Gerresheimer bestätigt Ausblick trotz verhaltenem Jahresauftakt
(ots) -
- Umsatz geht im 1. Quartal 2017 um 5,4 Prozent auf EUR 302,8 Mio.
zurück
- Adjusted EBITDA-Marge mit 19,8 Prozent wie im Vorjahr
- EBITDA Leverage bleibt unverändert bei 2,6
- Ausblick für das Geschäftsjahr 2017 bestätigt, beim
Konzernumsatz zunächst am unteren Ende der Bandbreite
Die Gerresheimer AG ist wie erwartet verhalten in das
Geschäftsjahr 2017 gestartet. Bei leicht sinkendem Umsatz wurde die
Gewinnmarge, Adjusted EBITDA-Marge, auf Vorjahresniveau gehalten.
"Wir hatten erwartet, dass das Jahr schwächer startet. Wie in vielen
anderen Branchen auch hat sich die Unsicherheit insbesondere in Bezug
auf Nordamerika erhöht, was sich in einem derzeit zurückhaltenden
Bestellverhalten einiger unserer Pharmakunden äußert. Dessen
ungeachtet sehen wir weiterhin gute Wachstumschancen für uns in den
nächsten Jahren. Wir arbeiten konsequent an kontinuierlichen
Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen und erweitern unser
Produktportfolio für besonders anspruchsvolle Anwendungen", sagte Uwe
Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017 (1. Dezember 2016 bis
28. Februar 2017) hat Gerresheimer einen Umsatz von EUR 302,8 Mio.
erzielt, ein Rückgang um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Organisch, d.h. bereinigt um Währungseffekte und um Akquisitionen und
Desinvestitionen, sank der Umsatz um 6,2 Prozent. Der Hauptgrund für
den Umsatzrückgang liegt im Bereich der medizinischen Systeme wie
Insulin-Pens, Diabetiker-Stechhilfen oder Asthma-Inhalatoren. Dort
wurden mit Entwicklungsleistungen und Werkzeugen weniger Umsätze als
im Vorjahr gemacht. Temporäre Schwankungen im Jahresverlauf sind hier
üblich und im Wesentlichen durch die Abrechnung von größeren
Kundenprojekten bedingt. Daneben gab es erwartungsgemäß eine
geringere Nachfrage bei einigen Pharmakunden, bei denen Gerresheimer
Alleinlieferant ist. Der Umsatz mit Pharmaflaschen,
Injektionsfläschchen, Ampullen und Karpulen lag etwas unter Vorjahr.
Dies lag insbesondere an den rückläufigen Umsatzerlösen in der Region
Nordamerika. Hier hat die erhöhte Unsicherheit im Zusammenhang mit
der neuen US-Regierung eine relativ hohe Zurückhaltung einiger
Pharma-Großkunden bei der Platzierung von Bestellungen ausgelöst. Das
Geschäft mit Kosmetikglas in Europa konnte ein Plus im ersten Quartal
erzielen.
Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) ist im ersten Quartal von
EUR 63,5 Mio. auf EUR 59,9 Mio. gesunken. Währungsbereinigt betrug
das Adjusted EBITDA EUR 59,8 Mio. Trotz des Umsatzrückgangs konnte
die Adjusted EBITDA-Marge auf dem für ein erstes Quartal Rekordniveau
von 19,8 Prozent stabilisiert werden. In den ersten drei Monaten wies
der Gerresheimer Konzern ein Konzernergebnis aus fortzuführendem
Geschäft von EUR 13,3 Mio. aus, und lag damit EUR 2,9 Mio. unter dem
Vorjahreswert. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem
Geschäft betrug EUR 19,2 Mio., nach EUR 23,3 Mio. im
Vorjahresquartal. Das bereinigte Ergebnis aus fortzuführendem
Geschäft je Aktie nach Ergebnisanteilen von nicht beherrschenden
Anteilen belief sich im ersten Quartal auf EUR 0,60 nach EUR 0,72 im
Vorjahr.
