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54 Prozent mehr Elektroantriebe: Deutschlands Autobauer wechseln in denÖko-Modus

ID: 1464269


(ots) - Volkswagen, Daimler und BMW dürften in diesem
Jahr europaweit erstmals mehr als 100.000 Elektroautos bauen / Die
Produktion von E-Fahrzeugen steigt laut einer PwC-Prognose um 54
Prozent steigen, bei Hybriden sind es 46 Prozent / Christoph Stürmer,
Global Lead Analyst von PwC Autofacts: "Diese Zahlen belegen, dass
die deutschen Autobauer es mit der grünen Wende ernst meinen" /
Herstellung von Benzinern und Dieseln geht um 2,9 Prozent zurück

Deutschlands Autobauer meinen es offenbar ernst mit der grünen
Wende. Wie eine Autofacts-Prognose der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) auf Basis der
jüngsten Absatzzahlen zeigt, dürften Volkswagen, Daimler und BMW in
diesem Jahr EU-weit erstmals mehr als 100.000 rein elektrisch
betriebene Fahrzeuge herstellen. Dabei geht PwC konkret von etwas
mehr als 106.000 Fahrzeugen aus - ein Plus von 54 Prozent im
Vergleich zum vergangenen Jahr. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet
sich bei Modellen mit Hybridantriebsstrang ab. Von ihnen dürften die
deutschen Hersteller dieses Jahr in der EU knapp 330.000 Stück
verbauen. Das entspricht einer Steigerung von rund 46 Prozent. Dazu
Felix Kuhnert, Partner und Leiter des Bereichs Automobilindustrie bei
PwC: "Die langfristigen Herausforderungen der Automobilindustrie
erfordern ein grundsätzliches Umdenken. Dabei bilden alternative
Antriebe neben Digitalisierung, autonomem Fahren und neuen
Geschäftsmodellen einen wesentlichen Baustein."

"Alternativ betriebene Autos werden in Genf das ''New Normal'' sein"

"Natürlich sind das Zuwächse auf einem immer noch sehr niedrigen
Niveau. Trotzdem belegen die Zahlen eindrucksvoll, dass auch die
deutschen Autohersteller mit aller Macht auf alternative Antriebe
setzen", sagt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst von PwC
Autofacts. Er rechnet damit, dass sich dieser Trend in den kommenden




Jahren noch deutlich verstärken wird. So zeigen Projektionen von PwC,
dass die deutschen Hersteller bereits 2023 mehr als 500.000
Elektroautos in Europa bauen dürften. Die Zahl der Hybride wird bis
dahin bei schätzungsweise 1,7 Millionen jährlich liegen. Im Hinblick
auf den an diesem Donnerstag beginnenden Genfer Autosalon hält
Stürmer daher fest: "Vor drei Jahren galten die alternativ
betriebenen Fahrzeuge auf den Automessen noch als Exoten. Diesmal
werden sie in Genf das ''New Normal'' sein."

Unterm Strich sinkt die Produktion um 1,2 Prozent

Zugleich sollte das Wachstum bei Hybriden und E-Fahrzeugen nicht
darüber hinwegtäuschen, dass Deutschlands Autobauer in diesem Jahr
insgesamt in Europa voraussichtlich weniger Fahrzeuge bauen werden
als 2016. So kalkuliert PwC Autofacts nach dem kräftigen
Vorjahresplus von 4,6 Prozent Jahr mit einem Rückgang von 1,2 Prozent
auf nur noch rund 8,46 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.
Rechnet man die alternativ betriebenen Fahrzeuge heraus, liegt das
erwartete Minus sogar bei 2,9 Prozent. "Das ist zwar einerseits eine
ziemlich deutliche Bremsung. Andererseits sollte man die Entwicklung
aber auch nicht überinterpretieren", so Stürmer. Denn: "Das Minus ist
auch eine Folge der zuletzt ungewöhnlich kräftigen Zuwächse, die zum
Teil mit hohen Eigenzulassungen der Hersteller erkauft wurden. Die
strukturelle Nachfrage in Deutschland bleibt hingegen intakt, sodass
es keinen Grund gibt, die Produktion noch deutlicher zurückzufahren."

Die wichtigste Frage lautet: Was wird aus UK?

Die größten Sorgen mit Blick auf Europa insgesamt bereitet zurzeit
der britische Markt. Hier mussten einige Hersteller zuletzt sogar die
Preise erhöhen, weil sich der Import von Fahrzeugen aus der Eurozone
aufgrund des Pfund-Verfalls deutlich verteuerte. Gleichzeitig wird es
für die Autobauer wieder interessanter, Autos für den lokalen Bedarf
tatsächlich auf der Insel zu bauen. Dies könnte zukünftige
Währungsschwankungen zumindest teilweise wieder ausgleichen. Trotzdem
befürchtet Christoph Stürmer gravierende Folgen, sollte die britische
Automobilwirtschaft im Zuge des Brexits den ungehinderten Zugang zum
EU-Binnenmarkt verlieren. Im Extremfall könnte die Produktion statt
der ursprünglich prognostizierten 1,6 Millionen Fahrzeuge auf unter
eine Million im Jahr fallen. "Dann droht ein Szenario wie in den
1980er und 1990er-Jahren, als die Industrie in England schon einmal
durch eine tiefe Krise ging", so Stürmer.

Das Wachstum kommt in diesem Jahr vornehmlich aus dem Osten der EU
Für dieses Jahr geht PwC Autofacts davon aus, dass die Zahl der
Neuzulassung im Vereinigten Königreich von rund 2,7 Millionen auf nur
noch gut 2,5 Millionen zurückgehen könnte. Der britische Anteil am
Neugeschäft in der EU würde damit von 17,8 Prozent auf 16,4 Prozent
sinken. EU-weit rechnet PwC mit 15,5 Millionen Zulassungen, was einen
Zuwachs von nur noch 2,7 Prozent bedeutet - nach 6,5 Prozent im
Vorjahr. Während der Absatz in den EU-Kernmärkten (neben Deutschland
und UK sind das Frankreich, Italien und Spanien) nur noch um 1,9
Prozent zulegen dürfte, erwartet PwC für die sogenannten
EU-13-Staaten ein Plus von 15,8 Prozent. Das Kürzel EU-13 steht für
die vor allem osteuropäischen Staaten, die der Union zwischen 2004
und 2013 beigetreten sind.

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC-Presseabteilung
Tel.: (0211) 981 - 2188
E-Mail: sven.humann(at)de.pwc.com

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„Der Kern ist die Vermeidung von Verschwendung“
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Datum: 07.03.2017 - 10:25 Uhr
Sprache: Deutsch
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