Energieeffizienz ausgezeichnet: Fraunhofer-Institut für Bauphysik erstellt Energieausweis für den Re
Das Reichstagsgebäude, der Sitz des Deutschen Bundestags in Berlin, wurde vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik im September 2009 mit einen Energieausweis ausgestattet. Die Gebäude der öffentlichen Hand - Bund, Länder und Kommunen - sollen künftig in Sachen Energieeffizienz in Europa Vorbilder sein. Dieses ist eines der Ziele der europäischen Richtlinie für energieeffiziente Gebäude.
(IINews) - Die Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie erfolgte in Deutschland durch eine Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV). Danach müssen künftig alle Gebäude in Deutschland einen Energieausweis aufweisen, wenn sie neu erstellt, vermietet, verkauft oder verpachtet werden. Für öffentliche Gebäuden gilt generell eine Aushangpflicht der Energieausweise.
Der Energieausweis für Bestandsgebäude wie den Reichstag kann auf zwei unterschiedliche Arten ausgestellt werden, entweder auf der Grundlage des berechneten Energiebedarfs des Gebäudes oder auf der Grundlage des gemessenen Energieverbrauchs. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) beauftragte das Fraunhofer IBP in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung und der Firma Megawatt, einen Bedarfsenergieausweis zu erstellen, der auf Berechnungen der deutschen Norm DIN V 18599 beruht. Das Fraunhofer IBP zeichnete dabei für die Analyse und die Bewertung des Gebäudes und der im Gebäude enthaltenen Anlagentechnik verantwortlich, während das Bundesinstitut für die Projektleitung und MegaWATT für die Bewertung der zentral für mehrere Bundesbauten genutzten Energieversorgung zuständig war.
Das komplexe Energieversorgungskonzept beinhaltet Blockheizkraftwerke mit regenerativem Energieträger, Absorptionskältemaschinen, saisonale Wärme- und Kältespeicher und verbindet über Nahwärme- und -kälteleitungen die verschiedenen Parlamentsbauten. Die Arbeiten des Fraunhofer IBP erstreckten sich auf eine genaue Analyse des Gebäudesubstanz sowie der eingesetzten Anlagentechnik im Gebäude anhand von Plänen und Begehungen sowie eine Ermittlung des Primärenergiebedarfs mit dem Berechnungsprogramm ibp18599. Das Ergebnis der Berechnung ist in den Bildern 2 (Energieausweis) und 3 (Vergleich des Primärenergiebedarfs des Reichstags mit den Anforderungen für einen entsprechenden Neubau bzw. sanierten Bestandsbau) dargestellt.
Das Reichstagsgebäude ist ein äußerst energieeffizientes Gebäude, das den Vergleichswert für modernisierte Bestandsgebäude um 57 % unterschreitet. Vergleicht man den Primärenergiebedarf mit den Anforderungen für Neubauten, so werden selbst diese um 39 % unterschritten. Der ermittelte jährliche Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung und Beleuchtung beträgt 270,9 kWh je m² Nettogrundfläche und Jahr.
Der Energieausweis ist im Reichstagsgebäude ausgehängt. Auf geführten Touren durch das Gebäude werden Besucher immer wieder auf das Musterbeispiel eines energieeffizienten öffentlichen Gebäudes hingewiesen.
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Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP befasst sich mit Forschung, Entwicklung, Prüfung, Demonstration und Beratung auf den Gebieten der Bauphysik. Hierzu gehören der Schutz gegen Lärm und Schallschutzmaßnahmen in Gebäuden, die Optimierung der Akustik in Auditorien, Maßnahmen zur Energieeinsparung, Lichttechnik, Fragen des Raumklimas, der Hygiene, des Gesundheitsschutzes und der Baustoffemissionen sowie die Aspekte des Wärme-, Feuchte- und Witterungsschutzes, der Bausubstanzerhaltung und der Denkmalpflege.
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Datum: 17.12.2009 - 10:59 Uhr
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