Im ersten Quartal investierte Gerresheimer EUR 15,1 Mio. nach EUR
13,7 Mio. im Vorjahresquartal. Das Unternehmen hat weiterhin in die
Initiativen zur Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen investiert.
Außerdem werden in einem Geschäftsfeld Produktionskapazitäten in den
USA ausgebaut und eine geplante Wannenüberholung im belgischen
Glaswerk durchgeführt.
Der Verschuldungsgrad, gemessen als Nettofinanzschulden zum
Adjusted EBITDA, blieb im Vergleich zum 30. November 2016 unverändert
bei 2,6.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2017 geht Gerresheimer unverändert von
folgenden Erwartungen aus, gemessen jeweils zu konstanten
Wechselkursen. Dabei hat das Unternehmen für den US-Dollar, der mit
einem Anteil von rund einem Drittel am Konzernumsatz in 2017 den
größten Währungseinfluss auf die Konzernwährung haben dürfte, eine
Wechselkursannahme von rund USD 1,10 je EUR 1,00 zugrunde gelegt.
Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Gerresheimer nach aktuellen
Erkenntnissen einen währungsbereinigten Konzernumsatz zunächst am
unteren Ende der Bandbreite von rund EUR 1,405 Mrd. bis EUR 1,455
Mrd., bei einem Vorjahreswert von EUR 1.375,5 Mio. Für das Adjusted
EBITDA wird im Geschäftsjahr 2017 mit einem Anstieg auf rund EUR 320
Mio. (Bandbreite: plus/minus EUR 10 Mio.) gerechnet, nach EUR 308
Mio. in 2016. Basierend auf der Verbesserung beim Adjusted EBITDA
soll sich das bereinigte Ergebnis je Aktie nach Minderheiten, als
Basis der Ausschüttungspolitik der Gerresheimer AG, auf einen Wert in
der Bandbreite von EUR 4,20 je Aktie bis EUR 4,55 je Aktie erhöhen
(2016 bereinigt um den aufgegebenen Geschäftsbereich Life Science
Research: EUR 4,07 je Aktie).
Das Investitionsvolumen des Geschäftsjahres 2017 wird im
Wesentlichen aufgrund der guten Wachstumsperspektiven sowie infolge
der Initiativen zur Produktivitäts- und Qualitätssteigerung
voraussichtlich rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten
Wechselkursen betragen.
Darüber hinaus hat das Unternehmen folgende Erwartungen bis Ende
2018:
- Gerresheimer strebt eine durchschnittliche organische
Wachstumsrate des Umsatzes in Höhe von 4 bis 5 Prozent an.
- Für die Adjusted EBITDA-Marge strebt das Unternehmen einen
Zielwert von rund 23 Prozent für das Geschäftsjahr 2018 an.
- Um diese Ziele zu erreichen, wird höchstwahrscheinlich ein
jährliches Investitionsvolumen in der Größenordnung von rund 8
Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen benötigt.
- Neben den operativen Maßnahmen hat sich das Net Working
Capital-Profil unter anderem auch durch den Verkauf des
Röhrenglasgeschäftes und des Geschäftsbereiches Life Science
Research sowie durch die Akquisition von Centor deutlich
verbessert. So erwartet das Unternehmen künftig ein
durchschnittliches Net Working Capital im Verhältnis zum Umsatz
von rund 16 Prozent (vormals rund 17 Prozent).
- Gerresheimer erwartet weiterhin eine Operating Cash Flow-Marge
von ca. 13 Prozent.
Als langfristige Zielvorgabe strebt das Unternehmen an:
- Unverändert einen ROCE von mindestens 12 Prozent zu erreichen.
- Gerresheimer hält ein Verhältnis Nettofinanzschulden zu Adjusted
EBITDA von rund 2,5 für richtig, was temporär darunter bzw.
darüber liegen darf, da sinnvolle M&A-Aktivitäten nicht genau
planbar sind.
Den Quartalsbericht finden Sie unter:
www.gerresheimer.com/investor-relations/berichte
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Datum: 06.04.2017 - 07:30 Uhr
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