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Übernahmen von Firmen in finanziellen oder operativen Krisensituationen: Der deutsche Markt für "Distressed M&A" wächst

ID: 1469838


(ots) -

- Neue Roland Berger-Studie über Distressed-M&A: Besonders
attraktiv sind Unternehmen aus der Automobilindustrie (61%) und
der Konsumgüterbranche (51%)
- Stärkeres Interesse ausländischer Investoren - vor allem aus
China (88%) - führt zu hohem Wettbewerb
- Transaktionen werden komplexer - die Gründe:
Refinanzierungsumfeld, neue Instrumentarien und Vorgehensweisen

Der deutsche Markt für Unternehmensübernahmen aus
Krisensituationen heraus (Distressed M&A) wächst weiter. Vor allem
der hohe Investitionsdruck bei Investoren, ein günstiges
Finanzierungsumfeld und ein zunehmendes Interesse von Investoren aus
dem Ausland - in erster Linie aus Asien - sorgen für einen
verstärkten Wettbewerb. Durch die hohe Komplexität solcher
Transaktionen nehmen gleichzeitig die Anforderungen an M&A-Berater
zu. Das sind einige der zentralen Ergebnisse der "Distressed
M&A-Studie 2017", für die Roland Berger über 200 Experten und
Entscheider befragt hat. Die meisten Umfrageteilnehmer stammen aus
den Gruppen der Gläubiger, also der Unternehmensfinanzierer und der
Insolvenzverwalter.

Für 2017 erwarten die meisten Befragten eine Zunahme
entsprechender Fälle in den Bereichen Automobil (61%) und Konsumgüter
(51%). Fast 90 Prozent sehen ein steigendes Interesse von
ausländischen Investoren, besonders aus Asien (82%) und speziell aus
China (88%). Mehr als die Hälfte (55%) erwarten dadurch einen
verstärkten Wettbewerb. Dagegen spielt der Brexit aus Sicht der
Befragten nur eine marginale Rolle: 57 Prozent gehen davon aus, dass
der Austritt Großbritanniens aus der EU die Investitionen in deutsche
Unternehmen nicht beflügeln wird.

Vorinsolvenzliche Verfahren bevorzugt

Für ihre Studie haben die Roland Berger-Experten die
Umfrageteilnehmer auch nach Details ihrer Arbeit gefragt. So nutzen




70 Prozent der Befragten vorinsolvenzliche Verfahren, um Unternehmen
zu erwerben, an zweiter Stelle der meistgenannten Prozesse folgt mit
67 Prozent der Kauf oder Verkauf von Unternehmen aus der Insolvenz
heraus. "Dass vorinsolvenzliche Prozesse im Vergleich zu Verkäufen
aus der Insolvenz heraus bevorzugt werden, deckt sich mit unserer
Erfahrung", sagt Sascha Haghani, Leiter der Restrukturierungssparte
bei Roland Berger. "Die vorinsolvenzliche Sanierung hat viele
Vorteile, vor allem für Unternehmen mit "gesunden"
Geschäftsmodellen."

Nach Ansicht fast aller Studienteilnehmer (90%) steigt insgesamt
die Komplexität von Distressed M&A-Transaktionen; vor allem die
Vielzahl an Beteiligten und hoher Zeitdruck zählen zu den
Haupttreibern. Dazu kommen Faktoren wie das aktuelle
Niedrigzinsumfeld, das zur Verschleppung von Distressed M&A-Prozessen
(64% Zustimmung) und zu einer Belastung von übernommenen Unternehmen
(62%) führt, sowie neue Instrumentarien und Vorgehensweisen. "Zudem
erwarten Gläubiger und Investoren zunehmend professionell begleitete
und ergebnisorientierte Prozesse mit hoher Informationstransparenz",
sagt Jörg Eschmann, Partner der Corporate Finance-Practice von Roland
Berger. "All dies führt dazu, dass professionelle Berater mit
Industrieexperten an Bord bei Distressed M&A-Verfahren immer
wichtiger werden."

Seniore Beratungsteams bevorzugt

Entsprechend messen mehr als drei Viertel (76%) der Befragten dem
Berater eine hohe Bedeutung bei. "Im Ranking der wichtigsten Akteure
für eine erfolgreiche Transaktion folgt der M&A-Berater direkt nach
den unmittelbar Beteiligten, also Investor, Insolvenzverwalter,
Unternehmensmanagement und Gläubigern", sagt Eschmann. Als wichtigste
Anforderungen an den Berater sehen die Befragten dabei
Transaktionserfahrung (95%), Unabhängigkeit (72%) und
Branchenerfahrung (70%). Letztere ist auch insofern wichtig, als 93
Prozent der Studienteilnehmer ein nachhaltiges Geschäftsmodell als
wichtigsten Faktor für den Erfolg einer Transaktion sehen. "Um die
nötigen Prozesse gut steuern zu können, bevorzugen die Beteiligten
eindeutig die Begleitung durch seniore M&A-Teams", resümiert
Restrukturierungsexperte Sascha Haghani.

Die Studie können Sie herunterladen unter:
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