Audi mit wichtigen Weichenstellungen in herausforderndem Geschäftsjahr 2016 (FOTO)
(ots) -
- Robustes Kerngeschäft: Auslieferungen und Umsatzerlöse steigen,
Operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen mit 8,2 Prozent im
Zielkorridor
- Dieselthematik und Takata-Airbags: nach Sondereinflüssen von EUR
1,8 Mrd. Operatives Ergebnis bei EUR 3,1 Mrd., Operative
Umsatzrendite bei 5,1 Prozent
- Hohe Selbstfinanzierungskraft: EUR 2,1 Mrd. Netto-Cashflow,
Netto-Liquidität steigt auf EUR 17,2 Mrd.
- Modelloffensive: zwei neue SUV bis 2019, drei Elektroautos bis
2020, Nachfolger wichtiger Kernbaureihen bis 2018
- Neue Tochtergesellschaft: Autonomous Intelligent Driving GmbH
entwickelt Technik für Roboterautos
Audi verjüngt in den kommenden Jahren seine Modellpalette
deutlich, setzt auf Elektroautos und erschließt neue digitale
Geschäftsfelder. Basis für die notwendigen Vorleistungen ist das
robuste Kerngeschäft. 2016 stiegen die Umsatzerlöse des Audi-Konzerns
auf EUR 59,3 Mrd. Die Operative Umsatzrendite lag vor
Sondereinflüssen bei 8,2 Prozent. Für die Lösung der V6 3.0
TDI-Dieselthematik sowie im Zusammenhang mit Takata-Airbags stellte
das Unternehmen insgesamt EUR 1,8 Mrd. zurück. Nach diesen
Sondereinflüssen lag das Operative Ergebnis bei EUR 3,1 Mrd., was
einer Operativen Umsatzrendite von 5,1 Prozent entspricht.
"2016 war ein sehr herausforderndes Jahr für unser Unternehmen",
sagte Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands der AUDI AG, diesen
Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz. "Doch wir haben es mit einem
robusten Ergebnis aus unserem Kerngeschäft abgeschlossen und wichtige
Weichen für die Zukunft gestellt." So will die Marke bis 2020 drei
rein batterieelektrische Modelle auf den Markt bringen und danach
weitere Baureihen elektrifizieren. Im Zuge der Elektro-Offensive hat
Audi in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als 6.000
Mitarbeiter für den Umgang mit Hochvolt-Technik geschult. Außerdem
engagiert sich die Marke beim Aufbau der öffentlichen
Schnellladeinfrastruktur.
Auch bei der Technologie für selbstfahrende Autos erhöht Audi als
Lead-Entwickler im Volkswagen-Konzern das Tempo. Eine neu gegründete
Tochtergesellschaft, die Autonomous Intelligent Driving GmbH in
München, arbeitet an einem System für fahrerloses Fahren im urbanen
Raum. Die Technik soll in den Modellen verschiedener Marken
einsetzbar sein und ist zudem ein wichtiger Baustein für künftig
denkbare Mobilitätsdienste wie etwa Robotertaxis. Das Unternehmen ist
offen für weitere starke Partner aus der Automobil- und IT-Branche.
Gleichzeitig entwickelt Audi assistierte und pilotierte Systeme
für weitere Verkehrssituationen weiter, etwa für die Autobahn oder
Landstraße. Im neuen Audi A8 werden Kunden erstmals eine
Level-3-automatisierte Fahrfunktion in Stausituationen bis 60 km/h
einsetzen können.
Im Laufe der kommenden Jahre verjüngt Audi sein Modellportfolio
deutlich. Neben der Einführung des Audi A8 kommen 2017 auch die neuen
Generationen wichtiger Volumenmodelle wie Audi Q5 und A5 sukzessive
in die Märkte. Darüber hinaus startet der Audi Q2 in weitere
internationale Märkte. Mit der zweiten Generation des A7 stärkt Audi
2018 seine Oberklasse. Im selben Jahr erweitert der Audi Q8 die
erfolgreiche SUV-Familie. Und für 2019 ist als weitere Neuheit der
Audi Q4 geplant, ein sportliches Compact Utility Vehicle.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr erhöhte Audi seine weltweiten
Auslieferungen um 3,6 Prozent auf die neue Bestmarke von 1.867.738
(2015: 1.803.246) Automobilen. Dabei profitierten die Verkäufe vor
allem von der hohen Nachfrage nach den Modellen Audi Q7 und A4. Die
Umsatzerlöse des Audi-Konzerns stiegen im gleichen Zeitraum - trotz
eines für Audi ungünstigen Währungsumfeldes - um 1,5 Prozent auf EUR
59.317 (2015: 58.420) Mio.
