Westfalen-Blatt: zu den Unfallfluchtzahlen
(ots) - Eigentlich ist es keine Überraschung: Das, was
sich täglich auf den Straßen abspielt, ist ein Spiegelbild der
gesellschaftlichen Entwicklung. In Zeiten, in denen die Sitten rauer
werden, wird auch im Straßenverkehr mit härteren Bandagen gekämpft.
Es fängt mit Beschimpfen und Pöbeln an, führt übers Gaffen am
Unfallort zu rücksichtslosem Rasen bis hin zur Unfallflucht. Der
häufig beklagte Verfall der Umgangsformen - mit Teilen der
Unfallstatistik kann er belegt werden. Denn die Zunahme dieser
Straftaten - und nichts anderes ist eine Unfallflucht - liegt
deutlich über dem allgemeinen Anwachsen des Unfallgeschehens.
Erschreckend sind vor allem die Fälle, in denen verletzte Unfallopfer
zurückgelassen werden. Allein in Bielefeld war dies im vergangenen
Jahr mehr als 100 Mal der Fall. Wenn aber noch nicht einmal jede
zweite Unfallflucht aufgeklärt wird, mag für viele die Verlockung
groß sein, den Rempler auf dem Supermarktparkplatz zu »übersehen«.
Grundhaltung: Der Ehrliche wäre hier der Dumme. Bleibt nur die
Hoffnung, dass harte Gerichtsurteile abschrecken.
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Datum: 24.02.2017 - 21:00 Uhr
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