Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Philipp Lahm
(ots) - Schon mit 25 war Philipp Lahm mehr Chefdiplomat
als Oliver Bierhoff mit 40. Nicht nur auf dem Platz sagte und wusste
der Münchener stets ganz genau, wie er wirken wollte, was er wollte -
und was nicht. Sein Rückzug aus der Nationalmannschaft und die
vorzeitige Beendigung seines Bayern-Vertrages sind deshalb nicht
wirklich überraschend bei einem Mann, der sich auch stark außerhalb
des Fußballgeschäfts positioniert hat.
Überraschend ist nur die komplette Trennung vom FC Bayern München
- wobei Lahm nicht das erste Mal seinen Verein überrascht. Schon in
Sachen Louis van Gaal nutzte er die Medien, um auf Missstände in
seinem Klub hinzuweisen und schoss so den Niederländer ab.
Natürlich wollten die Bayern-Bosse die große Integrationsfigur
Lahm im Verein halten, auf seinem Niveau gibt es beim Rekordmeister
eigentlich nur noch Thomas Müller. Zu ihren Konditionen, nach ihren
Vorstellungen. Natürlich. Offensichtlich haben Uli Hoeneß und
Karl-Heinz Rummenigge Lahms Unabhängigkeit gewaltig unterschätzt.
Dabei hätten sie wissen müssen: Philipp Lahm macht nur Dinge, von
denen er hundertprozentig überzeugt ist. Das Bayern-Angebot hat den
33-Jährigen offenbar nicht überzeugt.
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Datum: 08.02.2017 - 21:05 Uhr
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