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Weniger Neukunden, steigende Schadenquoten: Demografische Entwicklung bedroht Versicherer

ID: 1443586


(ots) - Studie: Bis 2050 verschwinden mehr als vier
Millionen Kunden für Hausratsversicherungen, Privat- und
Kfz-Haftpflicht

Die Versicherer in Deutschland haben ein großes Problem: Bis ins
Jahr 2050 wird die Zahl ihrer Kunden massiv einbrechen. So werden zum
Beispiel allein 4,61 Millionen Menschen weniger privat
haftpflichtversichert sein als heute. Der Grund: Die
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bedroht die
Versicherungswirtschaft in ihren Grundfesten. Längeres Leben und
wenig Nachwuchs führen dazu, dass immer weniger Menschen unter 60 im
Bundesgebiet leben. Demgegenüber stehen immer mehr über 60-Jährige.
Die Folge: Steigende Schadenquoten durch versicherte Risiken, die im
Alter zunehmen - und wenig Potenzial für Neugeschäft, das diesen
Verlust ausgleichen könnte. Das zeigt die Studie "Auswirkung der
demografischen Entwicklung auf die Marktpotenziale von Versicherungen
und Kreditinstituten" des IMWF Instituts für Management und
Wirtschaftsforschung.

Die Studie analysiert die derzeitige Marktabdeckung von
Versicherungs- und Bankprodukten über die verschiedenen Altersklassen
der Konsumenten und prognostiziert die potenzielle Marktabdeckung bis
ins Jahr 2050 unter Berücksichtigung der zukünftigen
Altersstrukturen. Grundlage sind die Ergebnisse der
Markt-Media-Studie "best for planning 2016" und die
Bevölkerungsvorausrechnung des statistischen Bundesamts. Dabei wurde
eine Konstanz in der jeweiligen prozentualen Marktabdeckung
unterstellt.

Bei den meisten untersuchten Versicherungsprodukten weist die
Altersgruppe der 50 bis 59jährigen die die höchste Zahl an
Versicherten auf. Bis ins Jahr 2050 wird diese Alterskohorte in
Deutschland um fast ein Viertel schrumpfen - von derzeit 13,2
Millionen auf nur noch 9,9 Millionen. Die meisten potenziellen
Neukunden für Versicherungsprodukte sind demgegenüber zwischen 20 und




29 Jahren alt. Diese Altersgruppe wird im gleichen Zeitraum um fast
ein Fünftel von aktuell 9,7 auf dann 7,8 Millionen Twens abnehmen.
Anders sieht das bei den über 60jährigen aus: Die Gruppe der 60 bis
69jährigen wird um 6,1 Prozent von heute 9,9 auf 10,5 Millionen
zulegen.

Mit der Bevölkerung verändert sich auch die Struktur der
Versicherten in Deutschland: Bei allen untersuchten
Versicherungsprodukten wird die Anzahl der Versicherten - also der
Kunden und damit Beitragszahler - bis ins Jahr 2050 abnehmen. Mit
4,61 Millionen wird dieser Kundenverlust bei der privaten
Haftpflichtversicherung am stärksten ausfallen. Ebenfalls stark
zurückgehen wird die Anzahl der Kfz-Haftpflichtversicherungen (-4,33
Millionen) und der Hausratsversicherungen (-4,15 Millionen). In
absoluten Zahlen fällt der Schwund mit 0,15 Millionen bei den
Aussteuer- und Ausbildungsversicherungen am geringsten aus.
Allerdings ist diese Versicherungsart mit 0,86 Millionen Versicherten
zwischen 14 und 69 Jahren schon heute vergleichsweise gering
verbreitet.

Insgesamt weniger Versicherte, aber im Verhältnis mehr ältere -
das führt zu steigenden Schadenquoten bei versicherten Risiken, die
im Alter zunehmen. Zum Beispiel in der Kranken- oder
Pflegeversicherung. Zum Ausgleich müssten die Beiträge steigen. Doch
das wird wiederum die Schwierigkeiten bei der Neugeschäftsakquise
verschärfen. "Dieser Spirale der Risikoverschlechterung sollten
Versicherer frühzeitig begegnen, denn die Basis für die zukünftige
Versichertenstruktur wird schon heute gelegt", mahnt Wilhelm Alms,
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des IMWF. "Nur wer heute
mit einer klugen Produkt-, Marken- und Vertriebsstrategie jüngere
Zielgruppen gezielt bindet, wird in dem sich stetig verschärfenden
Verdrängungswettbewerb im Versicherungsmarkt langfristig überleben."

Hintergrundinformationen:

Die Studie "Auswirkung der demografischen Entwicklung auf die
Marktpotenziale von Versicherungen und Kreditinstituten" (Hamburg,
Dezember 2016) des IMWF Instituts für Management- und
Wirtschaftsforschung analysiert die derzeitige Marktabdeckung von
Versicherungs- und Bankprodukten über die verschiedenen Altersklassen
der Konsumenten und prognostiziert die potenzielle Marktabdeckung bis
ins Jahr 2050 unter Berücksichtigung der zukünftigen
Altersstrukturen. Grundlage sind die Ergebnisse der
Markt-Media-Studie "best for planning 2016" und die
Bevölkerungsvorausrechnung des statistischen Bundesamts. Dabei wurde
eine Konstanz in der jeweiligen prozentualen Marktabdeckung
unterstellt. Die komplette Studie kann gegen eine Schutzgebühr von
490,- Euro zzgl. MwSt unter http://ots.de/QGavd bestellt werden.

IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung

Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die
Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für
Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende
Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die
Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen
oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem
Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an
fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen
interessiert sind.

Dieses Netzwerk wird wesentlich durch Wilhelm Alms aufgebaut. Er
hat als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Mummert Consulting
vielfältige Erfahrungen mit der Umsetzbarkeit von
Forschungsergebnissen in der Managementpraxis gesammelt und hat es
sich zur Aufgabe gemacht, Brückenschläge zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft zu initiieren.

Wenn Sie an diesem Netzwerk partizipieren wollen, freut sich das
IMWF über Ihre Nachricht. Von wissenschaftlichen Partnern wird
erwartet, nachweislich praxisorientierte Forschung leisten zu wollen.
Im Gegenzug hierzu obliegt es den eingebundenen Unternehmen,
relevante Fragestellungen zu formulieren und die Freiräume für die
Aufarbeitung dieser Themen zu gewährleisten

Weitere Informationen finden Sie unter www.imwf.de



Pressekontakt:
Faktenkontor GmbH
Roland Heintze
Tel.: +49 40 253 185-110
Fax.: +49 40 253 185-310
E-Mail: roland.heintze(at)faktenkontor.de

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Datum: 12.01.2017 - 10:00 Uhr
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