"Die Qualität unseres laufenden Geschäfts zeigt sich in der
Operativen Umsatzrendite vor Sondereinflüssen", sagt Axel Strotbek,
Vorstand Finanz und IT der AUDI AG. "Hier liegen wir mit 8,2 Prozent
trotz herausfordernder Rahmenbedingungen und hoher Vorleistungen in
unserem Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent." Im Vorjahr lag der Wert
bei 8,8 Prozent. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen beträgt
für 2016 EUR 4.846 (2015: 5.134) Mio.
Als Sondereinfluss weist der Audi-Konzern 2016 gebildete
Rückstellungen in Höhe von EUR 1.632 (2015: 228) Mio. zur Lösung der
V6 3.0 TDI-Dieselthematik in den USA aus. Hinzu kommen
Sondereinflüsse in Höhe von EUR 162 (2015: 70) Mio. im Zusammenhang
mit möglicherweise fehlerhaften Takata-Airbags. Unter dem Strich
beträgt das Operative Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres EUR
3.052 (2015: 4.836) Mio., die Operative Umsatzrendite liegt bei 5,1
(2015: 8,3) Prozent.
Vor Steuern erwirtschaftete der Audi-Konzern ein Ergebnis von EUR
3.047 (2015: 5.284) Mio. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist neben
den Sondereinflüssen vor allem auf ein niedrigeres Finanzergebnis
zurückzuführen.
Auch in diesem Jahr beteiligt Audi die Belegschaft am
Unternehmenserfolg. In Abstimmung mit dem Gesamtbetriebsrat erhalten
die Tarifmitarbeiter an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm eine
Summe von durchschnittlich EUR 3.510 (2015: 5.420). In
Audi-Tochtergesellschaften gibt es entsprechende Regelungen zu
Erfolgsbeteiligungen.
Vorleistungen für die Zukunft finanziert der Audi-Konzern aus
eigener Kraft. 2016 tätigte das Unternehmen Sachinvestitionen in Höhe
von EUR 3,4 (2015: 3,5) Mrd. und erzielte gleichzeitig einen deutlich
positiven Netto-Cashflow von EUR 2,1 (2015: 1,6) Mrd. Die
Netto-Liquidität belief sich am 31. Dezember 2016 auf EUR 17,2 (2015:
16,4) Mrd. - ein weiterer Beleg für die hohe Selbstfinanzierungskraft
des Unternehmens.
Flankierend zu seiner im Sommer verkündeten neuen
Unternehmensstrategie hat Audi im vergangenen Jahr das
Maßnahmenprogramm SPEED UP! gestartet. "Damit erhöhen wir auch 2017
weiter konsequent unsere Prozess- und Kosteneffizienz", sagt
Strotbek. "So sichern wir unsere Renditeziele ab und erwirtschaften
die nötigen Mittel für unseren Innovations- und Investitionspfad."
Im laufenden Jahr will der Audi-Konzern Sachinvestitionen in Höhe
von 5,0 bis 5,5 Prozent der Umsatzerlöse tätigen. Bei der Forschungs-
und Entwicklungskostenquote rechnet das Unternehmen mit einem Wert
leicht oberhalb seines strategischen Zielkorridors von 6,0 bis 6,5
Prozent. Der Netto-Cashflow soll erneut positiv sein, dürfte wegen
der zu erwartenden Zahlungsabflüsse aus der Dieselthematik jedoch
deutlich unter dem Vorjahreswert liegen. Bei den Auslieferungen und
den Umsatzerlösen rechnet der Audi-Konzern jeweils mit einem leichten
Anstieg. Für die Operative Umsatzrendite strebt das Unternehmen
erneut einen Wert zwischen 8 und 10 Prozent an. Für die
Kapitalrendite prognostiziert es einen Wert zwischen 15 und 18
Prozent.
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Datum: 15.03.2017 - 10:15 Uhr
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