Grundgehälter im Finanzsektor steigen leicht
(ots) - 2017 werden die durchschnittlichen Grundgehälter
im Finanzsektor voraussichtlich zwischen 1,9 und 2,4 Prozent steigen.
Die Boni werden sich überwiegend in ähnlicher oder unveränderter Höhe
bewegen wie im Vorjahr. Dies zeigt die neue Mercer Global Financial
Services Executive Compensation Snapshot Survey, für die
Vergütungsinformationen von 42 Banken, Versicherern und weiteren
Finanzunternehmen aus 14 Ländern analysiert wurden.
Im regionalen Vergleich bleiben die erwarteten Gehaltserhöhungen
in Europa mit 1,4 bis 2 Prozent etwas hinter den Steigerungsraten in
Nordamerika (1,6 bis 2,6 Prozent) zurück. Indien liegt mit 6 Prozent
deutlich vor den übrigen Wachstumsmärkten Latein- und Südamerika (3,5
Prozent) sowie Asien generell (3,8 Prozent), wobei die
Inflationsraten hier deutlich höher sind als in entwickelten Märkten.
Etwa zwei Drittel der Unternehmen schätzen, dass die zur Verfügung
stehenden Bonuspools 2017 ähnlich oder unverändert zum Vorjahr
bleiben (innerhalb einer Spanne von +/- 5 Prozent). Fast ein Viertel
der Studienteilnehmer erwartet, dass die Bonuspools deutlich
reduziert werden, wohingegen nur 11 Prozent der Unternehmen von einer
deutlichen Steigerung ausgehen.
"Da die Vergütung bei vielen Banken stagniert, müssen Unternehmen
ihre Employee Value Proposition verbessern, um ihre Mitarbeiter zu
halten und zu motivieren", sagt Raffaela Stutz, Vergütungsexpertin
bei Mercer. "Innovative Total-Rewards-Ansätze, die Mitarbeitern ein
breites Spektrum an Anreiz- und Motivationskomponenten bieten, rücken
in den Vordergrund. Auch Recognition-Modelle, die über finanzielle
Anreize hinausgehen, werden populärer und die vorherrschende
Unternehmenskultur immer wichtiger."
In den kommenden zwölf Monaten planen 63 Prozent der Unternehmen,
ihre Funktionsbewertungen und darauf aufbauend auch ihre
Vergütungspolicies anzupassen. 38 Prozent möchten ihre Richtlinien
zum Elternurlaub konzernweit überarbeiten, während 33 Prozent planen,
ihre flexiblen Nebenleistungen für Mitarbeiter anzupassen. Auch
Lohngerechtigkeit wird wichtiger, insbesondere in Europa. 40 Prozent
der dort ansässigen Unternehmen wollen im kommenden Jahr ihre
Richtlinien für Lohngerechtigkeit für die gesamte Organisation
modifizieren.
Auch nicht-finanzielle Faktoren entscheiden über Bonus
Die Finanzdienstleister achten verstärkt auch auf
nicht-finanzielle Faktoren zur Leistungsbeurteilung, um damit eine
verantwortungsvolle Risikokultur zu fördern. Leistungsindikatoren aus
den Bereichen Conduct, Compliance und Risikomanagement werden infolge
der neuesten Regulierungen immer wichtiger: In etwa einem Drittel der
Unternehmen weltweit (38 Prozent) können derartige Faktoren im
jährlichen Bonusplan sogar finanzielle Kennzahlen überlagern. In 32
Prozent der Organisationen gilt das auch für mehrjährige
Incentive-Pläne. Diese Praxis ist in Banken allerdings deutlich
häufiger verbreitet als bei Versicherern (55 im Vergleich zu 15
Prozent).
"Wenn Faktoren wie z. B. das Verhalten des Mitarbeiters
maßgeblichen Einfluss auf die variable Vergütung haben, rücken Themen
wie Risikomanagement und Compliance stärker in den Fokus. Und die
entsprechenden Performance-Kriterien werden zu wirkungsvollen
Einflussgrößen", so Raffaela Stutz.
Grundgehälter in Kontrollfunktionen steigen stärker
Um auf die steigenden regulatorischen Anforderungen zu reagieren
und im "War for Talent" im Wettbewerb zu bleiben, erhöht etwa die
Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) die Grundgehälter für
Kontrollfunktionen (z. B. Risiko, Legal und Compliance). In Europa
gaben dies sogar 73 Prozent der Studienteilnehmer an. Während etwa
ein Drittel der Unternehmen weltweit die variable Vergütung reduziert
hat, geben 19 Prozent an, die Gesamtvergütung erhöht zu haben. In
Europa ist dabei eine deutlich stärkere Verlagerung von variabler hin
zur fixen Vergütung zu bemerken, was in Folge der Einführung des
CRD-IV-Regelwerkes nicht verwunderlich ist. Darüber hinaus haben 52
Prozent der europäischen Finanzdienstleister die Verbindung zwischen
variabler Vergütung und Performance der jeweiligen Kontrollfunktion
verstärkt - in Nordamerika waren dies nur 21 Prozent. Je ein Drittel
der Banken und Versicherer hat aufgrund des regulatorischen Drucks
die Verbindung zwischen variabler Vergütung und der Performance der
Geschäftsbereiche reduziert.
"Die Vergütung der Kontrollfunktionen ist üblicherweise an die
Performance des Finanzergebnisses des Gesamtunternehmens und der
jeweiligen Funktion gebunden, nicht an die Performance des
Geschäftsbereichs. Damit wird versucht, Interessenskonflikte zu
minimieren und den Fokus der jeweiligen Kontrollfunktion auf die
Überwachung und Kontrolle des betroffenen Geschäftsbereichs zu
setzen", kommentiert Raffaela Stutz.
Laut Studie existiert in weniger als 30 Prozent der Banken eine
Verbindung zwischen der Vergütung in den Kontrollfunktionen und der
Performance der Geschäftsbereiche.
Über die Studie
Für die Mercer Global Financial Services Executive Compensation
Snapshot Survey 2017 wurden 42 global tätige Organisationen aus der
Finanzwirtschaft in 14 Ländern befragt, davon 52 Prozent in Europa.
Weitere Informationen finden Sie unter http://ots.de/zxVOm
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zu den führenden globalen Anbietern von Dienstleistungen in den
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der beruflichen Altersvorsorge, und der Krankentaggeld- und
Unfallversicherung sowie bei der Optimierung des Human
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Anbieter von Verwaltungslösungen für betriebliche Nebenleistungen.
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Datum: 09.03.2017 - 11:00 Uhr
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