Firmeninsolvenzen sinken 2016 das siebte Jahr in Folge - keine Trendumkehr in 2017 erwartet
(ots) - Die Firmeninsolvenzen in Deutschland gehen weiter
zurück. In den ersten neun Monaten des Jahres mussten 16.346
Unternehmen eine Insolvenz anmelden. Dies entspricht einem Rückgang
um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit sinken die
Firmeninsolvenzen das siebte Jahr in Folge. Für 2016 geht die
Wirtschaftsauskunftei Bürgel von 21.800 Firmenpleiten in Deutschland
aus. Damit sinken die Firmeninsolvenzen in diesem Jahr auf den
niedrigsten Stand seit 1999.
Hauptursache für den erneuten Rückgang der Insolvenzen ist die
weiterhin positive konjunkturelle Lage in Deutschland. Darüber hinaus
bewegt sich die Binnennachfrage weiterhin auf einem konstant hohen
Niveau. Zudem sorgte die positive Entwicklung der letzten Jahre hat
dafür, dass viele Firmen ihr Eigenkapital erhöhen konnten, so dass
ihre Krisen-Kasse besser gefüllt ist als noch vor ein paar Jahren.
"Auch im kommenden Jahr werden die Firmeninsolvenzen in Deutschland
weiter sinken. Derzeit können wir keine Trendumkehr erkennen", sagt
Bürgel Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum. Risiken in dieser Prognose
liegen in den internationalen politischen und wirtschaftlichen
Unsicherheiten, wie beispielsweise ein bevorstehender Brexit, der
Regierungswechsel in den USA sowie den Wahlen in Frankreich und
Deutschland. Da in den Insolvenzstatistiken vor allem die
Vergangenheit abgebildet wird, sie gewissermaßen ein Blick in den
Rückspiegel sind, werden diese Entwicklungen wohl erst 2018 einen
Einfluss auf die Insolvenzzahlen haben. Bei einer Anzahl von 3,9
Millionen Unternehmen wird es unabhängig von der konjunkturellen
Entwicklung jedoch weiterhin Unternehmen geben, die aufgrund von
unternehmensexogenen oder unternehmensendogenen Gründen nicht mehr am
Markt überleben können.
Bei aller Euphorie der erneut sinkenden Insolvenzzahlen muss
berücksichtig werden, dass jede Insolvenz zu hohen Schäden führt.
Diese Schäden summierten sich in den ersten neun Monaten des Jahres
auf insgesamt 21,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies
ein Anstieg um 62,3 Prozent (13,2 Milliarden Euro). Damit beläuft
sich der durchschnittliche Schaden pro Firmeninsolvenz auf circa 1,3
Millionen Euro. Die Ursache der steigenden Schäden liegt darin, dass
mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen in die Pleite geschlittert
sind.
Bei der Insolvenzquote liegen die Bundesländer
Nordrhein-Westfalen, Bremen und Saarland mit 75 Insolvenzen je 10.000
Unternehmen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 50 Firmenpleiten
je 10.000 Unternehmen. Auch in Hamburg sind Firmen mit einer
Insolvenzrate von 70 je 10.000 Firmen stärker insolvenzgefährdet. Am
geringsten ist das Insolvenzrisiko von Unternehmen in
Baden-Württemberg. Von 10.000 Unternehmen mussten von Januar bis
September lediglich 29 eine Insolvenz anmelden.
In Brandenburg (plus 12,8 Prozent), Sachsen (plus 8,3 Prozent),
Saarland (plus 5,7 Prozent) und in Hamburg (plus 1,3 Prozent) steigen
die Insolvenzzahlen entgegen dem Bundestrend an. Deutlich entspannt
hat sich die Situation in Rheinland-Pfalz (minus 22,2 Prozent) und
Thüringen (minus 17,1 Prozent).
Die komplette Studie finden Sie auf unserer Homepage unter
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Datum: 15.12.2016 - 09:45 Uhr
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