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Verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung für Fleischprodukte muss freiwillige Selbstverpflichtungen ersetzen

ID: 1445160


(ots) - Das von Bundeslandwirtschaftsminister Christian
Schmidt im Vorfeld der Grünen Woche angekündigte "staatliche
Tierwohllabel" für Fleischprodukte wird vom Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) als unzureichend kritisiert. Schmidt
setzte erneut auf Freiwilligkeit, obwohl bisherige Versuche zur
freiwilligen Kennzeichnung der Tierhaltungsform wie die sogenannte
"Tierwohl-Initiative" nicht zu den gewünschten Erfolgen geführt
hätten.

"Nur eine verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung entspricht
dem Wunsch der Verbraucher nach einer klaren Kennzeichnung von
Lebensmitteln. Wer kein Fleisch aus Massentierhaltung kaufen will,
muss eindeutig erkennen können, wie die Tiere gehalten wurden", sagte
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

"Entscheiden die Produzenten selbst, ob sie auf Fleischprodukten
Schmidts Label einsetzen oder nicht, wird es weiterhin keine
verbindliche Kennzeichnung geben. Minister Schmidt hat inzwischen
zugeben müssen, dass mehr als vier Fünftel der Verbraucher kein oder
nur geringes Vertrauen in die Bilder auf den Fleischverpackungen
haben. An einem Verbot irreführender Werbung und an einer
verpflichtenden staatlichen Kennzeichnung für Fleisch und andere
tierische Lebensmittel führt aus unserer Sicht kein Weg vorbei",
sagte Weiger.

Der BUND-Vorsitzende verwies auf die Erfahrungen mit der
verpflichtenden Kennzeichnung von Eiern. "Die Kennzeichnung von Eiern
ist ein Erfolg. Seit Start der Kennzeichnungspflicht werden fast nur
noch Eier aus artgerechterer Haltung gekauft. Eier von Hühnern aus
Käfighaltung wurden fast vollständig vom Markt verdrängt. Das zeigt,
dass sich bei einer klaren Kennzeichnung viele Menschen bewusst für
mehr Tierschutz entscheiden", sagte Weiger.

Nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung wäre auch bei
Fleischprodukten die Einführung der bereits bekannten Einstufung von




Null bis Drei zu empfehlen. Dies würde Verbraucher in die Lage
versetzen, Fleischprodukte aus weniger artgerechter Haltung zu meiden
und stattdessen Ware auszuwählen, bei deren Produktion strengere
Umwelt- und Tierschutzstandards gelten würden. "Eine wachsende
Nachfrage nach umwelt- und tiergerecht hergestellten Fleischprodukten
ist ein wichtiger Hebel beim Umbau der Tierhaltung", sagte der
BUND-Vorsitzende.



Pressekontakt:
Katrin Wenz, BUND-Agrarexpertin:
Tel. 030-27586-549
E-Mail: katrin.wenz(at)bund.net bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425/-464
E-Mail: presse(at)bund.net
www.bund.net

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Datum: 17.01.2017 - 10:49 Uhr
Sprache: Deutsch
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