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BVE-PwC-Pressemitteilung: Bio-Lebensmittel auf Erfolgskurs

ID: 1444569


(ots) - Jeder Siebte kauft überwiegend Bio / Käufer
erwarten von Bio-Produkten gesundheitliche Vorteile und mehr
Tierwohl; bei konventionellen Produkten überzeugt das
Preis-Leistungsverhältnis / Handelsmarken setzen klassische Biomarken
unter Druck / Gemischte Gefühle bei Gütesiegeln

Bio-Lebensmittel entwickeln sich in vielen Produktkategorien vom
einstigen Nischenprodukt zum Mainstream: Bei Obst und Gemüse greifen
die Deutschen nach eigenen Angaben mehrheitlich zu Bio. Bei
Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren bevorzugt immerhin gut
jeder dritte Verbraucher Bio-Produkte. Bei allen anderen
Produktkategorien spielt Bio indes eine untergeordnete Rolle. Der
typische Einkäufer von Bio-Lebensmitteln ist weiblich, jünger als 45
Jahre und verfügt über ein höheres Einkommen. Zu diesen Ergebnissen
kommt die Bevölkerungsbefragung "Bio vs. konventionell - Was kaufen
Konsumenten zu welchem Preis?", für die 1.000 Teilnehmer im Auftrag
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in
Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie e.V. (BVE) im Vorfeld der Internationalen Grünen
Woche 2017 befragt wurden.

"Bio-Lebensmittel sind längst mehr als ein Trend innerhalb einer
besonders umwelt- und ernährungsbewussten Verbraucherschicht - sie
sind auf gutem Weg, den Massenmarkt zu erobern.
Lebensmittelhersteller und Händler, die nur konventionelle Waren im
Sortiment haben, laufen Gefahr, wichtige Käufergruppen zu verlieren.
Besonders bei der jüngeren und einkommensstarken Bevölkerung spielen
Bio-Produkte beim Einkauf eine zentrale Rolle", kommentiert Gerd
Bovensiepen, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei
PwC in Deutschland und EMEA.

Jeder Siebte kauft überwiegend Bio

Bei der Hälfte der Deutschen landet überwiegend herkömmlich




erzeugte Ware im Einkaufskorb. Immerhin jeder Siebte kauft aber mehr
Bio- als konventionelle Produkte. Gleichzeitig entscheidet sich jeder
fünfte Verbraucher nie für Bio-Produkte. Alter und Geschlecht haben
großen Einfluss darauf, welche Lebensmittel eingekauft werden:
Besonders Frauen der Altersgruppen 18 bis 24 und 35 bis 44 bevorzugen
Bio-Lebensmittel. Bei den über 65-Jährigen sind Bio-Lebensmittel
weniger gefragt.

Verbraucher erwarten Gesundheitsvorteile und mehr Tierwohl von
Bio-Produkten

"In Bezug auf Gesundheitsaspekte und das Thema Nachhaltigkeit
haben Verbraucher eine hohe Erwartungshaltung an Bio-Lebensmittel,
allerdings wird dabei nicht jeder Preis akzeptiert. Hat der
Verbraucher die Wahl, greift er bei einem besseren
Preis-Leistungsverhältnis und einer größeren Auswahl zum
konventionellen Produkt. Der Wettbewerb um den kaufkräftigen,
bewussten Konsumenten ist hart", resümiert BVE-Hauptgeschäftsführer
Christoph Minhoff. 52 Prozent der Befragten kaufen Bio-Lebensmittel,
weil sie davon ausgehen, dass diese nicht mit gesundheitsschädlichen
Stoffen wie Antibiotika oder Pestiziden behandelt wurden. 45 Prozent
bevorzugen Bio, weil sie der Meinung sind, dass tierische
Bio-Produkte wie Fleisch oder Eier aus Haltungsformen stammen, die
sich mehr für Tierwohl einsetzen. Als Hauptgrund für die Wahl des
konventionellen statt des Bio-Produkts nannten knapp zwei Drittel der
Befragten den günstigeren Preis. 36 Prozent entscheiden sich gegen
Bio, weil die Auswahl bei den Nicht-Bio-Produkten größer ist.

