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Verkehrswende muss technologieoffen sein (FOTO)

ID: 1473811


(ots) -
Eine Verkehrswende muss technologieoffen und ganzheitlich sein.
Das ist das Fazit des 8. Berliner Automobildialogs des Deutschen
Kfz-Gewerbes. Unter dem Motto "Nach der Energiewende nun eine
Verkehrswende?" hatte Dr. Christoph Konrad, Leiter des
ZDK-Hauptstadtbüros, sechs Experten zur Diskussion geladen.

Für allgemeine Technologieoffenheit bei der zukünftigen Gestaltung
der Mobilität plädierte Arno Klare, SPD-MdB und Mitglied im
Verkehrsausschuss. Man müsse auf konventionelle Antriebe nicht
zwangsläufig verzichten, sondern Kraftstoffe in klimaneutralen
Verfahren im Rahmen einer "Entkarbonisierung" herstellen.

Laut Oliver Wittke, CDU-MdB und ebenfalls Mitglied im
Verkehrsausschuss, werde das Bedürfnis nach Mobilität in Zukunft
steigen. Im Hinblick auf die Antriebsart sei eine Dekarbonisierung zu
bewerkstelligen, ohne dabei die Industrie zu überfordern. Die
Verteufelung des Dieselantriebs sei keine Lösung.

Der Begriff "Klimawandel" greift nach Meinung von Sabine Leidig,
MdB und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, zu
kurz. Denn damit gehe auch eine konfliktreiche Ressourcenkrise
einher. Automobilindustrie und Kommunen müssten sich auf einen Wandel
einstellen, weshalb sie für sozial-ökologische Umbaufonds plädiere.

Nach Auffassung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands
müssten Brückentechnologien benannt und mit den Investitionszyklen
der Nutzer synchronisiert werden, betonte dessen Hauptgeschäftsführer
Frank Huster. Die Speditionsbranche sei technologieoffen und scheue
vor der Entwicklung innovativer Lösungen nicht zurück.

Aufholbedarf attestierte Dr. Martin Rocholl, Leiter des
Deutschlandprogramms der European Climate Foundation, der deutschen
und europäischen Wirtschaft. Nach dem Abgasskandal könne man nicht
weitermachen wie bisher und etwa durch mehr Fahrzeuge mit




Benzinantrieb den CO2-Ausstoß erhöhen. Es sei eine Neuausrichtung der
Mobilitätspolitik vonnöten mit stringenten CO2-Richtlinien und einer
verstärkten öffentlichen Förderung der Infrastruktur für die
E-Mobilität.

Wie Audi sich den Klimazielen stellt, verdeutlichte Dr. Thomas
Schwarz, Leiter Politik Berlin der Audi AG. Das Unternehmen biete
verschiedene Technologien parallel an und gebe ein klares Bekenntnis
zur Elektrifizierung ab. Neben vollelektrischen Pkw spiele auch
Erdgas eine Rolle. Daher sei die geplante Fortschreibung der
Erdgas-Förderung durch die Bundesregierung zu begrüßen.

In diesem Zusammenhang kritisierte Dr. Christoph Konrad, dass sich
die Bundesregierung im selben Gesetzentwurf leider von der
Flüssiggas-Förderung verabschieden wolle. Dies werde sich unter
anderem negativ auf das Nachrüstgeschäft im Kfz-Gewerbe auswirken.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Frank Smeddinck,
Dienststellenleiter der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim
Bund, auf die Maßnahmen seines Bundeslandes im Rahmen der
Verkehrswende hingewiesen. Insbesondere intelligente Verkehrssysteme
und alternative Antriebe seien notwendig, um die Mobilität neu zu
organisieren.



Pressekontakt:
Ulrich Köster
ZDK-Pressesprecher
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester(at)kfzgewerbe.de

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Datum: 30.03.2017 - 10:35 Uhr
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