Glas und Kulinarik in Bayern
Die Glasstraße, eine Genießerstraße im Bayerischen Wald
(IINews) - (2009). Schon die Adresse lässt die Magie erahnen: Am Sonnhügel. Inmitten des Bayerischen Waldes, hoch über Zwiesel, direkt an der Glasstraße liegt das erste und einzige „Glashotel“ Deutschlands. Ein Hotel das die Programmatik im Namen trägt, weil es hier eben nicht nur um Essen und Schlafen geht, wie überall sonst, sondern um eine besondere Verpflichtung. Scherzhaft sagt die Chefin des Hauses, Maria Wittke: „Wir sind hier der Sonne näher als die anderen.“
Dabei sind es ja gerade gar keine sonnigen Zeiten. Überall ist von Krise die Rede, auch wenn man sie hier oben nicht spüren kann. So schön ist es hier. „Ich merke natürlich auch, dass es die wirtschaftliche Entwicklung schwieriger macht, Kundschaft zu gewinnen“, sagt die Hausherrin. „Der Name „Glashotel“ hat uns aber sehr geholfen. Denn die Leute kaufen, suchen, leben gerade jetzt wieder gezielter und genau darin liegt unsere Chance: nicht irgendwas, sondern das besonders Persönliche bieten.“ Das Glashotel ist dann auch kein Massenbetrieb, sondern eine Familieninstitution im Bayerischen Wald. Ein kleines Idyll mit 25 Zimmern für 48 Gäste. Maria Wittke empfängt sie an der Rezeption, Tochter Kathrin leitet die Kosmetik- und Wellness-Abteilung und Küchenchef Werner Wittke kümmert sich um das Kulinarische.
Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden ist das Glashotel für sein „Gläsernes Festmenü“, das Familie Wittke jeden Freitag auftischt. Ein kulinarischer 4-Gänge-Traum und – ganz egal ob bayerische Spezialitäten, leichte Sommer-Küche oder Haute Cuisine – immer werden dabei die neuesten Kreationen der nahen Glashütten präsentiert: Platzteller, Gläser und Lichter, nirgends bekommt man den berühmten Werkstoff der Region so mundwässernd präsentiert wie hier. Im Glashotel gilt das alte Genussklischee: Das Auge isst und trinkt mit. Wer einen guten Grauburgunder oder einen kräftigen Zweigelt aus einem mundgeblasenen, atmenden Glas aus dem Bayerischen Wald getrunken hat, wird sich zweimal die Frage stellen: War der Wein so gut oder hat‘s am Glas gelegen? „Das Glas“, ist Maria Wittke stolz, „sorgt bei uns für die Stammkundschaft. Es stellt eine Beziehung her zwischen uns und den Gästen, zu unserem Hotel, zur Region. Das verbindet.“
Vor 17 Jahren hatte Familie Wittke die damalige „Pension Bergfeld“ übernommen und mindestens genauso lange hat sie in das Haus investiert. Vor etwa zwölf Jahren hat Maria Wittke in Theresienthal zum ersten Mal eine Glashütte von innen gesehen. Sie hat selbst einen heißen Klumpen Glas blasen dürfen, „seitdem bin ich vom Glas-Virus befallen“, erinnert sie sich. Seit 3 Jahren nun firmiert das Haus offiziell als „Das Glashotel“, ein wahrgewordener Lebenstraum. Wobei auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennen ist, welcher Traum nun der größere ist: Glas oder Hotel? Glas ist im ganzen Haus präsent, als Kunst großflächig an den Wänden, die gläsernen Lichtinstallationen im Sauna- oder Wellnessbereich oder der Maibaum, der jedes Jahr nur von einer Handvoll der treuesten (und trinkfestesten) Stammgäste aufgestellt werden darf. Nur in St. Oswald, einem alten Glasort, gibt es einen gläsernen Maibaum. Legendär sind auch die Erlebnistouren, auf denen Maria Wittke ihre Hotelgäste in die Glashütten führt und mit den Künstlern zusammenbringt. Immer enden sie am Abend nach einem ausgiebigen Schmaus im Hotel mit einem besonderen Abschiedsschnaps, dem „Glöckchen“. Eine veredelte Williams-Birne im mundgeblasenen Schott-Glas. Behalten darf das Glöckchen aber nur, wer sich die „Gästeehrung“ mit seinem mindestens fünften Besuch verdient hat. Der Club der Glöckchen-Verehrer nimmt seitdem stetig zu.
Glashotel, Werner & Maria Wittke: Hochstr. 45, 94227 Zwiesel, Tel.: 09922-8540.
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Datum: 17.12.2009 - 12:55 Uhr
Sprache: Deutsch
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