Bereitschaft zum Aufpreis ist bei Bio-Milch höher als bei
Bio-Fleisch

Die Bereitschaft, für Bio mehr zu zahlen, hängt stark vom Produkt
und dem Preisunterschied ab: Bei Bio-Milch ist die Zahlbereitschaft
der Deutschen hoch. Im Schnitt sind die Befragten bereit, 1,40 Euro
für einen Liter Bio-Milch zu zahlen - 56 Prozent mehr als für das
konventionelle Produkt. Zum derzeitigen Ladenpreis von etwa 1,20 Euro
je Liter Bio-Milch würden zwei Drittel der Befragten das Bio-Produkt
der konventionellen Milch für 90 Cent vorziehen. Anders sieht es beim
Fleisch aus, hier wiegen die Preisunterschiede schwerer: Für ein 250
Gramm-Hähnchenbrustfilet in Bio-Qualität würden die Deutschen im
Schnitt 3 Euro zahlen und damit zwar 52 Prozent mehr als für das
konventionelle Produkt - den tatsächlichen Preis (8 Euro für ein 250
Gramm-Bio-Hähnchenbrustfilet) akzeptiert aber nur jeder Fünfte. Mit
höherem Einkommen steigt die Bereitschaft, die teils erheblich
teureren Bio-Produkte zu erwerben.

Supermarkt ist Hauptbezugsquelle für Bio-Lebensmittel

Für den Einkauf der Bio-Produkte zieht es die Mehrheit der
Verbraucher in die Supermärkte: 74 Prozent der Bio-Käufer beziehen
dort ihre Bio-Lebensmittel. Aber auch Discounter sind für Bio-Käufer
attraktiv, 52 Prozent kaufen hier ihre Bio-Waren ein. Nur 27
beziehungsweise 21 Prozent dieser Konsumenten gehen auf den
Wochenmarkt oder in den Hoflanden eines Bauernhofs, um ihren Bedarf
an Bio-Lebensmitteln zu decken.

Handelsmarken setzen klassische Biomarken unter Druck

Im Supermarkt hat der Verbraucher häufig die Auswahl zwischen
klassischen Bio-Marken und den Bio-Handelsmarken, die viele
Supermarktketten mittlerweile eingeführt haben. Die Mehrheit der
Befragten kann allerdings kaum Unterschiede zwischen den Bio-Marken
und den Bio-Handelsmarken erkennen. Müssten die Befragten sich für
eine Variante entscheiden, liegt die Bio-Marke vorn. "Die Ergebnisse
unserer Befragung belegen, dass Hersteller von Bio-Markenartikeln
ihre Produkte noch nicht ausreichend von Bio-Handelsmarken abgrenzen.
Um einen höheren Preis für ein Markenprodukt zu rechtfertigen, müssen
die Hersteller die Vorteile und Alleinstellungsmerkmale ihrer
Produkte klarer kommunizieren", empfiehlt PwC-Experte Gerd
Bovensiepen.

Nur eine Minderheit vertraut Gütesiegeln

Eine Möglichkeit zur Differenzierung sind Gütesiegel: Viele
Bio-Produkte sind bereits zusätzlich mit Gütesiegeln gekennzeichnet,
die Hinweise auf Qualität oder Herkunft der Produkte geben. 62
Prozent der Deutschen ist die Kennzeichnung von Bio-Produkten mit
Gütesiegeln wichtig. Allerdings hat nur eine Minderheit von 44
Prozent auch Vertrauen in diese Siegel. "Die freiwillige
Kennzeichnung mit Gütesiegeln ist ein probates Mittel der
Verbraucherkommunikation. Wichtig für den Produkterfolg bleibt aber,
dass dem Verbraucher Qualitätsmerkmale auf verschiedenen Kanälen
glaubhaft und transparent kommuniziert werden", so die Einschätzung
von Christoph Minhoff.

Zur Umfrage

Für die Studie "Bio vs. konventionell - Was kaufen Konsumenten zu
welchem Preis?" befragte PwC in Kooperation mit der BVE online 1.000
bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Menschen ab 18 Jahren. Die
Ergebnisse stehen hier im Detail zum Download zur Verfügung:
www.pwc.de/bioumfrage2017

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.bve-online.de
http://www.pwc.de/de/handel-und-konsumguter.html

Redaktionshinweis:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure

Die BVE ist der wirtschaftspolitische Spitzenverband der deutschen
Ernährungsindustrie. Seit ihrer Gründung 1949 vertritt sie
erfolgreich die branchenübergreifenden Interessen der
Lebensmittelhersteller gegenüber Politik, Verwaltung, Medien,
Öffentlichkeit und Marktpartnern. In der BVE haben sich über
Fachverbände und Unternehmen alle wichtigen Branchen der
Ernährungsindustrie - von den alkoholfreien Getränken über Fleisch
und Süßwaren bis hin zum Zucker - zusammengeschlossen.
http://www.bve-online.de/die-bve/aufgaben



Pressekontakt:
Christoph Minhoff
BVE-Hauptgeschäftsführer
Tel: +49 30 200786-135
E-Mail: cminhoff(at)bve-online.de
www.bve-online.de

Martin Reulecke
PwC-Presseabteilung
Tel: (0211) 981-1657
E-Mail: martin.reulecke(at)de.pwc.com
www.pwc.de

Original-Content von: BVE Bundesvereinig. Ern?hrungsindustrie, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 16.01.2017 - 09:43 Uhr
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