BVE-PwC-Pressemitteilung: Exportklima im Plus - Markterschließung fordert Zeit und immer mehr Kosten (FOTO)
(ots) -
Das Exportklima der Ernährungsindustrie ist im Dezember 2016 im
Vergleich zur Sommerbefragung gestiegen. Der Saldo aus Geschäftslage
und -erwartungen nahm mit 41 Punkten um +5 Punkte zu. Dabei wird die
aktuelle Geschäftslage noch besser eingeschätzt als die
Geschäftserwartungen. Im Vorjahresvergleich zeigt die Stimmungslage
insgesamt Kontinuität und ist mit einem Minus von 1 Punkt nur leicht
gedämpft. Die Ergebnisse des Exportklimas für die Teilbranchen
schwanken deutlich. Besser als im Vorjahr sind vor allem die
Exporteure von Fleisch, Fleischwaren und Bier eingestellt.
Die wichtigsten Exportmärkte sind laut Einschätzung der
Unternehmen derzeit Frankreich, Österreich, die Niederlande, Italien,
die Schweiz, die USA und China. Der Anteil der Unternehmen, der auch
in Länder außerhalb der EU exportiert, ist im Vorjahresvergleich um
7,9 Prozent auf 82 Prozent gestiegen. Dabei organisieren die
Exporteure den Vertrieb im Ausland in allen Märkten zunehmend und
vorrangig in Eigenregie; Importeure und Zwischenhändler werden am
zweithäufigsten für den Vertrieb eingebunden. Ein deutliches
Absatzwachstum wird für die nächsten sechs Monate nicht erwartet. Die
steigenden Absatzerwartungen nahmen vor allem für Japan, China,
Polen, Italien, Frankreich und Spanien zu. Wohl bedingt durch die
politischen Entwicklungen nahmen besonders die steigenden
Absatzerwartungen für die USA, Großbritannien und Russland spürbar ab
aber auch für Australien, Österreich und die Schweiz zeigten sich die
Erwartungen nach dem Hoch der Vormonate gedämpfter.
Markterschließung fordert Zeit und immer mehr Kosten
Jeden dritten Euro verdienen deutsche Lebensmittelhersteller heute
im Ausland, der Export ist eine wichtige Ertragsstütze und
Wachstumsmotor für die Unternehmen. Das Exportgeschäft wird jedoch
immer zeit- und kostenintensiver. Die Markterschließung innerhalb der
EU gelingt 74 Prozent der befragten Exporteure innerhalb eines
Jahres. Außerhalb des Binnenmarktes muss mehr Zeit investiert werden.
Nur 58 Prozent der befragten Unternehmen erschließen Drittlandsmärkte
innerhalb von einem Jahr, 24 Prozent benötigen bis zu zwei Jahre, 7
Prozent sogar mehr als zwei Jahre. Dabei stellten 39 Prozent der
Unternehmen fest, dass der Zeitaufwand für die Markterschließung im
letzten Jahr gestiegen ist, 31 Prozent teilen diese Einschätzung auch
für das kommende Jahr. 45 Prozent der Unternehmen geben an, dass
besonders die Kosten der Markterschließung im letzten Jahr gestiegen
sind, immerhin noch 40 Prozent erwarten auch 2017 einen
Kostenanstieg.
Krisen und Bürokratie blockieren den Lebensmittelexport
Mehrere Märkte für den Export zu erschließen, ist für die
Lebensmittelhersteller eine wichtige Wachstumsstrategie, insbesondere
um Risiken durch Marktvolatilitäten zu minimieren. Außerhalb des
EU-Binnenmarktes nehmen die Handelshemmnisse jedoch immer mehr zu.
Exakt die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, dass sie im
vergangenen Jahr in bestimmte Märkte nicht exportieren konnten. Am
stärksten betroffen waren die Exporteure von Süßwaren,
Molkereiprodukten sowie von Fleisch. Zwei Drittel (65 %) der
Befragten nannten als Hauptgrund für den blockierten Marktzugang
politische oder wirtschaftliche Krisen, 51 Prozent gaben
bürokratische Hürden an, die nicht erfüllt werden konnten. Doch auch
31 Prozent der befragten Unternehmen konnten in bestimmte Märkte
aufgrund knapper Ressourcen aus reinem Zeitmangel nicht exportieren.
"Die deutsche Ernährungsindustrie ist deutlich exportorientiert,
dabei ist die Branche zu 95 Prozent durch kleine und mittelständische
Unternehmen geprägt. Knappe Ressourcen, viel Bürokratie und volatile
Märkte stellen insbesondere für diese Unternehmen eine große
Herausforderung bei der Markterschließung dar. Verlässliche stabile
handelspolitische Rahmenbedingungen, ein Abbau von Handelshemmnissen
und Bürokratie aber auch eine branchengerechte Exportförderung können
den Zeit- und Kostenaufwand beim Export erheblich senken. Die enge
Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft muss daher weiter gefördert
und ausgebaut werden", kommentiert Christoph Minhoff,
Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie (BVE), die aktuellen Ergebnisse des
Exportbarometers.
Gerd Bovensiepen, Leiter des PwC Geschäftsbereichs Handel und
Konsumgüter in Deutschland und EMEA, erklärt: "Die Erschließung neuer
Märkte außerhalb der EU ist aufwändig. Dafür braucht es nicht nur Mut
und Know-how, sondern auch finanzielle, personelle und zeitliche
Ressourcen. Doch der Schritt lohnt sich für die deutschen
Lebensmittelhersteller. Sie können sich dadurch nicht nur breiter
aufstellen und die Risiken minimieren, die erhöhte Marktvolatilitäten
mit sich bringen. Der Export in verschiedene Märkte ist auch ein
wichtiger Wachstumsmotor. Das Label ''Made in Germany'' gilt als
Qualitätsmerkmal, deutsche Lebensmittel sind weltweit gefragt."
Zur Umfrage
Das Exportbarometer der deutschen Ernährungsindustrie erstellt die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC im Auftrag der
BVE, mittlerweile bereits zum vierzehnten Mal. Die Ergebnisse stehen
hier im Detail zum Download zur Verfügung: http://ots.de/WJM9g
Das Exportbarometer der Ernährungsindustrie wird gefördert durch
das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines
Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.bve-online.de
www.pwc.de/exportbarometer-dezember2016
www.pwc.de/exportbarometer
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure
Die BVE ist der wirtschaftspolitische Spitzenverband der deutschen
Ernährungsindustrie. Seit ihrer Gründung 1949 vertritt sie
erfolgreich die branchenübergreifenden Interessen der
Lebensmittelhersteller gegenüber Politik, Verwaltung, Medien,
Öffentlichkeit und Marktpartnern. In der BVE haben sich über
Fachverbände und Unternehmen alle wichtigen Branchen der
Ernährungsindustrie - von den alkoholfreien Getränken über Fleisch
und Süßwaren bis hin zum Zucker - zusammengeschlossen.
http://www.bve-online.de/die-bve/aufgaben
Pressekontakt:
Christoph Minhoff
BVE
Hauptgeschäftsführer
Tel: +49 30 200786-135
E-Mail: cminhoff(at)bve-online.de
www.bve-online.de
Martin Reulecke
PwC-Presseabteilung
Tel: (0211) 981-1657
E-Mail: martin.reulecke(at)de.pwc.com
www.pwc.de
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Datum: 16.12.2016 - 11:17 Uhr
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