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5. vbw Energiewende-Monitoring 2016 / vbw Monitoring zeigt Energiewende ohne Plan / Gaffal: "Weiterer Strompreisanstieg zu erwarten. Eine Kostenwende muss her"

ID: 1430789


(ots) - Bei der heutigen Vorstellung des 5.
Energiewende-Monitorings der vbw - Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V. erklärte vbw Präsident Alfred Gaffal: "Die
Energiewende steckt fest. Zwar ist die Stromversorgung in Deutschland
und Bayern sicher. Allerdings wird Strom für den Verbraucher immer
teurer. Bei der Energieeffizienz, dem Ausbau der erneuerbaren
Energien und bei der Einsparung von CO2-Emissionen verfehlen
Deutschland und Bayern ihre selbst gesteckten Ziele. Das sind die
Folgen einer Energiewende ohne Plan. Wir brauchen endlich ein
energiewirtschaftliches Gesamtkonzept."

In Bayern ging die Bewertung der Versorgungssicherheit im
Vergleich zum letzten Monitoring etwas zurück. Gaffal: "Grund war vor
allem die Stilllegung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld. Die
fehlende Leistung konnte aber durch verfügbare Reservekapazität
aufgefangen werden." Beim Leitungsausbau gibt es Fortschritte. Er
bleibt aber hinter dem sehr schnellen Zubau der Erneuerbaren zurück.
Das führt zu einem erhöhten Regelungsaufwand. "Die Netzbetreiber
müssen immer öfter eingreifen, um das Netz stabil zu halten. 2015
verdoppelten sich die Kosten dafür auf eine Milliarde Euro. Bis 2020
wird ein jährlicher Anstieg auf mehr als vier Milliarden Euro
erwartet. Zahlen muss der Stromkunde", verdeutlichte Gaffal.

Seit 2008 sind die Industriestrompreise um ein Viertel gestiegen.
Innerhalb der EU-28-Staaten nimmt Deutschland damit einen
Spitzenplatz ein. "Rund 55 Prozent des Industriestrompreises machen
inzwischen Steuern, Abgaben und Umlagen aus. Hauptpreistreiber ist
und bleibt das EEG. In diesem Jahr beläuft sich die EEG-Förderung auf
23 Milliarden Euro, und die Subventionsspirale dreht sich weiter. Bis
2025 wird die Energiewende im Strombereich insgesamt 520 Milliarden
Euro kosten, 407 Milliarden Euro davon die EEG-Umlage. Da darf die




Politik nicht länger tatenlos zusehen. Um Wertschöpfung und
Arbeitsplätze im Inland zu halten, brauchen wir kurzfristig eine
Strompreisbremse und mittelfristig eine Kostenwende. Unsere
Strompreise müssen auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau
sinken. Das geht aber nur mit einem Systemwechsel: Die vollständige
Marktintegration der erneuerbaren Energien muss zügig vorangetrieben
und das EEG abgeschafft werden", forderte Gaffal.

Der vbw Präsident wandte sich auch gegen weitere nationale
Verschärfungen der deutschen Klimapolitik, wie sie der
Klimaschutzplan 2050 vorsieht. "Von 2009 bis 2015 ging die
Stromintensität in Deutschland um rund 14 Prozent, in Bayern sogar um
28 zurück. Ihre CO2-Emissionen verringerte die deutsche Industrie von
1990 bis 2014 um 36 Prozent. Damit ist das wirtschaftlich Erreichbare
weitgehend ausgeschöpft. Hier dürfen die Vorgaben für Unternehmen
nicht immer weiter erhöht werden. Riesige ungenutzte
Einsparpotenziale liegen dagegen bei den privaten Wohngebäuden.
Obwohl die positive Wirkung der steuerlichen Abschreibung
energetischer Sanierungsmaßnahmen unbestritten ist, treten wir auf
der Stelle. Auch hier muss die Bundesregierung endlich handeln", so
Gaffal.

Zum vbw Energiewende-Monitoring:

Die wissenschaftliche, faktenbasierte Bilanz wird einmal jährlich
von der Prognos AG im Auftrag der vbw - Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V. erstellt. Sie zeigt, wie die Energiewende in
Deutschland und Bayern vorankommt und wo Handlungsbedarf besteht.

Das 5. vbw Energiewende-Monitoring steht unter www.vbw-bayern.de
zum Download bereit.



Pressekontakt:
Antje Zientek, Tel. 089-551 78-399, antje.zientek(at)ibw-bayern.de,
www.vbw-bayern.de

Original-Content von: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 30.11.2016 - 11:36 Uhr
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