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Deutsche Telekom setzt mit "Sea Hero Quest" neue Maßstäbe für die Demenzforschung

ID: 1425587


(ots) -
* Telekom-Initiative Game for Good ermöglicht mit mobilem Spiel "Sea
Hero Quest" größte Grundlagenstudie in der Demenzforschung
* 2,5 Millionen Spieler weltweit liefern anonyme Spiel-Daten über das
Navigationsverhalten und Orientierungsvermögen
* Erste Ergebnisse sollen bei Entwicklung, Genauigkeit und
Wirksamkeit neuer diagnostischer Verfahren für Demenz helfen
* "Sea Hero Quest" wird nun für den klinischen Einsatz erprobt

Die Deutsche Telekom setzt mit dem mobilen Spiel "Sea Hero Quest"
im Rahmen ihrer Initiative Game for Good neue Maßstäbe in der
Demenzforschung. Bis heute haben knapp 2,5 Millionen Menschen anonyme
Daten erspielt, die in eine Grundlagenstudie zur Demenzforschung
eingeflossen sind. Auf der größten und weltweit führenden
Neuroscience Conference in San Diego wurden jetzt die Ergebnisse der
Studie von beteiligten Wissenschaftlern des University College London
vorgestellt. Erstmals gibt es damit umfangreiche Normdaten zur
räumlichen Orientierung von Menschen aller Altersgruppen und beiden
Geschlechtern aus weltweit unterschiedlichen Regionen. Diese
Normdaten gelten als zentraler Schritt für die Entwicklung neuer
Verfahren zur frühzeitigen Diagnose von Demenz. Die Initiative, die
die Deutsche Telekom gemeinsam mit dem University College London, der
Universität von East Anglia, der gemeinnützigen Organisation
Alzheimer''s Research sowie dem Spieleentwickler Glitchers innerhalb
eines Jahres umgesetzt hat, gilt als die umfassendste Studie für die
Demenzforschung weltweit.

Damit liefert die Deutsche Telekom erneut einen Beleg für ihre
Innovationsführerschaft und kommt zugleich ihrer digitalen
Verantwortung nach. "Millionen Menschen haben Daten für den Kampf
gegen Demenz zur Verfügung gestellt. Mit dieser Datenflut aus einer
sicheren Cloud geben wir der Wissenschaft die dringend benötigten




Rohstoffe für Spitzenforschung", sagte Tim Höttges,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, am Rande des Nationalen
IT-Gipfels in Saarbrücken, der sich mit dem digitalen Wandel in
unserer Gesellschaft beschäftigt. "Im Gesundheitswesen ist die
Digitalisierung bahnbrechend für den Fortschritt."

Die Analyse der anonym erspielten Daten wurde von Dr. Hugo Spiers
am University College London zusammen mit Dr. Michael Hornberger,
Professor für Demenzforschung an der Universität von East Anglia,
geleitet. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich unsere räumliche
Orientierung - anders als bisher angenommen - bereits ab dem frühen
Erwachsenenalter verschlechtert und sich diese Entwicklung in der
Regel ein Leben lang fortsetzt. So fanden die Neunzehnjährigen mit
74-prozentiger Wahrscheinlichkeit während des Spiels effektiv ins
Ziel, während diese Trefferquote bei Fünfundsiebzigjährigen im
Durchschnitt auf 46 Prozent sank.

Dr. Michael Hornberger kommentiert: "Eine der ersten Auswirkungen
von Demenz ist der Verlust des räumlichen Orientierungsvermögens.
Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass wir mehr über die
räumlichen Navigations-fähigkeiten des Gehirns herausfinden und so
verstehen, was genau sich bei beginnender Demenz verschlechtert."

Die Ergebnisse legen nahe, dass die Gehirnregionen, die räumliche
Orientierungsprozesse unterstützen, möglicherweise anfälliger für
Demenz sind als die Bereiche, die zuständig für das
Erinnerungsvermögen sind. Somit könnte es jetzt möglich sein, Demenz
bei Patienten zu diagnostizieren, lange bevor sie Gedächtnisprobleme
entwickeln. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können neue
diagnostische und therapeutische Verfahren entwickelt werden, um eine
beginnende Demenz frühzeitiger zu erkennen und zu behandeln.

