Verschollene DDR-Wandteppiche entdeckt / Kurioser Fund vom Dachboden einer Thüringer Teppichboden-Manufaktur erstmals in Berliner Ausstellung zu sehen (FOTO)
(ots) -
Sie waren gut verpackt. Zu gut, um direkt ins Auge zu fallen: 32
DDR-Staatsereignis-Teppiche wurden im thüringischen Münchenbernsdorf
gewebt und nach 27 Jahren wieder zu Tage gefördert. Ein Stück
DDR-Historie, das bislang wenig bekannt ist. Der Geschäftsführende
Gesellschafter von Carpet Concept, Thomas Trenkamp, holte sie ans
Licht.
Die Wandteppiche erzählen von Kampf, Befreiung, Revolution und
Sport. Ob mit Dampfschiff, Hammer und Sichel zum 60. Jahrestag der
Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Oder mit dem gewebten
Treptower Ehrenmal zum 30. Jahrestag der Befreiung. Andere von
sportlichen Höhepunkten wie dem Deutschen Turn- und Sportfest Leipzig
oder den Welt-Festspielen der Jugend in Berlin 1973. Unikate, die
hohe Kunstfertigkeit und webtechnische Qualität widerspiegeln.
Die Bildteppiche wurden bei Carpet Concept in der nach der Wende
weitergeführten Webfabrik Münchenbernsdorf von Thomas Trenkamp,
Geschäftsführender Gesellschafter von Carpet Concept entdeckt. Sie
geben Einblick in die Propaganda der DDR, machen auf die hohe
Kunstfertigkeit und webtechnische Qualität aufmerksam. Der Fundort:
http://www.carpet-concept.de/unternehmen/geschichte.html
Die Ausstellungseröffnung findet am 7.12.2016 im Aedes
Architekturforum in Berlin statt. Die Ausstellung dauert bis zum 19.
Januar,
Ausstellung
"Zwischen Kunst und Politik Wandteppiche aus der DDR von 1955 bis
1989 - Eine Entdeckung"
Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin.
Dauer: 8.12. - 19. Januar 2017
FAKTEN:
Der Fundort:
Die Teppichboden-Manufaktur von Carpet Concept im thüringischen
Münchenbernsdorf. Die Unikate schlummerten dort gut verpackt seit der
Wende. Entdeckt wurden sie von Thomas Trenkamp, Geschäftsführender
Gesellschafter von Carpet Concept.
Für wen wurden die Teppiche gewebt?
Sie wurden von der SED in Auftrag gegeben: zu Parteitagen,
Olympiaden; sie gingen an Würdenträger und Beteiligte. Unter anderem
wurden sie auch als Plakatersatz genutzt.
Welche Motive gab es?
Die insgesamt 42 gefundenen Web-Teppiche erzählen von Kampf,
Befreiung, Revolution und Sport.
Warum wurden Sie versteckt?
Die Arbeiter und Betreiber der Webereien im Osten verbanden
Politisches mit den Teppichen. Die Arbeiten wurden einst von der
Parteiführung in Auftrag gegeben. Zwangsaufträge, die nicht bezahlt
wurden.
War Münchenbernsdorf die einzige Weberei, die diese Teppiche
anfertigte?
Im Osten gab es insgesamt drei Webereien. Die zweite Weberei war die
Wurzener Teppichfabrik (in Wurzen), die heute nicht mehr existiert.
Die dritte waren die Halbmond-Teppichwerke aus Oelsnitz. Das
Unternehmen existiert heute noch, allerdings ohne Weberei.
Wenn es Verschenk-Teppiche waren - warum sind so viele übrig
geblieben?
Es handelt sich um Belegexemplare, Teppiche, die nicht verschickt
wurden. In Münchenbernsdorf ist ein Archiv entstanden, das die
Entwürfe der Webereien vereint. Wer das Archiv aufbaute, ist bis
heute nicht bekannt.
Von wem stammen die Entwürfe?
Das Design stammt aus den Entwicklungsabteilungen der Webereien.
Auf welchen Webstühlen wurden sie produziert?
Verschiedene, schmale Webmaschinen in verschiedenen Webdichten.
Welche Maße gab es durchschnittlich?
Etwa 1,20 Meter mal 1,80 Meter oder 1 Meter mal 1,50 Meter. Man
nannte sie auch Bilderteppiche.
Wo waren die Motive zu sehen?
Sie waren in großen, öffentlichen Räumen zu sehen. Meistens an Stange
oder Trägern befestigt. So wie man andernorts Plakate druckte, wurden
hier Teppiche als Ausstellungsmittel produziert.
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Datum: 29.11.2016 - 14:49 Uhr
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