NDR Rundfunkrat informiert sichüber digitale interaktive Medien
(ots) - Facebook, WhatsApp, YouTube und Google - welche
Rolle spielen die sogenannten Intermediäre für Kommunikation und
Information in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft? U. a.
mit dieser Frage befasste sich der NDR Rundfunkrat am Freitag, 24.
März, in Hamburg. Als Referenten hatte das Gremium Dr. Jan-Hendrik
Schmidt vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der
Universität Hamburg eingeladen. Schmidt wies in seinem Vortrag darauf
hin, dass Intermediäre keine neutralen Plattformen sind; vielmehr
strukturierten sie Kommunikation. Ihr dominierendes Strukturprinzip
sei die Personalisierung, so Schmidt. Das verspreche "relevantere"
Informationen für die Nutzer, aber auch gezieltere Werbung, und es
beinhalte Potential für "Filterblasen".
Ursula Thümler, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Der schnelle
digitale Wandel eröffnet Chancen, birgt aber auch Risiken für die
Informationsgesellschaft. Aufgabe des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks ist es, ein verlässlicher Lotse durch die
Informationsvielfalt zu sein und Podien für den gesellschaftlichen
Diskurs über wichtige politische Fragen zu bieten."
Vor der Diskussion über digitale interaktive Medien hatte sich der
Rundfunkrat über den Sachstand zur Anmeldung zum 21. KEF-Bericht
informiert. Damit einher ging die Information des Gremiums über die
aktuelle wirtschaftliche Entwicklung des NDR.
Ein Vertrag, über den der NDR Rundfunkrat zu befinden hatte,
betrifft die weitere Zusammenarbeit der ARD und damit auch des NDR
mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bis 2023. Mit dem Vertrag
sichern sich die neun ARD-Landesrundfunkanstalten einschließlich
ARD-aktuell den Bezug von aktuellem Text- und Bildagenturmaterial.
Ursula Thümler, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Mit dem Vertrag
setzen die Landesrundfunkanstalten ihre langjährige Zusammenarbeit
mit der wichtigsten Nachrichtenagentur in Deutschland fort. Für den
NDR ist dies von besonderer Bedeutung, da beim Norddeutschen Rundfunk
neben den eigenen aktuellen Redaktionen auch ARD-aktuell, die
Nachrichtenzentrale des Senderverbunds mit Tagesschau und
Tagesthemen, angesiedelt ist."
Grünes Licht gab der Rundfunkrat ferner für die finanzielle
Beteiligung des NDR an der Produktion weiterer 126 Folgen der
Hauptabendserie "In aller Freundschaft", für die der MDR die
redaktionelle Federführung hat. Die wöchentlich ausgestrahlte Serie
erfreut sich großer Beliebtheit beim Publikum; aktuell läuft bereits
die 20. Staffel mit den Folgen 754 bis 795. Die Staffeln 21 bis 23
sollen von 2018 bis 2020 im Ersten zu sehen sein.
Auf der Tagesordnung des Rundfunkrats standen außerdem mehrere
Programmbeschwerden von Zuschauern und Hörern. Deren Beschwerden
waren zuvor im Rechts- und Eingabenausschuss beziehungsweise im
Programmausschuss behandelt worden. Der Rundfunkrat sah die
staatsvertraglich festgelegten Programmgrundsätze in keinem Fall
verletzt und wies die Beschwerden ab.
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Datum: 24.03.2017 - 17:37 Uhr
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