resonanz erzielen kritische Medien, die im Exil gegründet werden? Mit
den Machern des in Köln ansässigen türkischen oppositionellen Senders
Arti TV besucht "Kulturzeit extra" einen Kölner Kiosk und lässt sich
die Medienwelt der Deutschtürken erklären.
Ein weiteres Thema der Sendung ist die Frage, welche Rolle die
türkischen Verbände außerhalb der Türkei spielen: In Österreich will
sich ATIB, der Dachverband der Muslime, modernisieren, um seine
Unabhängigkeit und Überparteilichkeit zu wahren und parteipolitischen
Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
In der Türkei sagen immer mehr ausländische Musikgruppen und
Künstler ihre Auftritte ab. Eine Situation, von der die einheimische
Szene profitiert. In Istanbul trifft "Kulturzeit extra" die
Elektro-Pop-Band Jakuzi und macht sich mit ihrer Hilfe ein
differenziertes Bild von der Situation vor Ort.
Der in Berlin lebende Psychologe Kazim Erdogan gilt als einer der
führenden Integrationsexperten in Deutschland. 2007 gründete er die
bundesweit erste Selbsthilfegruppe für türkischstämmige Männer. Das
Studiogespräch mit ihm zur Lebenswirklichkeit der in Deutschland
lebenden Türken befasst sich mit der Frage, warum Integration nicht
ohne Arbeit und gegenseitige Empathie funktioniert. Außerdem
berichtet der Historiker und Türkei-Korrespondent Jürgen Gottschlich
in einem Schaltgespräch über die Stimmung in der Türkei vor dem
Referendum und über die Lage der Journalisten vor Ort.
Es moderiert Peter Schneeberger.
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Datum: 10.04.2017 - 16:29 Uhr
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