VBI entwickelt immunogeneren Hepatitis B-Impfstoff als die Konkurrenz
Im Gegensatz zur zweiten Generation von Hepatitis-B-Impfstoffen enthält VBI‘s ‚Science-B-Vac™’ nicht nur das S-Antigen aus dem Hepatitis-B-Virus, sondern auch zwei weitere Oberflächenantigene, die sogenannten ‚Pre-S1’- und ‚Pre-S2’-Oberflächenantigene.
(IINews) - Ein Immunogen ist ein Antigen, das aufgrund seiner Immunogenität in der Lage ist, eine Immunantwort auszulösen. Doch was genau ist zunächst einmal Hepatitis B? Hepatitis B ist eine Lebererkrankung, die vom Hepatitis-B-Virus (''HBV'') verursacht wird. Symptome äußern sich unter anderem in einer Entzündung der Leber und im schlimmsten Fall sogar im Zelltod. Im akuten Zustand kann eine ''HBV''-Infektion Fieber verursachen, außerdem Müdigkeit, Unwohlsein, Bauchschmerzen und Hepatomegalie (eine abnormale Vergrößerung der Leber). Oft heilt Hepatitis B von selbst wieder aus. Wird eine akute Infektion allerdings vom Immunsystem nicht entsprechend bekämpft, kann sie chronisch werden. Chronische Hepatitis B kann Zirrhose verursachen oder zu Narbenbildung an der Leber führen, was wiederum eine Reihe körperlicher und metabolischer Symptome nach sich zieht, einschließlich chronischem Leberversagen. Chronische Hepatitis B kann auch das sogenannte hepatozelluläre Karzinom (''HCC'') auslösen, die häufigste Form von Leberkrebs und eine der drei meisten Ursachen für Krebstodesfälle in der Welt. Chronische Hepatitis B erhöht das Risiko von ''HCC'' um mehr als das Hundertfache.
Wie wir im Gespräch mit den Biotechnologieprofis von Global Biotech Network erfahren haben, leben auf der Erde mehr als zwei Milliarden Menschen mit einem serologischen Nachweis einer ''HBV''-Infektion. Von diesen sind rund 240 Millionen chronische Träger bei etwa 780.000 Hepatitis-B-bedingten Todesfällen pro Jahr. Trotz Fortschritten in der antiviralen Therapie zeigt nur eine Minderheit aller Patienten mit chronischer Hepatitis B eine nachhaltige Immunantwort auf eine Behandlung. Deshalb gilt im Allgemeinen eine Primärprävention mittels Impfung als der beste Weg, um ''HBV'' in Schach zu halten.
Die Entwicklung eines Hepatitis-B-Impfstoffs gilt als eine der wichtigsten Errungenschaften in der modernen Medizin. Der erste Hepatitis-B-Impfstoff wurde 1981 lizenziert. Dieser Impfstoff der ersten Generation wurde hergestellt, indem man Plasma von ''HBV''-Trägern entfernt und ein Oberflächenantigen (das S-Antigen) angereichert hat. Die Herstellung aus Plasma führte allerdings zu Bedenken angesichts des potentiellen Risikos, Infektionen durch Bluttransfusionen zu übertragen. Deshalb wurde Mitte der 80er Jahre eine zweite Generation von Impfstoffen, abgeleitet aus Hefe, entwickelt. Die Impfstoffe der zweiten Generation enthalten ebenfalls das S-Antigen und werden aktuell für die Universalimpfung von Neugeborenen wie auch Erwachsenen in vielen Ländern weltweit herangezogen.
Die erfolgreiche Seroprotektion (Fähigkeit des Körpers, eine Antikörperreaktion zur Verhinderung von Infektionen auszulösen) gegen eine ''HBV''-Infektion wird durch Schnelligkeit sowie einen ''anti-HBV''-Oberflächen-Antikörper (''anti-HBs'')-Titer von ≥ 10 mIU/ml nach der Immunisierung bestimmt. Die zweite Generation Hepatitis-B-Impfstoffe zeigt eine gute Wirksamkeit bei Neugeborenen und bei ansonsten gesunden Personen bis zum Alter von 40 Jahren. Dennoch reagieren viele Menschen angesichts einer sogenannten Immunoseneszenz, also der langsamen Verschlechterung des Immunsystems bei älteren Menschen, oder aufgrund einer Immunsuppression nicht auf die zurzeit am Markt verfügbaren Impfstoffe.
Ein Hepatitis-B-Impfversagen wird oft auch mit bestimmten Vorbedingungen wie Rauchen und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht oder mit Begleiterkrankungen wie fortgeschrittenes Alter, Nierenversagen, Diabetes und anderen Immunsuppressionen. Auch eine genetisch bedingte Resistenz kann eine Rolle bei einer Nicht-Reaktionsfähigkeit spielen.
