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Neue Studie zeigt Wirksamkeit von Pitolisant (Wakix®) bei Kataplexie für Patienten mit Narkolepsie in Lancet Neurology veröffentlicht

ID: 1448190


(ots) -

Die Zeitschrift The Lancet Neurology gab heute die Ergebnisse
einer kontrollierten Phase-III-Studie von Pitolisant an stark
betroffenen Narkolepsie-Patienten mit Kataplexie bekannt.

(Logo: http://mma.prnewswire.com/media/457404/Bioprojet_Logo.jpg )

Narkolepsie ist eine seltene aber stark beeinträchtigende
Krankheit; die Hauptsymptome sind exzessive Tagesschläfrigkeit (EDS)
und Kataplexie, ein plötzlicher Verlust des Muskeltonus, ausgelöst
durch Emotionen. Während zahlreiche Psychostimulanzien verfügbar
sind, die ein Wachbleiben fördern, gibt es für Kataplexie nur wenige
sichere und effiziente Behandlungsoptionen.

Die Studie zeigte, dass Pitolisant, das erste Medikament, das
Histamin-Neurotransmissionen im Gehirn fördert und dessen Wirksamkeit
bei EDS zuvor ebenfalls nachgewiesen wurde, bei einer Verabreichung
einmal täglich über zwei Monate hinweg bei stark betroffenen
Patienten auch die Kataplexie deutlich reduzieren konnte.

Kataplexieanfälle (in deren Verlauf Psychostimulanzien wie
Amphetamine oder Modafinil nicht sehr aktiv sind) wurden dabei selbst
bei stark betroffenen Patienten, die im Durchschnitt ca. zehn Anfälle
pro Woche erlitten, um bis zu 75 % reduziert (50 % im Vergleich zu
Placebo).

Die Anzahl der Patienten mit einem sehr hohen Kataplexieniveau war
gegen Ende der Behandlung (mehr als 15 Anfälle pro Woche) mit
Pitolisant ebenfalls um mehr als das Dreifache geringer als bei der
Gabe eines Placebos.

Außer der Kataplexie verbesserte sich auch die EDS beträchtlich,
wenn sie entweder mit einem subjektiven Test (ESS = Epworth
Schläfrigkeits-Skala) oder einem objektiven Labortest (MWT =
Multipler Wachbleibe-Test, der die zeitliche Verzögerung misst, mit
der Patienten bei gedämpfter Beleuchtung einschlafen) untersucht
wurde. Dieser Effekt einer Förderung des Wachzustandes bestätigt die




früheren Studien mit Pitolisant.

Die Behandlung mit Wakix® verbesserte auch andere Symptome der
Krankheit (wie z.B. Halluzinationen) sowie die Selbsteinschätzung der
Patienten hinsichtlich ihrer Lebensqualität (verringerter
"Leidensdruck").

Wakix® wurde gut vertragen und es traten keine ernsthaften
unerwünschten Ereignisse auf. Die Nebenwirkungen waren im Allgemeinen
mild (abgesehen von einer Episode schwerer Übelkeit) und reversibel;
am häufigsten traten Kopfschmerzen, Übelkeit und Angstzustände auf.

Vor allen Dingen waren nach der abrupten Beendigung der Behandlung
keine Entzugserscheinungen zu verzeichnen, was die Daten aus
vorklinischen und klinischen Untersuchungen bestätigen, in denen sich
bereits angedeutet hatte, dass diese neuartige Wirkstoffklasse gegen
Narkolepsie keine Gefahr eines Drogenmissbrauchs mit sich bringt.

Insgesamt deuten die Daten darauf hin, dass Pitolisant als
Therapie der 1. Wahl für die Behandlung der Narkolepsie eingesetzt
werden kann - einer Krankheit, für die nur wenige gut verträgliche
und effiziente Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen.

Über die Phase-III-Studie HARMONY CTP

HARMONY CTP war eine randomisierte, multizentrische und
Placebo-kontrollierte Doppelblind-Phase-III-Studie. Sie wurde in 16
Zentren in 8 Ländern an insgesamt 105 Narkolepsie-Patienten
durchgeführt, die eine randomisierte Behandlung mit Wakix® (n=54)
oder einem Placebo (n=51) erhielten.

Vor Behandlungsbeginn wiesen die beteiligten Patienten eine hohe
Kataplexiefrequenz (7 bis 9 Anfälle pro Woche) und ein hohes Niveau
an Tagesschläfrigkeit (Epworth-Skala von ca. 17, hohe
Einschlafneigung bspw. laut MSLT (Multipler Schlaf-Latenz-Test) und
MWT) auf. Ein großer Anteil von ihnen zeigte darüber hinaus
Begleitsymptome wie Halluzinationen (64 %).

Nach einer einwöchigen Auswaschphase und zwei Wochen
Voruntersuchung erhielten die Patienten einen Monat lang täglich eine
orale Gabe Pitolisant bei individueller Dosistitrierung (von 5 mg bis
40 mg Pitolisanthydrochlorid, entspricht 1 Filmtablette Wakix® 4,5 mg
bzw.