Die Analyse des "Leuchtraketen-Levels", das die Spieler
herausfordert, zum Startpunkt ihrer Route zurückzuweisen, um ihre
Pfad-Integrationsfähigkeiten zu untersuchen, weist auf fundamentale
Navigationsunterschiede zwischen den Geschlechtern hin. Männer und
Frauen wendeten in diesem Level nachweislich unterschiedliche
räumliche Navigationsstrategien an. Signifikante Unterschiede wurden
auch zwischen den Nationen festgestellt. Spieler aus nordischen
Ländern (Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark) scheinen ein
besonders ausgeprägtes räumliches Navigationsvermögen zu besitzen.
Insgesamt wurden Spiele-Daten aus weltweit 193 Ländern ausgewertet.
Diese geschlechts-spezifischen und regionalen Unterschiede können
zukünftig in Diagnose und Behandlung von Demenzpatienten einfließen
und so möglicherweise Genauigkeit und Wirksamkeit der Therapie
verbessern.

"Dies ist die bisher größte Studie dieser Art, die auch in ihrer
Genauigkeit bei Weitem alle bisherigen Forschungen auf diesem Gebiet
übertrifft", unterstreicht Dr. Hugo Spiers die Bedeutung. "Die
Ergebnisse bieten ein enormes Potential für dringend notwendige
Entwicklungen in der Demenzforschung. Die frühzeitige Diagnose, noch
bevor bei Patienten Gedächtnisprobleme auftreten, wäre ein
Meilenstein. Wir haben mit der Studie die Chance, die Lebensumstände
von Millionen demenzkranker Menschen entscheidend zu verbessern."

Die Initiative zeigt, wie Digitalisierung die Voraussetzungen für
Forschung positiv beeinflussen und wandeln kann. Innerhalb nur
weniger Monate sind weltweit anonyme Spiel-Daten in einem enormen
Umfang produziert worden. Die Cloud als digitaler Speicher des
mobilen Spiels bildet das Fundament für Aufnahme, Ordnung und
Verständnis dieser komplexen Datenbestände. Alle Daten werden
mehrfach pro Sekunde sicher und anonym an die AppAgile-Plattform der
T-Systems übermittelt, im hochsicheren Rechenzentrum in Deutschland
gehostet und den Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Die Cloud
ist der Motor der Digitalisierung. Welche Möglichkeiten die
Digitalisierung des Gesundheitswesens mit sich bringt, unterstreicht
auch Dr. Axel Wehmeier, Geschäftsführer der Telekom Healthcare
Solutions: "Unsere digitale Expertise gepaart mit dem
wissenschaftlichem Know-how unserer Partner haben die Demenzforschung
einen großen Schritt vorangebracht. Die ersten Ergebnisse zeigen,
dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Forschung
funktioniert am effizientesten übergreifend und vernetzt. Jetzt
arbeiten wir gemeinsam mit den Wissenschaftlern daran, ''Sea Hero
Quest'' als klinisches Untersuchungsinstrument für Demenzpatienten
anzuwenden."

Eingesetzt in der Klinik, können im nächsten Schritt mit Hilfe von
"Sea Hero Quest" Verbesserungen der räumlichen
Orientierungsfähigkeiten gemessen und damit mögliche Therapieerfolge
abgebildet werden. Ziel ist es auch, Anzeichen von Demenz frühzeitig
zu entdecken und Aufschlüsse über die Wirksamkeit von Therapien an
Patienten zu bekommen. Schließlich könnten mit diesem Messinstrument
auch Studien zur Wirksamkeit medikamentöser Therapien objektiv
bewertet werden.

Die detaillierte Auswertung aller Daten wird voraussichtlich noch
zwei Jahre in Anspruch nehmen. Dabei werden zusätzliche Fragen, die
den Spielern von "Sea Hero Quest" gestellt wurden, mit in die
Bewertung einfließen - wie beispielsweise die Selbsteinschätzung der
räumlichen Orientierungsfähigkeit, das geographische Umfeld, in dem
die Menschen aufgewachsen sind, oder die Schlafdauer und Reisezeiten
pro Tag. Das kostenlose Spiel kann im App Store und bei Google Play
heruntergeladen werden. Alle Spiel-Daten werden weiterhin den
Wissenschaftlern und damit der Demenzforschung zur Verfügung
gestellt.

Weitere Informationen unter: http://www.seaheroquest.com
#gameforgood, #digitaleverantwortung
Bildmaterial zum Download: http://bit.ly/GameforGood
Film über die "Game for Good"-Ergebnisse:
https://youtu.be/ndrmoy6jjPc
Projektstory: https://youtu.be/VtsYsO1R0B8
Footage-Material zum Download: http://bit.ly/GameForGood_Footage



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Datum: 17.11.2016 - 08:18 Uhr
Sprache: Deutsch
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