Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Zugunglück von Bad Aibling
(ots) - Ein Täter, der selbst zum Opfer wird. So scheint
es im Fall von Michael P., der das Zugunglück in Bad Aibling
verschuldet hat. Ein Häufchen Elend, das zu dreieinhalb Jahren Haft
verurteilt wurde - zurecht. Denn durch seine Leichtsinnigkeit
starben zwölf Menschen. Michael P. ist kein Krimineller. Als
gesetzestreu und zuverlässig wird er vor Gericht beschrieben. Doch er
ist auch schuldig der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen
Körperverletzung. Seiner Verantwortung ist der Angeklagte nicht
gerecht geworden. Nicht etwa aus Unwissenheit. Seit dem Jahr 2000
war Michael P. in dieser Funktion tätig. Er war abgelenkt von einem
Handy-Spiel. Dermaßen, dass er falsche Signale setzte und sogar den
Notruf fehlerhaft sendete. Übrig bleiben ein Fahrdienstleiter,
den die Erinnerungen ewig begleiten werden, und die Angehörigen der
Opfer, denen kein Urteil den Schmerz nehmen kann. Die Tragödie ist
eine Warnung dafür, wie sehr uns Smartphones in unseren Bann ziehen.
Eine SMS im Auto reicht und in Sekundenbruchteilen verlieren wir
die Übersicht und Kontrolle. Es sollte uns Mahnung genug sein, das
Handy am Steuer in der Tasche zu lassen.
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Datum: 05.12.2016 - 21:30 Uhr
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