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VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Wir werden den Euro-6-Diesel noch lange brauchen, um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können!" (AUDIO)

ID: 1476984


(ots) -
Beim 19. Technischen Kongress des VDA in Berlin diskutieren über
700 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die
Entwicklung der Automobilindustrie in Europa

MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Wie sieht die Mobilität von morgen aus? Um diese für unsere
Gesellschaft so immens wichtige Frage zu erörtern, ist heute (05.04)
alles, was in der Automobilindustrie Rang und Namen hat nach Berlin
gekommen. Auf dem 19. Technischen Kongress des Verbands der
Automobilindustrie (VDA) widmen sich internationale
Automobilfachleute zwei Tage lang den wichtigsten Zukunftsthemen der
Mobilität. Dazu zählen: vernetztes und automatisiertes Fahren,
Fahrzeugsicherheit und CO2-Reduzierung dank modernster
Antriebstechnologien. Vor allem der letzte Punkt beschäftigt die 700
Kongressteilnehmer aus Politik, Wissenschaft und Industrie in diesem
Jahr besonders. Denn kaum ein Thema wird aktuell mehr diskutiert als
die Zukunft des Verbrennungsmotors. In diesem Zusammenhang wies
Matthias Wissmann, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie,
in seiner Eröffnungsrede mit Nachdruck auf die Bedeutung des modernen
Dieselmotors für die Erreichbarkeit der europäischen Klimaschutzziele
hin:

O-Ton Matthias Wissmann

Natürlich legitimiert keiner hier im Saal illegales Verhalten,
natürlich ist keiner bei uns glücklich darüber, was wir an
Softwaremanipulation erlebt haben, aber daraus einen Generalangriff
gegen den Diesel und die Automobilindustrie zu machen, ist höchst
vordergründig und fragwürdig. Wir werden den Diesel - und zwar den
Euro-6-Diesel, der in Sachen CO2, die besten Werte von allen
Verbrennen liefert und der bei den Luftschadstoffen die Probleme von
Stickoxiden praktisch beseitigt hat - noch lange brauchen. Deswegen:
So sehr wir für Neues sind, wir verteidigen auch das Bewährte und




warnen die Politik zum süffigen Mittel von Fahrverboten zu greifen
anstatt auf die technischen Lösungen zu setzen, die am Ende viel
bessere Umweltergebnisse bringen. (0:50)

Matthias Wissmann betonte weiter, dass die deutschen Hersteller
und Zulieferer mit Hochdruck an der weiteren Verbesserung der
Dieseltechnologie arbeiten. Bis 2019 werden 80 Prozent der
Diesel-Pkw-Neuzulassungen mit der modernsten Abgastechnologie SRC
ausgestattet sein. Zu Beginn der Dekade wird dann nahezu jeder
neuzugelassene Diesel auf dem neuesten Stand der Technik sein, so der
VDA-Präsident. Doch nicht nur die Dieseltechnologie schreitet immer
weiter voran, auch die Elektromobilität wird immer weiter ausgebaut.
Umso wichtiger ist es deshalb, dass eine funktionierende
Infrastruktur vorhanden ist, sagte Dr. Stefan Sommer, der
Vorstandsvorsitzende der ZF Friedrichshafen AG, in seinem
Fachvortrag:

O-Ton Dr. Stefan Sommer

Es sind nicht nur die technischen Möglichkeiten in den Fahrzeugen
selbst, die sich ändern, sondern es ist auch die Infrastruktur, die
viel stärker in Mobilität, in Verkehr, in die Bewegung von Menschen
mit ihren Fahrzeugen im Verkehr eingreift und auch natürlich ganz
starke technische Anforderungen stellt. Denn das kann nur
funktionieren, wenn die Infrastruktur mitspielt, das sind nicht nur
Ladesäulen für Elektromobilität, das ist die Vernetzung, das ist die
Bereitstellung von Daten, damit das, was wir uns für die Mobilität
der Zukunft vorstellen, auch tatsächlich stattfindet. (0:37)

Diese Mobilität der Zukunft, darin sind sich die
Kongressteilnehmer in Berlin einig, soll so umweltverträglich wie
irgend möglich sein. CO2-Reduzierung ist hier das oberste Gebot,
betonte Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und
Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solution:

O-Ton Dr. Rolf Bulander

Wir müssen jede Maßnahme zur CO2-Reduzierung ergreifen. Ich fange
ganz oben an - Elektromobilität. Es ist vollkommen klar: Langfristig
muss sich Elektromobilität - unter der Bedingung, dass die
Elektrizität regenerativ erzeugt ist - darstellen. Ohne regenerativ
erzeugte Energie können wir es vergessen. Dazwischen gibt es ein
riesiges Feld von hybridischen Fortbewegungen und dann der
Verbrenner. (0:30)

Ola Källenius, der neue Forschungs- und Entwicklungsvorstand der
Daimler AG, konzentrierte sich in seinem Vortrag auf einen weiteren
Megatrend, das automatisierte Fahren. Was vor wenigen Jahren noch
etwas für Visionäre war, könnte schon bald Realität auf unseren
Straßen sein. Modernste Sensorik macht es möglich:

O-Ton Ola Källenius

Wir sind der festen Überzeugung, dass es bald Realität wird. Was
ist die technische Voraussetzung dafür, dass es klappt? Endlich haben
wir die Werkzeuge oder werden sie in den nächsten paar Jahren haben
um es realisieren zu können. Es geht um die Sensorik, wir müssen hier
Augen und Ohren ersetzen. Vor ein paar Jahren waren die Sensoren noch
nicht so leistungsstark, heute gibt es leistungsstarke Sensoren. Und
wenn ich jetzt kucke, was unsere Partner in den nächsten drei, vier,
fünf Jahren anbieten werden, fängt es an richtig interessant zu
werden. Und nicht nur im Geschwindigkeitsbereich bis 60 km/h, es wird
auch über 100 km/h geben, für Autobahnpiloten und so weiter. (0:38)

Die deutsche Automobilindustrie wird sich auf diesen Erfolgen und
Fortschritten aber nicht ausruhen, versprach VDA-Präsident Matthias
Wissmann. Hersteller und Zulieferer werden in den nächsten vier bis
fünf Jahren rund 40 Milliarden Euro in die Entwicklung alternativer
Antriebe investieren. Weitere 16 Milliarden Euro werden weltweit in
die weitere Digitalisierung der Automobile fließen:

O-Ton Matthias Wissmann

Unser Ziel dabei ist, einer umweltfreundlichen Mobilität immer
näher zu kommen. Auf der einen Seite die klassischen Antriebe weiter
zu optimieren und auf der anderen Seite alles daran zu setzen, dass
wir auch bei den alternativen Antrieben Weltmarktführer werden.
(0:18)

Abmoderation:

Elektromobilität, vernetztes Fahren und CO2-Regulierung, das sind
die wichtigsten Themen heute und morgen beim 19. Technischen Kongress
des VDA in Berlin. Mehr als 700 Teilnehmer aus vielen Ländern sowie
hochrangige Vertreter aus Automobilindustrie, Politik und
Wissenschaft diskutieren darüber, wie sich individuelle Mobilität und
Klimaschutz in Einklang bringen lassen.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio(at)newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0

Original-Content von: VDA Verband der Automobilindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 05.04.2017 - 14:00 Uhr
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