Und genau hier kommt das biopharmazeutische Unternehmen VBI Vaccines (ISIN: CA91822J1030 / NASDAQ: VBIV / TSX: VBV - www.biotech-tv.com -) ins Spiel: Im Gegensatz zur zweiten Generation von Hepatitis-B-Impfstoffen enthält VBI''s ''Science-B-Vac™'' nicht nur das S-Antigen aus dem Hepatitis-B-Virus, sondern auch zwei weitere Oberflächenantigene, die sogenannten ''Pre-S1''- und ''Pre-S2''-Oberflächenantigene. Durch die Nachahmung aller drei Oberflächenantigene des Hepatitis-B-Virus bietet dieser Impfstoff der dritten Generation dem Immunsystem mehr Möglichkeiten, mit Antikörpern auf den Virus zu reagieren, wobei er sogar einige Einschränkungen früherer Hepatitis B-Impfstoffe bezwingt, die eben nur das S-Antigen enthielten.
Bisher hat man mehr als 20 klinische Studien an über 3.000 Patienten durchgeführt, die mit Sci-B-Vac™ immunisiert wurden. Die Forschung hat gezeigt, dass der Impfstoff zur Verhinderung einer ''HBV''-Infektion zuverlässig und sicher verwendet werden kann. Einige frühere Studien zu Sci-B-Vac™ deuten sogar darauf hin, dass eine Mehrheit der Personen, einschließlich Neugeborene, Kinder und junge Erwachsene, die den Impfstoff Sci-B-Vac™ erhielten, eine promptere Seroprotektion gegen ''HBV'' im Vergleich zur zweiten Generation Hepatitis-B-Impfstoffe entwickeln. Des Weiteren hat man herausgefunden, dass die ''anti-HBV''-Antikörperkonzentration bei einem großen Teil der geimpften Personen höher ist und eine Immunantwort mit Sci-B-Vac™ bei einer niedrigeren Dosierung als bei der zweiten Generation von Hepatitis-B-Impfstoffen ausgelöst werden konnte.
Forscher versuchen seitdem zu erkennen, wie Menschen, die weniger wahrscheinlich auf aktuell verfügbare Impfstoffe der zweiten Generation reagieren, von Sci-B-Vac™ profitieren können. Darunter befinden sich:
1) Ältere Menschen: Das Immunsystem ist weniger effektiv, je älter der Mensch ist. Älterwerden ist mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, einer verringerten Reaktion auf Impfungen und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung schwerer oder komplizierter Krankheiten infolge einer Infektion verbunden. Die verminderte Impfreaktion ist der Ansammlung funktioneller Defekte des Immunsystems auf mehreren Ebenen geschuldet, welche das Gesamtausmaß und Reaktionsdichte auf die Impfung reduzieren. Wenn auch sicher, gibt es einen altersspezifischen Rückgang bei der Immunantwort auf einige derzeit vermarktete Hepatitis B-Impfstoffe ab etwa 40 Jahren.
2) Personen mit Nierenerkrankung im Endstadium: bei einer chronischen Nierenerkrankung sind die Nieren geschädigt. Sie können Blut nicht so gut wie gesunde Nieren filtern. Dieser Filtermangel führt zu einem überschüssigen Aufkommen von Giftstoffen im Körper, was andere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Ohne Behandlung kann es passieren, dass kranke Nieren nach einer Weile komplett aufhören zu arbeiten - man spricht dann von Nierenversagen oder auch von Niereninsuffizienz im Endstadium (''ESRD''). Derzeit auf dem Markt befindliche Hepatitis-B-Impfstoffoptionen können Personen mit ''ESRD'' nur eine begrenzte Seroprotektion bieten.
3) Personen mit Diabetes: bei Diabetes hat man einen chronisch hohen Blutzuckerspiegel aufgrund der Unfähigkeit, Zucker aufzunehmen und in Energie zu verwandeln. Hohe Blutzuckerwerte können zu einer Reihe von Komplikationen führen, darunter Nierenversagen, Erblindung, Nervenschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nicht-traumatischer Amputation. Personen mit Diabetes reagieren schwächer auf Hepatitis-B-Impfstoffe als gesunde Erwachsene.
Darüber hinaus sind viele Mitarbeiter im Gesundheitswesen aufgrund ihres Kontakts mit Patienten und/oder infektiösen Materialien einem erhöhten HBV-Risiko ausgesetzt. Der US-Beratungsausschuss für Immunisierungspraktiken (''ACIP'') empfiehlt daher, dass alle im Gesundheitswesen Beschäftigten, die dem Risiko unterliegen sich mit ''HBV'' zu infizieren oder den Virus zu übertragen, geimpft werden.
Wie VBI Vaccines den Global Biotech Network Experten weiter erklärte könne man hier im Vergleich zu einigen derzeit verfügbaren Hepatitis-B-Impfstoffen mit seinem Impfstoff Sci-B-Vac™ eine schnellere Seroprotektion anbieten als die Konkurrenz, was offensichtlich das Risiko einer Infektion verringert. Ein Entscheidender Vorteil also!
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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Datum: 10.11.2016 - 20:01 Uhr
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