Der beste private Krankenversicherungsschutz für jeden Geldbeutel (FOTO)
(ots) -
Die DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH hat private
Krankenversicherungs-Tarife auf drei Absicherungsniveaus untersucht.
Beim Premiumschutz kommen AXA und Debeka gemeinsam auf Platz 1. Beim
Standardniveau liegt die R+V knapp vor ARAG. Und beim Grundschutz
teilen sich AXA und Hanse Merkur den Sieg.
"Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem
Besten zufrieden", sagte im 19. Jahrhundert Oscar Wilde. Damit war
und ist der irische Dichter sicher nicht allein. Das Problem dabei:
Man muss sich das Beste auch leisten können. Doch in der Privaten
Krankenversicherung (PKV) wird das immer schwieriger. So steigen
Anfang 2017 die Beitragssätze vieler Privatversicherter um
durchschnittlich elf bis zwölf Prozent. Das macht für manche die
gewählten Tarife praktisch unbezahlbar.
"Da hilft es auch nicht zu wissen, dass die Gründe für die starken
Beitragsanpassungen nur zum kleinen Teil von der PKV selbst zu
verantworten sind", sagt Sebastian Ewy, Senior Analyst bei der DFSI
Deutsches Finanz-Service Institut GmbH in Köln, die sich auf die
Analyse und Bewertung von Versicherungs- und Finanzprodukten
spezialisiert hat. "Die Versicherten können jedoch gegensteuern. Denn
sie haben das Recht, bei "ihrem" Unternehmen in andere Tarife zu
wechseln", weiß der Krankenversicherungsexperte. Sie könnten zwar
auch den Anbieter komplett wechseln, "aber das ist nur selten
attraktiv, da man dann seine Alterungsrückstellungen zumindest
teilweise verliert".
Auf andere, günstigere Produkte desselben Anbieters auszuweichen,
ist bei der Privaten Krankenversicherung hingegen nicht mit solchen
finanziellen Nachteilen verbunden. Und: Alle Versicherer bieten neben
Premium-Schutz zum Premium-Preis auch günstigere Tarife mit
abgespeckten Leistungen. Deshalb hat das DFSI auch 2016 bei der
Untersuchung Privater Krankenversicherungs-Volltarife drei generelle
Leistungsniveaus definiert - Grund-, Standard- und Premium-Schutz.
Anhand dieser Niveaus wurden die Tarife der Privaten
Krankenversicherer klassifiziert, ihr jeweiliger Leistungsumfang
exakt bestimmt und bewertet. Natürlich floss auch der Preis in die
Endnote ein. Denn: "Was nutzt potenziellen Neukunden der beste
Premium-Schutz, wenn diese Top-Absicherung schlicht zu teuer ist?"
fragt Experte Ewy rhetorisch. "Mit unserer Klassifizierung hat jeder
die Möglichkeit, nach dem besten Tarif zu suchen, der zudem die
eigene Geldbörse nicht überfordert."
In der Studie blieben die seit einigen Jahren vom Gesetzgeber den
Privaten Krankenversicherern vorgeschriebenen Basis- und
Standardtarife unberücksichtigt. Denn bei diesen Tarifen, die sich an
Regelungen der Gesetzlichen Krankenversicherung orientieren, ist der
Leistungsumfang nicht - wie in der PKV eigentlich üblich - über die
gesamte Vertragsdauer festgeschrieben. "Werden in der Gesetzlichen
Krankenversicherung Leistungen gekürzt, gelten diese Kürzungen auch
bei den entsprechenden PKV-Tarifen," erläutert Experte Ewy.
Anders bei den "normalen" PKV-Tarifen. Dabei bietet hier schon der
Grund-Schutz mehr als die Basistarife - etwa freie Krankenhauswahl.
Zudem hat DFSI-Experte Ewy hier die Vorgabe gemacht, dass beim
ambulanten Arztbesuch auch Leistungen, die teurer sind als nach der
Gebührenordnung vorgesehen, komplett erstattet werden müssen. Der
jährliche Selbstbehalt darf höchstens 500 Euro betragen. Und bei
Zahnbehandlungen muss der Tarif mindestens 80 Prozent der Kosten
erstatten, bei Zahnersatz mindestens 60 Prozent.
Beim Standard-Schutz sehen die DFSI-Kriterien schon deutlich mehr
Leistungen vor: Zwar liegt der erlaubte Selbstbehalt wie beim
Grund-Schutz bei maximal 500 Euro im Jahr, jedoch muss der Tarif bei
Klinikaufenthalten des Versicherten mindestens vorsehen, dass die
Kosten für ein Zwei-Bett-Zimmer übernommen werden. Bei
Zahnbehandlungen müssen mindestens 90 Prozent der Kosten und beim
Zahnersatz 75 Prozent getragen werden. Wie beim Grund-Schutz leistet
der Standard-Schutz beim ambulanten Arztbesuch über die
Regelhöchstsätze der Gebührenordnung hinaus. Zudem müssen
Standardtarife den Besuch beim Heilpraktiker zahlen. Und wer direkt
den Facharzt aufsucht, muss ebenfalls alle Kosten erstattet bekommen.
