Airbags machen Großteil der Rückrufe aus / ADAC-Bilanz 2016: 1,3 Millionen Fahrzeuge mussten zurück in die Werkstatt / Verbraucher werden als Tester ausgenutzt (FOTO)
(ots) -
Rückrufe sind lästig für den Verbraucher und deren Ursachen häufig
lebensgefährlich. Die ADAC-Rückrufbilanz für 2016
(www.adac.de/rueckrufe) listet fehlerhafte Airbags und nicht
funktionierende Gurtstraffer als Spitzenreiter auf. Sie machen den
Löwenanteil (56 Prozent) unter den 1,3 Millionen Rückrufen aus,
gefolgt von Problemen mit Fenstern, Türen und der Karosserie (14
Prozent). Platz drei belegen Fehler bei der Wegfahrsperre und der
Zündung (7 Prozent). Das hat der ADAC in seiner Rückrufdatenbank
bilanziert, die der Club seit 1995 pflegt.
Dass es 2016 mehr und schneller initiierte offizielle Rückrufe als
im Vorjahr gab, zeigt die gestiegene Sensibilität der Hersteller.
Abzulesen ist diese positive Tendenz auch an einem niedrigeren
Durchschnittsalter (rund ein Jahr) der zurückgerufenen Fahrzeuge. Die
steigende Rückrufzahl zeigt aber auch, dass Hersteller zu wenig
Qualitätssicherung vor einem Produktionsstart leisten. Die größere
Modellvielfalt treibt die Fehlerrate wegen des Zeitdrucks in die
Höhe.
"Dass Verbraucher dabei zunehmend als reale Tester ausgenutzt
werden, sehen wir äußerst kritisch", erklärt Thomas Burkhardt,
ADAC-Vizepräsident für Technik. "Die Automobilhersteller sollten
ihrer Pflicht zur Produktbeobachtung nachkommen, etwaige Feldprobleme
zügig und vollständig beseitigen und transparent veröffentlichen."
Dem Käufer eines Gebrauchtwagens liefert die Rückrufdatenbank des
ADAC hilfreiche Informationen über die Art und Zahl etwaiger Rückrufe
des Wunsch-Pkw. Kann der Händler nicht zweifelsfrei belegen, dass
alle Rückrufe absolviert wurden, bleibt dem Käufer nur die
Möglichkeit, anhand der Fahrzeugidentnummer (FIN) bei einem
Vertragshändler um einen Abgleich zu bitten. Denn wenn die FIN beim
Kraftfahrtbundesamt (KBA) gesperrt wurde, weil der Rückruf schon
länger zurückliegt, ist die Ummeldung erst nach Beseitigung des
Mangels möglich. Der ADAC sieht als Ideallösung eine zentrale
Rückrufdatenbank beim KBA, die die FIN jedes Fahrzeugs mit Rückrufen
verknüpft und allen Verbrauchern zugänglich ist.
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Datum: 29.03.2017 - 11:33 Uhr
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