Building Bridges @ 30works
Brücken bauen statt Mauern errichten: Thomas Baumgärtel präsentiert seinen
neuen Werkzyklus, der ein so poetisches wie klares Bekenntnis zu Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit darstellt...
(IINews) - In lauten Zeiten sind es manchmal die leisen Symbole, die uns zur Reflexion und
Besinnung ermahnen. Und so ist es kein Zufall, dass Thomas Baumgärtel in seinem
neuen Werkzyklus „Building Bridges“ ausgerechnet Brücken zum Leitmotiv macht. Denn
wo frisch inaugurierte Präsidenten und vermeintliche Weltenlenker von der Errichtung
neuer Mauern, von Abschottung, Strafzöllen und Protektionismus sprechen, bekennt sich
der Künstler zum Antipoden der Mauer: die Brücke als Symbol der Verbindung, des
offenen Austauschs und des sprichwörtlichen „aufeinander Zugehens“.
Architekturallegorien mit Tiefe
Im bedingungslosen Kampf für die Freiheit der Kunst zeigte Thomas Baumgärtel von
Anbeginn seiner Karriere Haltung und klare Kante. Mal mit ironischen Mitteln wie mit der
Banane, die zum weltweiten Symbol für die Kritik am Kunstmarkt avancierte, mal mit
drastischen Mitteln wie in seiner Holocaust-Werkreihe. Am überzeugendsten ist
Baumgärtel immer dann, wenn er seine künstlerischen und gesellschaftskritischen
Intentionen in gleichsam abstrahierende wie poetische Bildwelten kleidet, wo zu guter
Letzt die reine Ästhetik und die handwerkliche Virtuosität über die Malaisen der Welt
siegen. Und so zu einem ebenso hoffnungsvollen wie eindringlichen Anstoß auf Besserung
werden. „Die Brücke ist eine Allegorie der Überwindung von Hindernissen. Deshalb ist es
jetzt dringlicher denn je Brücken zu bauen. Sowohl echte als auch symbolische.“, sagt
Thomas Baumgärtel. Dieses Anliegen spiegeln seine kraftvollen, mitunter elegischen
Inszenierungen berühmter Monumente wie der Hohenzollernbrücke, der Berliner Brücke
und der Brooklyn Bridge wider. Mit ihrer verwaschenen Optik, flankiert von Unschärfen,
die sich zum Hintergrund vertiefen, schafft Baumgärtel somnambule
Architekturallegorien, die zwischen Romantik, Impressionismus und Fotorealismus
oszillieren. „Brücken gehören zu den spannendsten Bauwerken, weil sie gleichsam
statisch und schwebend konzipiert sind, voller Höhen und Tiefen in ihrer Struktur. Sie
umgibt ein konstantes Spiel aus Licht und Schatten.“, fasst Thomas Baumgärtel
zusammen.
Wegnehmen & Zurückgeben
Verstärkt wird dieser Licht- und Schatteneffekt bei vielen Arbeiten noch durch die
Untergrundstruktur: Denn hier bediente sich Baumgärtel alter Plakate, die er in
akribischer Arbeit von Brückenpfeilern riss – und so überhaupt erst auf die Idee zu einer
Brückenserie kam. „An den Plakaten haftete nicht nur der Staub, der Dreck und die Aura
der Straße, sondern rein strukturell auch das Muster und sogar Reste der alten Brückenpfeiler mit ihren Backsteinmauern. Das ist Street Art pur. Und lädt zur
Weiterverarbeitung und Rekultivierung ein.“, so Baumgärtel. Damit implementiert er in
„Building Bridges“ auch den Stil der Affichisten und der Décollage, wo das Prinzip des
Wegnehmens, Zufügens und Wiederverwertens von Plakaten zum Tragen kommt.
Baumgärtel nimmt der Brücke hintergründig das Plakat, um es vordergründig wieder mit
einer Brücke zu bestücken – „Building Bridges“ zitiert neben der Brückensymbolik und –
Metaphorik und dem Spiel um Epochen, Stile und ästhetische Konzepte somit auch das
Prinzip des philosophischen Gleichgewichts.
Zudem lässt er verschiedene Techniken einfließen und verdichtet sie zu einer homogenen
Komposition. So schafft er mehrere Acryl-Untermalungen in Grauschichten, die er um
Tiefen und Lichteffekte auf Basis von Spraylack ergänzt. Das gipfelt in einer betörenden,
wie weichgezeichneten Optik, die dank der durchscheinenden Mauerstruktur des
Plakatuntergrunds noch effektvoll verstärkt wird.
„Building Bridges“ markiert mit 20 neuen, atelierfrischen Arbeiten einen Höhepunkt im
Schaffen von Thomas Baumgärtel. Und beweist einmal mehr, dass seine Werke auf allen
nur denkbaren Ebenen relevant sind und bleiben.
Die Laudatio auf Thomas Baumgärtel wird Susanne Laugwitz-Aulbach, Kulturdezernentin
der Stadt Köln halten.
Thomas Baumgärtel „Building Bridges“ (at) 30works
Vernissage: Freitag 31.03.2017, 18:30 Uhr
Laudatio: Susanne Laugwitz-Aulbach.
Ausstellung: vom 31.03.2017 bis 29.04.2017
Öffnungszeiten: Do - Fr 15-19 Uhr, Sa 12-17 Uhr
30works Galerie
Antwerpener Str. 42
50672 Köln
0221/5700250
www.30works.de
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Über 30works:
Die Kölner 30works Galerien sind spezialisiert auf Pop-Art, Streetart und zeitgenössische
Kunst. Speziell, wenn es um das Thema Streetart geht, übernimmt 30works eine
Vorreiterrolle in Deutschland: Als einer der ersten Galeristen hat Geschäftsführer
Gérard Margaritis die Streetart nach Deutschland gebracht und sich mit 30works auf
diese junge, frische „Pop-Art des 21. Jahrhunderts“ als zusätzlicher Fokus konzentriert.
Die Galerie
Mitten im trendigen „Belgischen Viertel“ und im „Apostelviertel“ in der Kölner Innenstadt
bietet 30works in zwei Galerien auf rund 400 Quadratmetern viel Raum für innovative,
junge Positionen der Kunst. Spezialisiert auf Pop Art, Neopop, Urban Art und Streetart,
ist sie kein elitärer Tempel für Eingeweihte, sondern ein inspirierender Ort der
Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten, von Sammlern und solchen, die es
noch werden wollen. Und mit genau dieser entspannten, unangestrengten Atmosphäre
hat sich 30works längst auch über die Grenzen der Domstadt hinaus einen Namen
gemacht. Ihre sechs bis acht Einzel- und Gruppenausstellungen pro Jahr sind Magnet für
ein bunt gemischtes, experimentierfreudiges Publikum.
Hochkarätiges Portfolio
Neben Arbeiten von Pop-Artists wie AVone, Jörg Döring, Peintre X und Salva Ginard
sowie des Münchener Malers Fabian Gatermann umfasst das Portfolio von 30works unter
anderem Werke der Streetart-Ikonen Banksy, D*Face und des Bananensprayers Thomas
Baumgärtel sowie der Urban Art-Künstler mittenimwald, Van Ray, L.E.T. und XooooX.
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E-Mail: hello(at)30works.de
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Datum: 24.03.2017 - 13:36 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Gérard Margaritis
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Kategorie:
Kunst & Kultur
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