Ihre Stärken voll ausspielen, das kann die Private
Krankenversicherung beim Premium-Schutz: "Die besten Ärzte und
Zahnärzte, die besten Kliniken und Krankenhäuser - all das lässt sich
hier absichern. Jedoch sind auch die Beiträge entsprechend",
erläutert Ewy. Die Leistungen im Detail: Der jährliche Selbstbehalt
darf nicht höher sein als 350 Euro. Bei Klinikaufenthalten werden die
Kosten für Einbettzimmer übernommen. Bei Zahnbehandlungen zahlt der
Versicherer mindestens 90 Prozent der Kosten, bei Zahnersatz 80
Prozent. Es werden zudem alle Honorare erstattet, die teurer sind als
nach den Höchstsätzen der Gebührenordnungen erlaubt - sowohl im
ambulanten als auch im stationären Bereich sowie bei
Zahnbehandlungen. Natürlich werden - wie beim Standard-Schutz -
Facharzthonorare auch bei Direktkonsultation komplett übernommen.
Ganz wichtig: "Egal für welches Schutzniveau man sich entscheidet,
das Kleingedruckte, also die Versicherungsbedingungen, sollte man vor
Abschluss einer Privaten Krankenversicherung ganz genau studieren,
damit es im Krankheitsfall keine bösen Überraschungen gibt", rät
DFSI-Senior-Analyst Ewy. "Denn auf allen Leistungsniveaus gibt es in
den Bedingungswerken der einzelnen Tarife deutliche Unterschiede -
und bei der Beitragshöhe."
In der aktuellen DFSI-Untersuchung zu Vollkostentarifen der
Privaten Krankenversicherer wurden Leistungsumfang, Beitragshöhe und
Substanzkraft analysiert. Bei den Tarifbedingungen (AVB) kamen
insgesamt 13 Teilbereiche von A wie Auslandsschutz bis Z wie
Zahnleistungen auf den Prüfstand. Dabei brachten wichtigere
Teilbereiche - etwa Auslandschutz, Ambulante und stationäre
Behandlung oder auch Heilmittel - mehr Punkte als weniger wichtige
Leistungen. Die Prämienhöhe wurde anhand von Musterkunden bei den
Versicherern abgefragt und dann in Relation zum jeweils günstigsten
Anbieter bewertet.
Die Substanzkraft der jeweiligen Unternehmen floss ebenfalls in
die Bewertung ein. Grund: "Eine Private Krankenversicherung läuft
meist sehr lange. Da ist es wichtig, schon beim Abschluss zu schauen,
wie es in Zukunft um die Finanzkraft des Versicherers bestellt sein
dürfte", erläutert Studienleiter Sebastian Ewy. "Denn der Versicherer
sollte auch noch in 20, 30 oder 40 Jahren - ohne
überdurchschnittliche Beitragssteigerungen - die eingegangenen
Verpflichtungen erfüllen können." Während Leistungsumfang und
Prämienhöhe das Gesamtergebnis zu je 40 Prozent bestimmten, floss die
Substanzkraft mit 20 Prozent in die Endnote ein.
Die Ergebnisse im Einzelnen: Beim Grund-Schutz erreichte die AXA
Krankenversicherung mit der Tarifkombination EL Bonus-U, Kompakt
ZahnU ebenso die Gesamtnote 1,5 wie die Hanse Merkur (Tarif: KVS1,
PSV). Sie waren damit die beiden einzigen Anbieter, die hier "Sehr
Gut" abschnitten. Weitere neun Versicherer hatten beim Grund-Schutz
gute Angebote. Beim Standard-Schutz kam die R+V Krankenversicherung
(Tarif: AGIL comfort mit 480 EUR Selbstbeteiligung (MP1U)) mit der
Note 1,4 auf Platz 1. Knapp dahinter die ARAG, deren Tarif
KomfortKlasse 300 mit der Note 1,5 ebenfalls noch "Sehr Gut" bewertet
wurde. Insgesamt 15 Versicherer offerierten "Gute" Angebote in Sachen
Standard-Schutz. Auch bei den Premium-Tarifen waren wiederum zwei
Krankenversicherer "Sehr Gut"": Die AXA kam mit der Tarifkombination
Vital300-U; Komfort Zahn U, Kur-U/250 ebenso auf die sehr gute
Gesamtnote 1,4 wie die Debeka mit der Kombination N, NC. Neun weitere
Anbieter konnten mit ihren Spitzentarifen die Note "Gut" einfahren.
Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie unter
www.dfsi-institut.de
DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger
Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern,
Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen
sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die
Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind,
gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen
insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen
(AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und
Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt seit 2008 branchenweite
Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und
Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen
Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen
im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.
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Datum: 17.11.2016 - 09:02 Uhr
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