2 Filmtabletten Wakix® 18 mg).

Der primäre Endpunkt bestand in der Änderung der
durchschnittlichen Anzahl an Kataplexieanfällen pro Woche, wie sie
zwischen den zwei Wochen des Behandlungsbeginns und der vierwöchigen
Periode der gleichbleibenden Dosierung in den Patiententagebüchern
verzeichnet wurden. Die Auswertung erfolgte nach dem
Intention-to-Treat-Prinzip.

Die Frequenz der Kataplexieanfälle pro Woche sank von 9,15 auf
2,27 mit Pitolisant und von 7,31 auf 4,52 mit dem Placebo (P<0,0001).

Über Narkolepsie

Narkolepsie ist eine seltene neurologische Störung, die einen von
2.500 Menschen in Europa betrifft (und daher als seltene Krankheit
oder "Orphan-Disease" angesehen wird). Sie äußert sich in
Tagesschläfrigkeit, einer eingeschränkten Fähigkeit zur fortgesetzten
Konzentration und plötzlichem Schlafbedürfnis.

Darüber hinaus leidet ein großer Prozentsatz der Patienten an
Kataplexieanfällen (einem plötzlichen und vorübergehenden Verlust des
Muskeltonus, der zu gefährlichen Stürzen führen kann), welche das
charakteristischste und zur Behinderung führende Symptom der
Krankheit ist.

Die häufigste Form der Narkolepsie entsteht durch die Zerstörung
einer Gruppe von Hypotalamusneuronen (oftmals in der Kindheit),
welche kleine Peptide, sogenannte Hypocretine bzw. Orexine
absondern, die den Wachzustand anregen. Diese Neurotransmitter
spielen eine wesentliche Rolle dabei, den Wachzustand während des
Tages aufrechtzuerhalten - in erster Linie durch die Aktivierung
wachheitsfördernder histaminerger Neuronen.

Bei Narkolepsie wird deren Abwesenheit zum Teil durch eine größere
Anzahl an Histaminneuronen kompensiert, was jedoch nicht ausreicht,
um einen angemessenen Wachheitszustand aufrechtzuerhalten oder das
Auftreten von gefährlichen Kataplexieanfällen zu verhindern.

Bislang bestanden die zugelassenen Behandlungsmethoden in der Gabe
von Psychostimulanzien (Amphetamine, Modafinil) gegen die exzessive
Tagesschläfrigkeit (EDS) sowie von Natriumoxybat zur Linderung der
Kataplexie und Minderung von EDS. Diese Behandlungsmethoden
aktivieren Katecholamin- oder GABA-Bahnen. Es bestand jedoch nach wie
vor ein Bedarf an Medikamenten mit besserer Sicherheit,
Verträglichkeit und anwenderfreundlicheren Einnahmemöglichkeiten.

Über Wakix

Pitolisant (Wakix®) ist eine neue Therapieklasse für Störungen des
Schlaf-Wach-Rhythmus.

Es wurde entwickelt von Bioprojet, einem 1982 gegründeten
europäischen Pharmakonzern. Es handelt sich dabei um einen
hochselektiven inversen Histamin-H3-Rezeptor-Agonisten/Antagonisten,
der zur Behandlung von Erwachsenen mit Narkolepsie mit oder ohne
Kataplexie indiziert ist.

Wakix® setzt an den präsynaptischen Histamin-H3-Rezeptoren an und
steigert so die Histaminausschüttung des Gehirns, was zu einer
gesteigerten Wachsamkeit und Aufmerksamkeit führt.

Indem es die Aktivität der histaminergen Neuronen und die
Histaminausschüttung verstärkt, wirkt Wakix® indirekt auch auf andere
Neurotransmittersysteme und steigert die Ausschüttung von
Acetylcholin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn.

Das Medikament ist in Form von Filmtabletten mit 4,5 mg oder 18 mg
erhältlich (Jede Tablette enthält 5 mg oder 20 mg
Pitolisanthydrochlorid).

Am 19. November 2015 erteilte der Ausschuss für Humanarzneimittel
(CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur Wakix® die EU-weite
Zulassung zur Behandlung von Narkolepsie bei Erwachsenen mit oder
ohne Kataplexie.

Darüber hinaus hatte Wakix bereits am 10. Juli 2007 vom Ausschuss
für Arzneimittel für seltene Krankheiten (COMP) eine Zulassung für
den Orphan-Drug-Status erhalten, der am 18. Februar 2016 erneuert
wurde.

Die Lancet-Veröffentlichung der Ergebnisse der Harmony CTP-Studie
befindet sich auf

http://www.thelancet.com/journals/laneur/article/PIIS1474-4422(16)
30333-7/fulltext



Pressekontakt:
Bioprojet Deutschland GmbH - Tel. 030/34655460-0
E-Mail: info(at)bioprojet.de

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Datum: 25.01.2017 - 10:04 Uhr
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